Hamburg: Nun gilt ein dauerhaftes Alkoholverbot am Hauptbahnhof

Deutschlands meistfrequentierter Bahnhof verschärft die Sicherheit noch weiter: nach mehr Polizeistreifen, verstärkter Videoüberwachung und Einführung eines Waffenverbots nun ein ständiges Alkoholverbot am Hamburger Hauptbahnhof. Dies ist auch eine Folge der Brokstedter Messerattacke.
Sicherheitskräfte sind dafür zuständig, das geltende Waffenverbot rund um den Hamburger Hauptbahnhof zu kontrollieren.
Quattro-Streifen am Hauptbahnhof Hamburg: Seit Anfang 2023 gehen Beamte der Polizei Hamburg und der Bundespolizei gemeinsam mit den Sicherheitskräften der Bahn und der Hochbahn auf Streife.Foto: Franziska Spiecker/dpa
Von 2. April 2024

Der Hamburger Hauptbahnhof ist einer der kriminellen Hotspots Deutschlands. Hier gibt es bereits seit Oktober 2023 eine permanente Waffenverbotszone.

Seit Montag, 1. April, gilt nun am meistfrequentierten Bahnhof Deutschlands ein dauerhaftes Alkoholverbot, um dort die Sicherheit und Ordnung zu verbessern. Es ist Teil der vor einem Jahr durch den Hamburger Innensenat gestarteten „Allianz sicherer Hauptbahnhof“.

Hintergrund ist eine Vielzahl an Straftaten unter Alkoholeinfluss.

Der Verzehr und das Mitführen alkoholischer Getränke, insbesondere auf den Flächen Hachmannplatz und Heidi-Kabel-Platz, sind damit ab sofort untersagt. Bei Erstverstoß droht ein Bußgeld von 40 Euro. Bei wiederholtem Verstoß kann ein Bußgeld von bis zu 200 Euro fällig werden, so die Polizei Hamburg in einer Presseerklärung.

Parallel dazu hat auch die Deutsche Bahn ihre Hausrechtsregelungen verschärft. Inzwischen darf auch auf ihren Flächen, mit Ausnahme der gastronomischen Einrichtungen, kein Alkohol konsumiert werden. Das Mitführen verschlossener alkoholischer Getränke, beispielsweise auf dem Rückweg vom Einkaufen, bleibt weiterhin zulässig.

Sonderdezernate „Hauptbahnhof“

Ferner plant die Staatsanwaltschaft Hamburg den Aufbau von Sonderdezernaten „Hauptbahnhof“. Ziel ist dabei, Straftaten im Bereich des Hauptbahnhofes, vorwiegend durch Wiederholungstäter, bei denen bislang keine Haftgründe vorlagen, wirksamer zu verfolgen.

Laut Polizei Hamburg wird im und um den Hauptbahnhof ein deutlich höherer Anteil der aufgeklärten Fälle von Wiederholungstätern begangen. Spätestens im Sommer 2024 sollen die Sonderdezernate ihre Arbeit aufnehmen.

Reaktion auf Brokstedt-Messerattacke

Hamburg hatte sich bei der Innenministerkonferenz für bundesweit einheitliche Regeln zu Waffenverboten in Zügen und an Bahnhöfen eingesetzt. Dies war auch eine Reaktion auf die Tat von Brokstedt.

Am 25. Januar 2023 erstach der 33-jährige Ibrahim A. wenige Tage nach seiner Haftentlassung zwei junge Menschen in einem Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg nahe Brokstedt. Er war 2014 illegal nach Deutschland eingewandert und erhielt nach Ablehnung seines Asylantrages einen subsidiären Schutzstatus.

Seit Einführung der Waffenverbotszone am Hauptbahnhof haben Einsatzkräfte mehr als 230 Messer und 95 sonstige verbotene Gegenstände sichergestellt.

In den kommenden Monaten soll eine Ausweitung der Videoüberwachung im Bereich des Bahnhofs durchgeführt werden. Die notwendigen Tiefbauarbeiten dazu haben bereits begonnen, teilte die Polizei mit. Im Juni soll die Installation der 27 Kameras abgeschlossen sein.

Quattro-Streifen haben sich bewährt

Mit dem Auslaufen der Corona-Maßnahmen wurde im zweiten Halbjahr 2022 eine Verschlechterung der Sicherheit am Bahnhof festgestellt.

Im Frühjahr 2023 führte die Stadt dann die sogenannten Quattro-Streifen ein. Seitdem gehen Beamte der Polizei Hamburg und der Bundespolizei mit den Sicherheitskräften der Bahn und der Hochbahn gemeinsam am Hauptbahnhof auf Streife.

Im Rahmen der gemeinsamen Streifen wurden etwa 13.000 Personen überprüft. Dabei wurden über 870 Strafanzeigen erstattet, und in etwa 3.350 Fällen wurde das Hausrecht durchgesetzt.

Laut Polizei Hamburg hat sich das Konzept bewährt.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion