Motivationsredner Nick Vujicic: Den Menschen Hoffnung geben

Er hat weder Arme noch Beine, doch sein Glaube berührt Millionen. Nick Vujicic sagte in Budapest: „Wenn du auf ein Wunder wartest und es nicht kommt, dann werde doch selbst zu einem Wunder.“ 
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Der australische Motivationsredner Nick Vujicic.Foto: Mandy Cheng/AFP via Getty Images
Von 18. März 2023

12.000 Zuschauer folgten dem Motivationscoach Nick Vujicic am 11. und 13. März in die Papp László Budapest Sportaréna in Budapest. Beide Veranstaltungen waren ausverkauft. Vujicic, der in Australien ohne Arme und Beine geboren wurde, fand durch die Herausforderungen, die seine Behinderung an ihn stellen, zum christlichen Glauben. Seit seinem ersten Auftritt als Redner im Alter von 19 Jahren reist er um die Welt. Millionen Menschen hören seinen Vorträgen zu.

„Ungarn hat einen besonderen Platz im Herzen Gottes. Er kämpft einen Kampf wie David gegen Goliath, und ich bin hierhergekommen, um einen weiteren Kieselstein in eure Schleuder zu legen“, begeisterte er die Menschen im Stadion.

Als Vater von vier (bald fünf) Kindern möchte er in Zukunft weniger unterwegs sein. Allerdings wird er auf jeden Fall in die Länder zurückkehren, die ihm besonders am Herzen liegen. Vujicic plant, in den nächsten zehn Jahren stets auch Ungarn zu besuchen. Während seines jüngsten Aufenthalts hielt er auch einige Vorlesungen vor Studenten und traf sich mit führenden Politikern des Landes.

Die Papp László Budapest Sportaréna ist mit 12.500 Plätzen die größte Multifunktionshalle Ungarns. Nick Vujicic hielt hier zwei ausverkaufte Veranstaltungen. Foto: iStock

„Ich bin hier, um die Hände und Füße Gottes zu sein“

Nick Vujicic spricht oft zu den Menschen über die bedingungslose Liebe von Jesus Christus. Seine persönliche Geschichte berührte die ungarischen Zuhörer – und ermutigte sie, die Hoffnung nicht aufzugeben: „Gott ist in der Lage, Wunden zu heilen“. Zudem sollte jeder wissen, wie wunderbar es ist, dass viele ungarische Familien ukrainische Flüchtlinge liebevoll in ihren Häusern willkommen heißen.

Der in Australien geborene Sohn serbischer Einwanderer stand im Alter von zehn Jahren in Momenten völliger Hoffnungslosigkeit kurz davor, Selbstmord zu begehen. In einer Badewanne liegend, war das Einzige, was Vujicic vor dem Ertrinken bewahrte, ein Gedanke. In einer Vision sah er seine Eltern, wie sie neben seinem Grab trauerten. Da er sie nicht mit diesem Schmerz zurücklassen wollte, beschloss er zu bleiben.

Die folgenden Jahre waren jedoch sehr schwierig. Die Situation änderte sich, als er 13 Jahre alt war und ein offenes Gespräch mit seinem Vater führte. Der Vater sagte ihm, dass er und seine Mutter ihn so liebten, wie er ist. Und dass er sich nicht mit dem beschäftigen solle, was er nicht hat, sondern mit dem, was Gott ihm gegeben habe.

Im Alter von fünfzehn Jahren kam er letztendlich an einen Scheideweg: „Ich musste mich entscheiden, ob ich wütend auf Gott sein sollte für das, was ich nicht hatte, oder dankbar für das, was ich hatte“, sagte er. Er bot Gott sein Leben an, und der habe ihm in seinen Gedanken gesagt: „Ich liebe dich so, wie du bist.“

Vujicic fühlte sich seelisch gestärkt – und ein paar Jahre später spielte er mit seinen Mannschaftskameraden Fußball. Er hat nur noch zwei Zehen an der Stelle seines linken Beins. Dank seiner mentalen Stärke und seines Glaubens kann er sie jetzt benutzen, um sich die Haare zu kämmen, die Zähne zu putzen, sich zu rasieren, zu schreiben, den Computer zu benutzen und sogar zu schwimmen und Fallschirm zu springen.

Nick Vujicic hielt am 11. und 13. März einen Vortrag in der Papp László Budapest Sportaréna. Foto: Mónus Márton / MTI

Zu seiner Mission sagte Vujicic in Budapest, er sei hier, um die Hände und Füße Gottes zu sein. Aber er fügte hinzu: „Ich will niemandem etwas aufzwingen, ich teile nur meine Gedanken mit Liebe.“ Egal, ob man ein schönes Auto, einen neuen Job oder einen schönen Ehepartner habe, auch Alkohol – sie könnten die Wunden nicht heilen, erläuterte er. Er lud seine Zuhörer zu einem gemeinsamen Gebet ein und ermutigte sie, sich eine Kirchengemeinde zu suchen. Eine Gemeinschaft, in der sie ihren Glauben leben können.

„Ich sage meinen Kindern jeden Tag, dass sie wunderschön sind“

In all seinen Vorträgen legt Vujicic ein besonderes Augenmerk auf die Heiligkeit des Familienlebens. Er verdanke seinen Eltern, dass er seine Schwierigkeiten überwunden hat – und nun selbst ein stolzer Familienvater ist.

Seine „wunderschöne Frau“ habe er im Jahr 2010 kennengelernt. Ihre Ehe war das Ergebnis einer „Liebe auf den ersten Blick“. Und sie ist, so der Motivationstrainer, wirklich eine besondere Frau: Sie riskierte, ohne zu zögern, dass ihre Kinder mit der gleichen Krankheit wie ihr Vater geboren werden könnten. Aber das ist nicht passiert.

Warum es so wichtig für ihn ist, mit dem Publikum über Familie und Liebe zu reden, sei Vujicic zufolge ganz einfach: „Leider lebt nicht jeder in einer gesunden, netten Familie, in der die Kinder alles mit ihren Eltern besprechen. Deshalb möchte ich ihnen helfen und sie ermutigen.“

Und weiter: „Wir sprechen über große Wahrheiten, über Liebe und darüber, niemals aufzugeben. Ich möchte auch zu ihrem Verstand und ihren Herzen sprechen, damit sie bessere Entscheidungen treffen und anfangen, positiv über sich selbst zu denken“, erklärte er in einem Interview mit dem Familienmagazin „Femina“ in Budapest. Jeden Tag sage er seinen Kindern, wie wundervoll sie seien. „Ich bringe ihnen bei, dass Gott und Jesus Christus im Mittelpunkt unserer Hoffnung stehen und alles andere darauf aufgebaut ist.“

Was das Geheimnis ihrer glücklichen Ehe angeht, gab er seinen Zuhörern einen ganz konkreten Tipp: „Einmal im Monat fragen wir uns gegenseitig drei Dinge: ‚Gibt es etwas, das ich nicht tue und von dem du möchtest, dass ich es tue? Gibt es etwas, das ich tue und von dem du wünschst, dass ich damit aufhöre? Was ist etwas, das ich gut mache und von dem du dir wünschst, dass ich es beibehalte?‘“

Gemeinsames Gebet mit Viktor Orbán

Der Motivationstrainer hat sich bereits mehrmals mit dem ungarischen Ministerpräsidenten getroffen. 2019 wurde ein Foto von ihrem gemeinsamen Gebet gemacht, das mittlerweile berühmt ist.

https://www.facebook.com/NickVujicic/photos/thank-you-mr-prime-minister-orbanviktor-for-meeting-with-me-today-and-praying-to/10162387626110573/?locale=ms_MY

Seinen aktuellen Besuch kommentierte Viktor Orbán am 12. März so: „Wo es Glauben gibt, gibt es immer Hoffnung. Nick Vujicic hat Ungarn wieder besucht. Er feierte den dritten Fastensonntag mit Vujicic zusammen, wie er auf Facebook postete. Auch die Präsidentin der Republik, Katalin Novák, war bei dem besonderen Gottesdienst anwesend. Novák schrieb später auf ihrer Social-Media-Seite: „Ohne Hände und Füße zu leben, mit Glauben und Herz – ich lerne von Nick Vujicic jedes Mal, wenn ich ihn treffe. Danke, Nick, dass du uns hilfst, unser Leben zu schätzen!“

Das Gebet der Spitzenpolitiker wurde in den sozialen Medien stark kritisiert. Kritiker melden sich mit Bemerkungen zu Wort, die den Glauben der Politiker infrage stellen. Einige antworteten auf das Foto mit obszönen Begriffen, die Glauben und Religiosität als solche diskreditieren.

Andere hielten das Bild für heuchlerisch. Warum sollte man so etwas veröffentlichen? Der Publizist Balázs Gulyás zitierte dazu aus Kapitel 6 des Matthäus-Evangeliums: „Wenn ihr betet, verhaltet euch nicht wie die Heuchler, die gerne vor den Leuten in der Synagoge und an der Straßenecke beten, um anzugeben! […] Wenn du betest, geh in dein Zimmer, schließ die Tür ab und bete heimlich zu deinem himmlischen Vater.“

Direkt für Jugendliche

Bei seinem Besuch in Budapest widmete Vujicic seinem minderjährigen Publikum besondere Aufmerksamkeit und hielt am 13. März einen speziellen Vortrag für sie. Eingeladen waren nur Schüler und Lehrer. Er behandelte Themen wie: Übernimmst du Verantwortung für deine Entscheidungen? Übernimmst du Verantwortung für dein Schicksal? Wie kannst du die Welt um dich herum beeinflussen? Sein Ziel war, seinen Zuhörern Hoffnung zu geben – doch: „Wenn du auf ein Wunder wartest und es nicht kommt, dann werde doch selbst zu einem Wunder.“

Vujicic wird im September dieses Jahres erneut in Budapest erwartet. Bei dieser Gelegenheit möchte er christliche Pfarrer treffen, um sie in sein Jugendprogramm einzuführen. Die ungarische Regierung unterstützt die Veranstaltungen finanziell, auch die Vorträge für Jugendliche zum Thema „Steh stark!“ am 13. März.



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