Wohin geht Europa?

Alte Egoismen oder gegenseitige Förderung
Von 28. April 2005

Überall liest man die unterschiedlichsten Auffassungen und Einschätzungen. Alte Ängste werden geschürt, neue Hoffnungen genährt. In jedem der nun fünfundzwanzig Länder der EU gibt es beides. Es ist eine echte Herausforderung jeden dieser meist in sich schlüssigen Standpunkte zu verstehen und zu respektieren. Fast unmöglich erscheint es, die in Verbindung mit all den anders gearteten Standpunkten stehenden Gemeinsamkeiten heraus zu filtern und für alle als gemeinsames Ziel nicht nur akzeptabel sondern attraktiv und erstrebenswert zu machen.

Als Europa noch in seinen Kinderschuhen steckte konnte man noch davon träumen, wie es dereinst  an Größe und politischem und wirtschaftlichen Gewicht zunehmen würde. Auch da gilt, was man von Kindern oft sagen mag: „Kleine Kinder, kleine Sorgen. Große Kinder, große Sorgen.“

Ja, es bereitet Sorgen zu sehen, wie die großen Länder versuchen ihrer Verantwortung zu entgehen oder in Machtansprüche umzumünzen. Es bereitet Sorgen zu sehen, wie jeder regionale Landesfürst versucht, das meiste für sein begrenztes Fleckchen Erde und für seinen Machterhalt heraus zu holen. Und es bereitet Sorge wie die Lobby der Kirche, der Wirtschaft und der Banken versucht ihre Claims abzustecken zur Sicherung zukünftiger Geldquellen.

Aber es bereitet auch Freude zu sehen, dass immer mehr Menschen die Angst vor der Fremdartigkeit anderer Völker und Kulturen verlieren und für die Vielfalt eintreten und ihre persönlichen Vorteile im Schutz der Würde des anderen erkennen. Immer mehr Menschen erkennen, dass Europa mehr ist als ein geschützter Alltag in Frieden und Freiheit und ein Zweckbündnis für mehr Wohlstand. Und mehr als ein Hort gegen die anscheinend allmächtigen Großmächte China, Russland und USA mit Menschenrechten, die dort beliebig variiert und interpretiert werden können.

Es sind die Werte der Zukunft, die den Weg Europas bestimmen. Ganz oben steht Toleranz als tragende Kraft. Und die Achtung vor dem Leben, die sich über alles erstreckt und die uns Kraft gibt in den finstersten Zeiten und Mut, immer wieder den Weg der Wahrheit und der Menschlichkeit zu gehen. Und in den Herzen der feste Glaube an eine höhere gütige Macht, die allem innewohnt und die manche Menschen Gott nennen.

Eine Gemeinschaft, die mit solchen Werten sich gegenseitig fördernd und fordernd in eine neue Zukunft aufbricht, wer will die aufhalten?



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