Energiekrise
Bürgermeister-Brief: „Wärmehallen sind keine Option, sondern der Zusammenbruch!“
Die Notfallpläne angesichts der Versorgungsengpässe im Herbst und Winter erhitzen weiterhin die Gemüter. Erst am Wochenende meldete sich der Bürgermeister aus Bad Doberan mit einem offenen Brief zu Wort. Er befürchtet das Schlimmste und hofft auf eine Kehrtwende in der Politik.

Symbolbild.
Foto: Uwe Anspach/dpa
Ein offener Brief des Bürgermeisters Jochen Arenz von Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern ging am Wochenende viral. Darin erteilt er den aktuellen Notfallplänen der Bundesregierung angesichts der kommenden Energiekrise im Herbst und Winter eine klare Absage. Mittlerweile wurde der Brief bereits mehr als 1.000 Mal geteilt.
„Als Bürgermeister der Stadt Bad Doberan lehne ich es persönlich ab, Wärmehallen für die frierende Bevölkerung zu planen oder weitergehende Notfallpläne zu entwickeln“, schreibt er auf Facebook. Und fordert: „Fahrt endlich alle Atom- und Kohlekraftwerke zeitlich befristet wieder hoch.“
Wirtschaftszusammenbruch und gesellschaftliche Verwerfungen
Der gebürtige Düsseldorfer und parteilose Bürgermeister, der seit drei Jahren im Amt ist, sieht Deutschland auf einen Abgrund zurasen. „Sollte es wirklich so weit kommen, wird unsere Wirtschaft aufgrund mangelnder Energieversorgung zusammen- und unsere Gesellschaft auseinanderbrechen. Wärmehallen sind keine Option sondern der Zusammenbruch!“, so Arenz.
„Sollte die Gasversorgung ausfallen, werden die Menschen in ihrer Verzweiflung mit ihren Backöfen und Kochplatten heizen. Das ist nicht vorstellbar? Das war der russische Angriffskrieg auch nicht“, so Arenz weiter.
Bürgermeister fordert Verhandlungen mit Putin
Zum aktuellen politischen Kurs der Bundesregierung sagt der Bürgermeister: „Es wird nur über Krieg und kaum über Frieden gesprochen.“ Ihm sei klar, dass Putin ein Kriegstreiber ist, aber diese Erkenntnis bringe den Frieden nicht näher. Stattdessen müsse auf höchster Ebene mit Putin verhandelt werden und „das gesichtswahrend für alle Seiten“.
Auch äußert Arenz seine Zweifel über die politischen Sanktionen gegen Russland. Helfen sie den Ukrainern wirklich, fragt er. Und weiter: „Führen sie zur Beendigung des Krieges oder schaden sie nicht eher den Menschen weltweit mit Lebensmittel- und Energieknappheit?“ Abschließend ermahnt er die Regierung: „Informiert uns ehrlich und transparent über die Lage, ihr seid ‚Angestellte‘ des Volkes.“ (nh)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.





