Macron kommt auf Einladung Steinmeiers zu dreitägigem Staatsbesuch nach Deutschland

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kommt auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der kommenden Woche zu einem dreitägigen Staatsbesuch nach Deutschland.
Andrzej Duda (l-r), Emmanuel Macron und Olaf Scholz nehmen an einer gemeinsamen Pressekonferenz im Élysée-Palast teil.
Andrzej Duda (l-r), Emmanuel Macron und Olaf Scholz nehmen an einer gemeinsamen Pressekonferenz im Élysée-Palast teil, 12.Juni 2023.Foto: Sarah Meyssonnier/Reuters Pool/AP/dpa
Epoch Times27. Juni 2023

Stationen der Reise seien Ludwigsburg, Berlin und Dresden, teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag in Berlin mit. Es ist der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten seit 23 Jahren. Bei Staatsbesuchen gibt es ein besonderes Protokoll, dazu gehört unter anderem ein Staatsbankett.

„Im sechzigsten Jahr des Bestehens des Elysée-Vertrages würdigen Präsident Macron und Brigitte Macron damit die enge Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich“, betonte das Bundespräsidialamt.

Macron wird am Sonntagabend in Stuttgart erwartet. Das offizielle Programm beginnt am Montag mit einer Begrüßung mit militärischen Ehren im Garten von Schloss Ludwigsburg. Daran nehmen auch eine Abordnung der Deutsch-Französischen Brigade sowie der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann teil.

Steinmeier und Macron sind anschließend Gäste im Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg, das in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert. Beide Präsidenten beteiligen sich dort an einer Diskussion zum Thema Künstliche Intelligenz. In Ludwigsburg hatte der französische Präsident Charles de Gaulle 1963 auf Deutsch seine berühmt gewordene Rede an die deutsche Jugend gehalten.

Anschließend reisen beide nach Berlin weiter, wo Steinmeier seinen französischen Amtskollegen in seinem Amtssitz Schloss Bellevue empfängt. Dort geben die Präsidenten eine Pressekonferenz. Geplant sind zudem eine Bootsfahrt auf der Spree mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), ein Besuch des Brandenburger Tors und eines Zukunftscamps des Deutsch-Französischen Jugendwerks in der Malzfabrik in Berlin-Schöneberg.

Zum abendlichen Staatsbankett sind rund 200 Gäste geladen, unter ihnen die rund 60 jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des deutsch-französischen Zukunftscamps. Dazu zählen auch 20 junge Menschen aus der Ukraine.

Am Dienstag reisen beide Paare mit dem Zug nach Dresden, wo Steinmeier und Emmanuel Macron das Schloss Moritzburg und ein Fraunhofer-Institut besuchen. Elke Büdenbender und Brigitte Macron besichtigen währenddessen das Grüne Gewölbe. Zum Abschluss will Macron eine Rede vor der Frauenkirche halten, voraussichtlich teilweise auf Deutsch.

Der Staatsbesuch fällt in eine Zeit, in der die deutsch-französischen Beziehungen von einigen Spannungen geprägt sind. Der ukrainische Krieg hat die traditionellen Differenzen bei der Energiepolitik offen zutage treten lassen. Macron setzt sich zudem immer deutlicher für einen Nato-Beitritt der Ukraine ein, was in Deutschland überrascht.

Uneinigkeit herrscht auch mit Blick auf die Luftverteidigung Europas. Scholz‘ Vorschlag eines „European Sky Shield“ hatte 17 Länder zusammengebracht, nicht aber Frankreich. Paris stößt sich daran, dass dafür auch US-amerikanische und israelische Technologe eingekauft werden sollte. In der vergangenen Woche stellte Macron seinen Gegenentwurf vor: gemeinsame Einkäufe von Mistral-Raketen. Daran wollten sich fünf Länder beteiligen, Deutschland ist nicht dabei.(afp)



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