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Landrat: 229 der ersten 230 Tests im Kreis Gütersloh negativ

Die ersten Ergebnisse von Corona-Tests in Gütersloh an Bürgern geben Hoffnung, dass von den zahlreichen Corona-Infektionen hauptsächlich Tönnies-Mitarbeiter betroffen sind. Hygienewissenschaftler Exner hält es für möglich, dass sich das Virus über die Belüftungsanlage verbreitet hat.

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Ein mit voller PSA bekleideter Soldat der Bundeswehr, hält ein Plastikröhrchen mit einer Rachenabstrichprobe in der Hand.

Foto: Getty Images | Sean Gallup

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Nach den zahlreichen SARS-CoV-2 Infektionen im Fleischbetrieb Tönnies hat der Kreis Gütersloh erste aktuelle Ergebnisse von Corona-Tests bei den Bürgern im Landkreis mitgeteilt.
Wie Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) am Mittwoch vor Journalisten in Gütersloh sagte, wurden in dem vom Kreis eingerichteten Testzentrum zunächst rund 600 Abstriche genommen. Von 230 am Mittwochnachmittag vorliegenden Befunden waren demnach 229 negativ.
In einem Fall war das Ergebnis nicht eindeutig. Adenauer betonte, die Zahlen seien „mit aller Vorsicht zu bewerten, was eine Prognose angeht“. Die Tests in der Bevölkerung sollen Aufschluss darüber geben, ob das Virus von den positiv getesteten Tönnies-Mitarbeitern auf die Bevölkerung übersprang.

Belüftungsanlagen im Verdacht

Bei der Pressekonferenz in Gütersloh vertrat der Hygienewissenschaftler Martin Exner die Auffassung, dass die Belüftungsanlagen zu den Masseninfektionen im Zerlegebreich des Tönnies-Betriebs beigetragen haben könnten, die in der unter anderem in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet sind.
Bislang sei nicht bekannt gewesen, dass solche Belüftungsanlagen Aerosole in Bewegung halten können. Damit seien sie „ein weiterer, bislang übersehener Risikofaktor“.

Exner besuchte Tönnies-Werk

Exner hatte im Auftrag des Kreisgesundheitsamts das betroffene Werk von Tönnies in Rheda-Wiedenbrück besucht. Der Direktor des Instituts für Hygiene und öffentliche Gesundheit an der Universität Bonn gab nun nach dem Besuch eine vorläufige hygienemedizinische Risikoeinschätzung ab.
Exner betonte, neben der Einhaltung bekannter Corona-Schutzvorkehrungen wie Abstandswahrung, Mundschutz und Mitarbeiterschulungen könnten womöglich künftig Belüftungssysteme mit Hochleistungsfiltration oder der Einsatz von UV-Licht die Corona-Infektionsgefahr mindern. In der nächsten Zeit werde es darum gehen, „das weiterzuverfolgen“. (afp/nh)

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