Karl Hilz ist tot: „Der bayerische Sturschädel hat uns verlassen“

Am 19. November verstarb der pensionierte bayerische Polizeibeamte Karl Hilz im Alter von 64 Jahren. Hilz galt als eine der treibenden Kräfte der Corona-Proteste in Bayern.
Titelbild
Karl Hilz (r) mit Rechtsanwalt Markus Haintz (l) am 12. September 2020 in München.Foto: Epoch Times
Von 22. November 2021

Am Samstag, 20. November, meldete der in Tangstedt, Schleswig-Holstein, registrierte Verein „Polizisten für Aufklärung e. V.“ den Tod seines Gründers, des Polizeihauptkommissars a. D. Karl Hilz. Der 64-Jährige war landesweit in der Corona-Protestbewegung engagiert. „Der bayerische Sturschädel hat uns verlassen. Er hat sein ganzes Leben lang für Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft und jetzt den Kampf beendet“, heißt es auf der Website des Vereins. Hilz verstarb demnach am Freitag, 19. November 2021.

Als Hintergrund für den plötzlichen Tod des ehemaligen Polizeibeamten wurden langjährige gesundheitliche Beschwerden angeführt, auf die er „während der vergangenen 18 Monate im Widerstand gegen die Corona-Maßnahmen“ keinerlei Rücksicht genommen habe. Hilz sei bereits auf dem Weg der Besserung gewesen. An seinem letzten Tag habe ihm seine Schwiegertochter noch eine gesunde Enkelin geschenkt. Es sollte die letzte Nacht von Karl Hilz werden. Er erwachte nicht mehr. Der Verein gab bekannt, dass die Informationen zum Tod von Karl Hilz in Absprache mit der Familie gemacht wurden.

Gescheitertes Volksbegehren

Hilz wird von dem Verein als unermüdlicher Kämpfer für die „freie demokratische Grundordnung, für die Freiheit der Menschen und für das Recht“ bezeichnet. Karl Hilz hatte sich auch für die Aktion „Landtag abberufen“ eingesetzt, mit dem die Regierung Markus Söder und das Parlament in Bayern per Volksentscheid abberufen werden sollte. Das Vorhaben scheiterte in der Phase des Volksbegehrens mit 204.135 abgegebenen Stimmen der Bayern. Benötigt hätte man eine Million Stimmen. Von diesem Ergebnis hatte sich Hilz den Angaben nach nicht mehr erholt. Direkt nach der Bekanntgabe habe sein Körper ihn in die Knie gezwungen.

Stellungnahme von Maximilian Hilz

In einem Statement bittet Maximilian Hilz, der Sohn des Verstorbenen, die Gegner seines Vaters, sich zurückzunehmen. „Ihr schadet nicht ihm, ihr schadet uns, den Hinterbliebenen. Den Kindern, Schwiegerkindern, der Frau, den Enkelkindern und den Freunden, für die er immer zeit seines Lebens da war.“

Der Sohn bittet auch darum, Rücksicht betreffend der Schenkungsaktion zu nehmen „und nicht für Verwirrung zu sorgen“. Zuvor hatte der Verein „Polizisten für Aufklärung“ dazu aufgerufen, um „die große Summe an Rechtsanwaltskosten“ von über 35.000 Euro zu begleichen. Diese hätte der „steinige Weg, der ihm aufgrund seiner zahlreichen Kundgebungen bereitet wurde“, hinterlassen – und Karl Hilz könne diesbezüglich keine Freisprüche mehr für sich erringen. Maximilian Hilz: „Denn so schwer es vielleicht den Gegnern meines Vaters fallen mag, das zu glauben – er wurde zahlreiche Male freigesprochen.“

Vom Verfassungsschutz beobachtet

Am 7. April meldete der „Bayerische Rundfunk“ über Polizeihauptkommissar a. D. Karl Hilz: „Nach BR-Informationen beobachtet der bayerische Verfassungsschutz einen Münchener Polizisten im Ruhestand. Dieser zählt seit Monaten zu den Gesichtern der Querdenker-Bewegung und ruft auf Veranstaltungen regelmäßig Polizeikräfte zum Widerstand auf.“

Laut BR habe Hilz auf Veranstaltungen unter anderem davon gesprochen, dass „dieser Staat totalitär geführt“ werde. Hilz habe das Infektionsschutzgesetz mit dem sogenannten „Ermächtigungsgesetz“ im Nationalsozialismus gleichgesetzt und gewählte Regierungsvertreter als „Verbrecher“ und „Hochverräter“ bezeichnet. Zudem habe er sie mit der Staatsführung der DDR gleichgesetzt. In einer Telefonbotschaft zu einer Demo in München am Ostersonntag habe Hilz mitgeteilt, die gewählten Politiker würden einen „Krieg gegen die eigene Bevölkerung führen – einen Vernichtungskrieg“. Sie seien für einen der „größten Genozide der Menschheitsgeschichte“ verantwortlich. Zudem forderte Hilz die Vernichtung aller Corona-Impfstoffe und für Ministerpräsident Markus Söder das Kriegsverbrechertribunal.

Pension riskiert und vom Gericht verurteilt

Als Hilz zu möglichen Konsequenzen durch die Beobachtung durch den Verfassungsschutz gefragt wurde, etwa einen möglichen Verlust der Beamtenpension, sagte Hilz: „Ich weiß, dass das passieren kann. Ich nehme an, dass es, wenn dieses aktuelle Regime nicht beendet werden kann, auch passieren wird.“ Er riskiere das alles „ganz bewusst“.

Mitte April meldete die „Süddeutsche Zeitung“ die Verurteilung von Karl Hilz am Amtsgericht München zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro, weil er im November 2020 bei einer Versammlung auf dem Münchner St.-Pauls-Platz keine Maske getragen und ein Taschenmesser mit sich geführt hatte. Ein Polizeizeuge hatte dazu zu Protokoll gegeben: „Ihm hätte bewusst sein müssen, dass die Teilnahme an einer Versammlung mit einer solchen Bewaffnung verboten ist.“ Hilz galt seit dem Urteil als vorbestraft.

Laut der Todesmitteilung von „Polizisten für Aufklärung“ habe Hilz Probleme mit der Maskenpflicht gehabt. Er sei von seinen früheren Kollegen auf Demonstrationen „häufig extrem gemaßregelt und belastet“ worden, „da er aufgrund eines Berufsunfalls und daraus resultierenden Lungenproblemen keine Maske tragen konnte“.



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