Belgischer Premier: Auf Europa kommen 5 bis 10 „schwierige“ Winter zu

Europa steht vor einer Energiekrise. Laut Belgiens Premierminister De Croo soll sie sogar für die nächsten fünf bis zehn Jahre andauern.
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Belgiens Premierminister Alexander De Croo.Foto: BERTRAND GUAY/POOL/AFP via Getty Images
Epoch Times25. August 2022

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Der belgische Premierminister Alexander De Croo warnte am Montag (22. August) vor harten wirtschaftlichen Zeiten in ganz Europa. Die Energiekosten werden wegen des Ukraine-Kriegs voraussichtlich weiter steigen, prognostiziert er.

„Die nächsten fünf bis zehn Winter werden schwierig“, erklärte De Croo auf einer Pressekonferenz in Zeebrügge. „Wir beobachten das sehr genau, aber wir müssen uns darüber im Klaren sein: Die kommenden Monate werden schwierig sein, die kommenden Winter werden schwierig sein“, sagte De Croo.

Und das sehe in ganz Europa so aus, fuhr er fort. „Einige Sektoren haben mit den hohen Energiepreisen ernsthafte Schwierigkeiten.“

Die Kosten für Erdgasprodukte sind in der EU in diesem Jahr in die Höhe geschnellt, und die Preise für Heizöl werden diese Woche voraussichtlich ein Allzeithoch erreichen. Dabei gibt es keine unmittelbaren Anzeichen für eine Abschwächung, wie aus den vom Föderalen Öffentlichen Dienst Belgiens veröffentlichten Daten hervorgeht.

Die schwächelnde Wirtschaft in Deutschland und Frankreich hat die EU-Märkte am Dienstag weiter unter Druck gesetzt, da die seit Jahrzehnten hohe Inflation und die steigenden Gaspreise den Kontinent in Richtung Rezession ziehen. Zudem wurde der Euro gegenüber dem US-Dollar auf ein 20-Jahres-Tief gedrückt.

Preise bleiben hoch

Ein belgischer Energiehändler teilte der Presseagentur „Belga“ mit, dass der Durchschnittspreis für eine Megawattstunde (MWh) in dem Land am 21. August mit 561,94 € pro MWh einen neuen Rekord erreicht hat. Der vorherige Rekord lag bei 541 € pro MWh – am 17. August 2022, berichtete das lokale Netz VRT. Die Preise sind von den steigenden Preisen in Frankreich und Deutschland beeinflusst. Großbritannien zahlte kürzlich sogar 11.542 Euro pro MWh, um einen größeren Blackout zu verhindern.

Das knappe Angebot und die Ungewissheit über die künftige Gasversorgungssicherheit durch eine weitere geplante Wartung an Nord Stream 1, der wichtigsten russischen Pipeline nach Europa, hat die Märkte verunsichert. In den benachbarten Niederlanden kletterte der Preis für verflüssigtes Erdgas (LNG) am 22. August auf ein Allzeithoch.

Marc Van den Bosch, Generaldirektor des Verbandes der belgischen Elektrizitäts- und Gasunternehmen, widersprach De Croos Vorhersage nicht.

Die Lieferpreise werden für die nächsten Jahre hoch sein, sagte Van den Bosch. „Auch die Märkte gehen davon aus, dass die Preise hoch bleiben, aber man kann es natürlich nie wissen.“

Selbstvertrauen und Entschlossenheit „in schwierigen Zeiten“

Obwohl Europa in eine wirtschaftliche Rezession abrutscht, wolle der belgische Premierminister positiv bleiben. Er glaubt, dass das Land die Situation meistern kann.

„Wir müssen uns in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen. Mit dem nötigen Selbstvertrauen und der nötigen Entschlossenheit können wir das tun“, sagte De Croo.

Die russischen Erdgaslieferungen nach Europa sind im Vergleich zum Vorjahr um rund 75 Prozent zurückgegangen. Das Exportunternehmen Gazprom kündigte letzte Woche außerplanmäßige Wartungsarbeiten an der Nord Stream 1-Pipeline an, die durch die Ostsee nach Deutschland verläuft. (sza)

Mit Material von The Epoch Times USA



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