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Migration

Asylanträge 2020: BAMF meldet 122.170 Asylanträge

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Migranten auf der Militärbasis Barranco Serco am 6. Dezember 2020 in Gran Canaria, Spanien.

Foto: Dan Kitwood/Getty Images

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Lesedauer: 3 Min.

Im Jahr 2020 wurden nach Angaben des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) insgesamt 122.170 Asylanträge gestellt, davon waren 102.581 Erstanträge und 19.589 Asylfolgeanträge.
Die meisten Antragsteller kamen aus Syrien (36.000), Afghanistan und Irak (je 10.000) und der Türkei (6000). Insgesamt hat das BAMF im vergangenen Jahr über die Anträge von 145.071 Personen entschieden; von ihnen erhielten 37.818 Flüchtlingsschutz; weitere 18.950 bekamen subsidiären Schutz und 5702 ein Abschiebungsverbot.
46.586 Anträge wurden abgelehnt, 36.015 Anträge erledigten sich anderweitig (weil das Verfahren nicht weiter betrieben wurde oder auch ein anderer Staat zuständig war).
Das BAMF veränderte die offizielle Zählweise, indem es nun primär von „grenzüberschreitenden Asylanträgen“ spricht. Nach der neuen Zählart wären es 76.061 Asylanträge gewesen.
Mit der neuen Zählweise werden die in Deutschland geborenen Babys (unter einem Jahr) von der Gesamtzahl der Erstanträge abgezogen – das entsprach im Jahr 2020 etwa einem Viertel der Anträge: 26.520. Demnach reisten also 76.061 Personen ein und im Laufe des Jahres kam 26.520 Babys hinzu, für die ein Antrag auf Asyl gestellt wurde.
Laut den europäischen Asylverträgen sollen Migranten in ihrem Erstaufnahmeland das Asylverfahren durchlaufen. Viele reisen mit Ziel Bundesrepublik Deutschland unerlaubt weiter. Rücküberstellungen gelingen nur in wenigen Fällen.

Routen der Migranten

Die Zahl der illegalen Grenzübertritte auf der Westbalkanroute hat sich nach EU-Angaben seit 2019 mehr als verdoppelt. Über das Mittelmeer seien hingegen weniger Migranten und Flüchtlinge gekommen, teilte die EU-Grenzschutzbehörde Frontex im November 2020 mit. Insgesamt seien die illegalen Grenzübertritte in die EU im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent zurückgegangen.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres wurden demnach mehr als 19.700 Menschen ohne gültige Papiere auf der Balkanroute aufgegriffen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Rund die Hälfte der Migranten waren Syrer, ein Viertel kam aus Afghanistan.
Bei den Überquerungen des Mittelmeers sei hingegen ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen, teilte Frontex weiter mit. Im westlichen Mittelmeer registrierte die Behörde demnach in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 13.400 Migranten und Flüchtlinge – dies entspricht einem Rückgang von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im östlichen Mittelmeer, das die Türkei mit Griechenland verbindet und in der Vergangenheit eine der Hauptmigrationsrouten war, gingen die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent zurück.
Die Kanarischen Inseln entwickeln sich gleichzeitig immer mehr zu einem Brennpunkt illegaler Zuwanderung nach Europa. Die Zahl der dort festgestellten unerlaubten Einreisen hat sich binnen Jahresfrist verzehnfacht, geht aus einer internen Analyse der EU-Kommission hervor, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach wurden auf den Kanaren bis 22. November dieses Jahres 17.911 Ankünfte registriert (Vorjahr 1775).
Die Route über das spanische Archipel wird inzwischen doppelt so häufig genutzt wie jene über die griechischen Inseln (8.846). Seit September 2020 verschärfte sich die Lage in der Region. Insgesamt erreichten der Analyse zufolge bis zum 22. November 2020 offiziell 35.342 Migranten Spanien (plus 24 Prozent),
(Mit Material der Agenturen/ks)
 

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