Saudiarabischer Chefankläger reist wegen Khashoggi in die Türkei

Der türkische Staatspräsident Erdogan hat den Besuch eines "hochrangigen saudischen Staatsanwalts" in der Türkei angekündigt.
Titelbild
Eingangstür des Konsulats von Saudi-Arabien in Istanbul. Der saudische Journalist Khashoggi hatte am 2. Oktober das Konsulat betreten, um Papiere abzuholen und war seitdem verschwunden.Foto: Petros Giannakouris/AP/dpa
Epoch Times26. Oktober 2018

Im Fall des getöteten saudiarabischen Journalisten Jamal Khashoggi wird der Chefankläger Saudi-Arabiens am Sonntag in der Türkei erwartet, um sich mit den türkischen Ermittlern auszutauschen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Freitag in Ankara, Riad entsende Generalstaatsanwalt Saud bin Abdullah al-Muadschab in die Türkei. Die Ermittler seines Landes hätten überdies neue Beweise in dem Fall gesammelt.

Al-Muadschab wird demnach seinen türkischen Kollegen Irfan Fidan in Istanbul treffen. „Es ist nicht so, dass wir keine weiteren Informationen, weitere Dokumente in unseren Händen hätten“, sagte Erdogan.

Der türkische Präsident warf erneut die Frage nach dem Verbleib von Khashoggis Leichnam auf. Und an Riad gewandt fragte er: „Wer hat einen solchen Befehl gegeben?“ Die saudiarabischen Behörden müssten sich erklären, um sich vom bestehenden Verdacht zu befreien.

Am Donnerstag hatte die saudiarabische Generalstaatsanwaltschaft unter Berufung auf die türkischen Ermittlungen die Tötung Khashoggis erstmals als eine vorsätzlich geplante Tat bezeichnet. Die bis zu diesem Zeitpunkt von Riad offiziell verbreitete Version zu dem Todesfall besagte, dass Khashoggi während eines Besuchs des saudiarabischen Konsulats in Istanbul bei einem „Faustkampf“ zu Tode gekommen sei. Diese Darstellung wird international jedoch stark angezweifelt.

Erdogan spricht von einem „politischen Mord“. Die türkischen Ermittler gehen davon aus, dass ein Killerkommando aus Saudi-Arabien den regierungskritischen Journalisten am 2. Oktober im Konsulat in Istanbul ermordete. Der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman steht im Verdacht, in die Ermordung seines Kritikers verwickelt zu sein. Der Thronfolger sprach von einem „abscheulichen Vorfall“. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion