Holocaust-Mahnmal in Griechenland beschmiert
In der nördlichen Hafenstadt Thessaloniki schmierten Unbekannte blaue Farbe auf das Holocaust-Mahnmal an der Aristoteles-Universität und schrieben mit einem Kreuz versehen "Jesus Christus besiegte den Teufel" auf eine der Gedenktafeln.

Eine Frau schmückt zum Gedenken das Holocaust-Denkmal im Stadtzentrum von Thessaloniki mit Blumen
Foto: SAKIS MITROLIDIS/AFP/Getty Images
In Griechenland ist zum wiederholten Mal in diesem Jahr ein Holocaust-Mahnmal geschändet worden. In der nördlichen Hafenstadt Thessaloniki schmierten Unbekannte blaue Farbe auf die Gedenkstätte an der Aristoteles-Universität und schrieben mit einem Kreuz versehen „Jesus Christus besiegte den Teufel“ auf eine der Gedenktafeln, wie Behörden am Mittwoch mitteilten. Es war der dritte Vorfall dieser Art seit Mai in Griechenland.
Laut Polizei ist die benutzte Parole beliebt bei griechischen und serbischen nationalistisch-orthodoxen Hardlinern. Das Denkmal war 2014 errichtet worden, um an den von den Nationalsozialisten zerstörten jüdischen Friedhof zu erinnern, auf dessen ehemaligen Standort die Universität erbaut wurde.
Ende Juni hatten Unbekannte im Anschluss an eine nationalistische Demonstration rote Farbe auf Thessalonikis Holocaust-Mahnmal im Stadtzentrum geworfen. Einen Monat zuvor waren im jüdischen Bereich eines Athener Friedhofs Grabsteine zerschmettert worden.
Thessaloniki war vor dem Zweiten Weltkrieg eines der größten Zentren jüdischen Lebens auf dem Balkan. Nachdem deutsche Truppen 1941 Griechenland erobert hatten, deportierten sie etwa 98 Prozent der 50.000 Juden aus der Stadt in Konzentrationslager
Die antisemitischen Attacken werden rechtsextremen Anhängern zugeschrieben, darunter auch Mitgliedern der Partei Goldene Morgenröte, die seit 2012 im griechischen Parlament vertreten ist. (afp)
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