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Dokumentation über Missbrauch in der polnischen Kirche veröffentlicht

Der Journalist Tomasz Sekielski zeigte seine Dokumentation "Versteckspiel" live bei YouTube und erreichte damit knapp 80.000 Zuschauer. Auch seine vor einem Jahr veröffentlichte Dokumentation "Sag es nur keinem" wurde auf YouTube von mehr als 23 Millionen Menschen gesehen.

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Einer Studie aus dem Herbst 2018 zufolge wurden in den vergangenen Jahrzehnten 3.677 Kinder und Jugendliche von 1.670 beschuldigten katholischen Klerikern missbraucht.

Foto: iStock

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Lesedauer: 2 Min.

Kurz vor den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des früheren polnischen Papstes Johannes Paul II. ist am Wochenende eine Dokumentation über Missbrauch in der katholischen Kirche in Polen veröffentlicht worden. In der zweiten Dokumentation dieser Art des Journalisten Tomasz Sekielski wird die Leidensgeschichte zweier Brüder erzählt, die neben anderen Opfern von einem Priester sexuell missbraucht worden sein sollen.
Der Priester soll von Edward Janiak gedeckt worden sein, der heute Bischof im zentralpolnischen Kalisz ist. Der Primas der katholischen Kirche in Polen, Erzbischof Wojciech Polak, forderte den Vatikan auf, die in der Dokumentation genannten Fälle zu prüfen und eine Untersuchung einzuleiten.
Sekielski zeigte seine Dokumentation „Versteckspiel“ live bei YouTube; knapp 80.000 Menschen schauten die Übertragung. Der Journalist hatte bereits vor einem Jahr die Dokumentation „Sag es nur keinem“ veröffentlicht, die bei YouTube von knapp 23,5 Millionen Menschen gesehen wurde.
Die Doku hatte zunächst für großes Aufsehen und Reaktionen von höchsten kirchlichen Stellen und der Regierung in Warschau gesorgt. Später fand das Thema jedoch keine große Beachtung mehr.
Beide Filme stellen die Frage nach der Verantwortung innerhalb der katholischen Hierarchie. Sekielski kündigte bereits eine weitere Dokumentation über die „Rolle von Johannes Paul II. bei der Vertuschung von Verbrechen durch Priester“ an.
Der 2005 gestorbene Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 als Karol Jozef Wojtyla im polnischen Wadowice geboren. In Polen wird der frühere Papst bis heute verehrt. Zum 100. Jahrestag seiner Geburt sind in Polen zahlreiche Veranstaltungen geplant, die im Internet übertragen werden sollen.
(afp)

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