Diffamiert und boykottiert: Hamburger Clubs äußern Kritik an Corona-Politik

Die geäußerte Kritik an den Regierungsmaßnahmen führte zu Boykott-Aufrufen gegen zwei Hamburger Clubs. Anstelle von einer sachlichen Debatte über Inhalte, sind die Clubs „Große Freiheit 36“ und „DOCKS“ Diffamierungen aus ihrer Branche ausgesetzt. Ein offener Diskurs gegensätzlicher Meinungen ist laut Inhaber beider Clubs in der sonst toleranten Hamburger Veranstaltungsszene zum Thema Corona bislang nicht möglich gewesen.
Von 25. Mai 2021

Im Eingang hängt ein „Black Lives Matter“-Poster. Zur Zeit der Flüchtlingskrise fanden zahlreiche Hilfsbedürftige Unterstützung in der „Großen Freiheit 36“. Doch seit der Club auf seiner Fassade im Hamburger Kiez Wandzeitungen mit regierungskritischen Statements zu den Corona-Maßnahmen veröffentlichte, erfolgten schwere Diffamierungen und Boykottaufrufe aus der Veranstaltungsbranche.

Aushang der Wandzeitung an der „Großen Freiheit 36“. Foto: Epoch Times

Inhaber der Clubs „DOCKS“ und „Große Freiheit 36“, Karl-Hermann Günther, erklärte gegenüber Epoch Times, dass mit der Wandzeitung weniger die Absicht bestand, einzelne Corona-Maßnahmen zu kritisieren. Vielmehr sollte ein offener Debattenraum geschaffen werden. Ausgehängt wurden laut Inhaber „Plakate mit Stellungnahmen von namhaften Wissenschaftlern und Politikern sowie Hinweise auf Internet-Plattformen“. Diese entsprechen den Vorschriften einer freien Presse und sind grundgesetzkonform.

Nachdem die „Große Freiheit 36“ am 18. März 2021 Raum für eine Pressekonferenz von maßnahmenkritischen Ärzten und Anwälten bot, wurden mehrere offene Briefe aus der Branche an die Lokalitäten gerichtet.

Grenze von demokratischem Diskurs?

„In einer Demokratie gilt es stets miteinander im Gespräch zu sein und einer Radikalisierung entgegenzuwirken“, heißt es im offenen Brief vom Clubkombinat Hamburg. Bemängelt wird jedoch, dass irreführende und falsche Informationen zur Pandemie gestreut würden und dies einem sachlichen Diskurs nicht dienlich sei. Vielmehr sei bekannt, dass „Antisemiten, rechtsnationale Strömungen, Verschwörungstheoretiker und Pandemie-Leugner“ den Diskurs instrumentalisieren. Zudem würden „Grenzen verwischt und Fakten verklärt“. Daher solle man dieser Debatte keinen Raum geben.

Mit wortgleichen Formulierungen äußerte sich ein Zusammenschluss aus Hamburger Clubs und führte zudem aus, dass wissenschaftlich widerlegte Aussagen verbreitet würden. Dies trage zur „Spaltung der Gesellschaft, Ressentiments und Menschenhass“ bei. Des Weiteren würden sich die Clubs „hinter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit“ verstecken und zugleich als Multiplikator für „rechte Akteure und Verschwörungsideologen“ agieren.

FKP Skorpio wirft dem Club vor, indirekt zu Gewalt aufzurufen und auf Medien zu verweisen, „die diesen Namen nicht verdienen“ würden. *[Anmerkung der Redaktion am Ende]

Anfang Mai 2021 äußerte sich Karl-Hermann Günther zu den Vorwürfen. Er bemängelte insbesondere, dass die Kritik der offenen Briefe keine Sachargumente enthalten. Vielmehr sei die Kritik mit „extrem diffamierenden und unsachlichen Begriffen“ gespickt. Günther steht der Situation fassungslos gegenüber und bezeichnet diese als „zutiefst undemokratisch“. Er fordert die Initiatoren des Boykottaufrufs zur sachlichen Stellungnahme auf und somit „zu einem demokratischen offenen Diskurs zurückzukehren“.

Wandzeitung an Fassade der „Großen Freiheit 36“. Foto: Epoch Times

Versuch der offenen Aussprache

„Wir werden eure Stellungnahmen vergrößern und auf Plakaten an der Wand veröffentlichen“, lautet das Angebot in einem Schreiben von Günther.

Kritik sei jederzeit willkommen, doch müsse ein demokratischer Diskurs auch faktisch begründet werden, heißt es weiter. „Haltlose Nazivorwürfe“ seien zudem eine strafbare Verleumdung. „Boykottaufrufe sind übrigens ur-faschistische Methoden“, bemängelt der Inhaber der „Großen Freiheit 36“.

Zum 19. Mai lud die „Große Freiheit 36“ zu einer Pressekonferenz und offenen Aussprache vor dem Club ein. Die erbetenen inhaltlichen Stellungnahmen blieben aus, das Angebot zur öffentlichen Aussprache wurde von den Kritikern nicht wahrgenommen. „Ich habe im Augenblick das Gefühl, dass die Konzertveranstalter sich völlig unqualifiziert geäußert haben“, führte Karl-Hermann Günther gegenüber Epoch Times aus.

Presseanfragen der Epoch Times bei FKP Skorpio und Karsten Jahnke Konzerte blieben ebenfalls unbeantwortet. Clubkombinat Hamburg verwies gegenüber Epoch Times auf den offenen Brief, der nach wie vor Gültigkeit besitzt. Gespräche des Vereins mit der Geschäftsführung der zwei Clubs sind laut Pressestelle des Vereins weiterhin aktuell, ebenso wie das Angebot, mit dem Zusammenschluss der Hamburger Clubs zu vermitteln.

Benjamin Steinicke ist Geschäftsführer der „Großen Freiheit 36“. Er begrüßt weitere Gespräche und hofft, dass ein sachlicher Diskurs noch stattfinden wird. Dass er selber mit Nazi-Vorwürfen angegriffen wurde, macht ihn sprach- und fassungslos.

„Sobald man sich die Frage nach Verhältnismäßigkeit stellt, ist man ja gleich Mörder und ein Unmensch. Also jegliche Debatte und jegliches Hinterfragen, sofern es kritisch oder nicht regierungskonform ist, wird im Keim erstickt und man wird als Querdenker gleich Nazi gleich Idiot und Schwurbler abgestempelt“, führte Steinicke gegenüber Epoch Times aus.

Karl-Hermann Günther (links) und Benjamin Steinicke. Foto: Epoch Times

*Anmerkung der Redaktion im Rahmen der journalistischen Sorgfaltspflicht: Die Formulierung „die diesen Namen nicht verdienen“ ist aus dem offenen Brief von FKP Skorpio übernommen. Wir weisen darauf hin, dass das direkte oder indirekte Absprechen journalistischer Tätigkeiten, bzw. der Bezeichnung als Medien oder Presse, historisch vorbelastet ist. Die Nazis sprachen journalistische Tätigkeiten denjenigen ab, die nicht in ihrem Sinne publizierten. Die Aufnahme der Formulierung dient lediglich zum Zweck der Berichterstattung, von dessen Inhalt sich unsere Redaktion ausdrücklich distanziert. Weiteres zum Thema können Sie in der Bundeszentrale für politische Bildung hier nachlesen. 



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