Mordfall Krystian (20) in Neumünster: Messer-Täter ins Ausland geflohen – Haftbefehl wegen Mordes ausgestellt

Ein schrecklicher Messer-Mord erschütterte vor wenigen Tagen die kreisfreie Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein. Nun steht der Fall offenbar kurz vor der Aufklärung. Doch es gibt ein Problem: Der Tatverdächtige hat sich ins Ausland abgesetzt.
Von 26. September 2018

+++UPDATE+++Zeugenhinweise und DNA-Spuren brachten die Polizei Neumünster auf die Spur eines Tatverdächtigen, der nicht deutscher Staatsangehörigkeit sei, berichtet der „NDR“ nach einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Seit mehr als zehn Jahren soll er schon in Neumünster leben. Doch es gibt ein Problem: Der Tatverdächtige hat sich ins Ausland abgesetzt. Das Amtsgericht erließ Haftbefehl wegen Mordes. Die Fahndung nach ihm läuft.+++

Heiße Spur

Nach dem tödlichen Angriff auf einen 20 Jahre alten Mann in Neumünster hat die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen ermittelt. Es handele sich dabei um einen Mann, der seit mehr als zehn Jahren in Neumünster lebe, aber nicht deutscher Staatsangehöriger sei, heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Nach Erkenntnissen der Ermittler hat sich der Beschuldigte unmittelbar nach der Tat ins Ausland abgesetzt. Das Amtsgericht Kiel erließ Haftbefehl wegen Mordes. Nach dem Mann wird jetzt gefahndet.

Es war am Morgen des 16. September, als Passanten den jungen polnischen Fliesenleger Krystian J. (20) in einer Blutlache auf der Friedrichstraße nahe der Post liegen sahen. Es hatte eine Auseinandersetzung mit einem Unbekannten gegeben. Wenig später stirbt der 20-Jährige im Krankenhaus.

Vor ein paar Tagen meldete die Polizei, dass sie im „Rahmen der Tatortarbeit“ eine Spur sichern konnte, die für eine sichere Identifizierung geeignet sei. Bereits zu Anfang hatten die Ermittler mit einem Suchhund eine Blutspur in Richtung Bahnhof verfolgt.

Erweiterung der Landesaufnahme

Am Montagabend fand in der Stadthalle Neumünster eine Infoveranstaltung zur geplanten Erweiterung der lokalen Erstaufnahme auf bis zu 1.500 Migranten, doppelt so viele, wie bisher dort untergebracht sind. Zudem sollen dort für die Zuwanderer neue Wohngebäude, Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie „Treffpunkte mit leistungsstarken WLAN-Hotspots, Pavillons und ähnliches“ geschaffen werden.

Allerdings scheint die Information der Bevölkerung lediglich pro forma gewesen zu sein:

Ob mit oder ohne Ausbau – das bleibt unsere zentrale Erstaufnahme. Es geht nur darum, ob wir die Lebensbedingungen für die Menschen verbessern können, indem wir ihnen mehr Platz und Freizeitmöglichkeiten bieten.“

(Hans-Joachim Grote, CDU, Innenminister)

Die Verkündung!

Plötzlich trat der stellvertretende Landespolizeidirektor Joachim Gutt ans Mikrofon. Im Saal war es mucksmäuschenstill. Gutt verkündete, dass die tödliche Messerattacke vom vergangenen Sonntag kurz vor der Aufklärung stehe, berichten die „Kieler Nachrichten“ aus Neumünster. Man habe „weitere sehr konkrete Hinweise aus der Bevölkerung bekommen, die auf eine Person mit Migrationshintergrund als Tatverdächtigen hinweisen“.

Gutt verwies in diesem Zusammenhang und der gerade stattfindenden Infoveranstaltung auf dem Umstand, dass es sich bei der Person nicht um einen Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Neumünster handelt. Er sei auch nicht aus der Landesaufnahme im benachbarten Boostedt.

Wir haben Hoffnung, dass wir in den nächsten Tagen mehr dazu vermelden können.“

(Joachim Gutt, stellvertretende Landespolizeidirektor)

Der Wert der Wahrheit: im Innenministerium dazugelernt?

Man darf ganz sicher davon ausgehen, dass Joachim Gutt nicht im Alleingang ans Mikrofon getreten, sondern die Aktion mit dem Innenminister abgestimmt war – vielleicht sogar in taktischer Absicht.

Wie die „Kieler Nachrichten“ vermuten, hatte Grote „offenbar aus dem Debakel von Boostedt gelernt“. Hier trat der Innenminister am 19. September auf der Einwohnerversammlung auf, um für die Verlängerung der Landesaufnahme bis 2024 um Verständnis zu werben.

Dabei hatte der Minister allerdings den Boostedtern gegenüber gänzlich vergessen zu erwähnen, dass es erst einen tätlichen Angriff in der dortigen Flüchtlingsunterkunft gegeben hatte.

Diesen Fehler des Verschweigens, eine Form der nicht ausgesprochenen Lüge, wollte er offensichtlich in Neumünster nicht wiederholen, weshalb er Joachim Gutt ans Mikrofon schickte.

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