Japanische Sonde zur Ortung von gefährlichem Weltraumschrott ins All gebracht

Die japanische Weltraumbehörde will in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft große Weltraumschrottteile japanischen Ursprungs einsammeln. Dazu startete sie die Mission Adras-J, die erste derartige Mission überhaupt.
Titelbild
Wie kann der Weltraummüll wieder eingesammelt werden?Foto: iStock (mit Material der NASA)
Epoch Times19. Februar 2024

Ein japanisches Raumfahrtunternehmen hat eine Sonde erfolgreich ins All gebracht, die gefährlichen Weltraumschrott orten soll. Wie Astroscale am Montag mitteilte, war die Sonde am Sonntag von Neuseeland aus gestartet.

Bei ihrer Mission mit dem Namen „Active Debris Removal by Astroscale-Japan“ (Adras-J) geht es zunächst konkret darum, die Überreste der japanischen Rakete H-IIA zu finden, die seit 15 Jahren durch den Weltraum fliegen.

Weltraumschrott orten und fotografieren

Nach dem Start habe Astroscale von der Erde aus den Kontakt zu der Sonde herstellen können, erklärte Projektleiter Eijiro Atarashi. Sie sei nun einsatzbereit für die Suche nach der oberen Stufe der H-IIA-Rakete, die die japanische Weltraumbehörde Jaxa 2009 ins All geschickt hatte und die etwa so groß ist wie ein Bus.

Die Sonde soll den Weltraumschrott mithilfe von Beobachtungen aus dem All orten, sich ihm „mit einem Sicherheitsabstand“ nähern und Fotos von ihm machen. Diese sollen dabei helfen, den Zustand des Raketenteils einzuschätzen und seine Bewegungen im All vorherzusagen.

Die H-IIA-Raketenstufe wurde für die erste Phase einer größer angelegten Müllsammlung im Weltall ausgewählt. Die japanische Weltraumbehörde will dabei in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft große Weltraumschrottteile japanischen Ursprungs einsammeln. Laut Astroscale ist Adras-J die erste derartige Mission überhaupt.

ESA: Rund eine Million Schrottteile

Das Weltraumschrott-Problem hat in jüngster Zeit deutlich zugenommen. Nach Schätzungen der Europäischen Weltraumagentur ESA kreisen etwa eine Million Satelliten- und Raketen-Schrottteile mit einer Größe von mehr als einem Zentimeter um die Erde. Diese sind demnach groß genug, um bei einem Zusammenprall ein Raumfahrzeug außer Gefecht zu setzen.

Für die Entfernung von gefährlichem Weltraumschrott aus der Erdumlaufbahn gibt es verschiedene Ansätze. Der Müll könnte mit einem Laserstrahl in eine andere Umlaufbahn gebracht werden oder ein Weltall-Müllfahrzeug könnte die Teile mithilfe eines Magneten einsammeln.

Japan ist derzeit sehr aktiv in der Raumfahrt. Am Samstag hatte das Land im dritten Anlauf seine neue H3-Trägerrakete ins All gebracht. Ende Januar gelang Japan mit der unbemannten Raumsonde SLIM als fünftem Land der Erde eine Mondlandung. (afp)



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