Tatjana Festerling erklärt „deutschen Schuldkomplex offiziell für beendet!“

Tatjana Festerling hielt auf der heutigen Pegida-Demo in Dresden eine Rede über das Loslassen – und erklärte „den deutschen Schuldkomplex für offiziell beendet!“
Titelbild
Lutz Bachmann und Tatjana Festerling gestalteten die Pegida-Kundgebung zum 9. November auf ihre Art.Foto: JENS SCHLUETER/AFP/Getty Images
Epoch Times9. November 2015

Der 9. November war das große Thema der heutigen Dresdener Pegida-Kundgebung.

Lutz Bachmann würdigte die verschiedensten historischen Ereignisse, die an einem 9. November in Deutschland stattfanden und fordert die Demonstranten auf einen „ruhigen, dankbaren, andächtigen – und vor allem mahnenden – Spaziergang“ abzuhalten, ohne Parolen. Das Konzept ging auf. Der Demonstrantionszug von mindestens 25.000 Menschen verlief schweigend. (Offizielle Zahlen gibt es nicht).

Pegida habe die Medien beschämt, die dort statt „denkenden Menschen“ einen „braunen Mob“ sehen wollten, so der betont nachdenkliche Bachmann im Anschluss. Mehr zu seiner Rede HIER.

Gewohnt provokativ und scharfsinnig war die Rede von Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling.

Kinder für Propaganda eingespannt

Zuerst erzählt sie von einem Bürgerprotest gegen ein Asylheim in Hohenstein-Ernstthal im Erzgebirge am Samstag. Dort warfen Kinder und Jugendliche nach einem sogenannten Friedensgebet Papier-Flieger mit der Aufschrift: „Bomber Harris hilf uns doch, Hohenstein gibt es immer noch!“

Sie erinnerte an Arthur Harris, genannt “Bomber Harris”, der bewusst zivile Ziele bombardierte, um den Widerstandswillen der deutschen Bevölkerung zu brechen – Dresden war eines der Opfer.

Und dann wurde ihre Rede ironisch: Anlässlich des besonderen Tages bittet sie die Demonstranten, sich gedanklich in eine moderne Buchhandlung hineinzubegeben, um „Deutschlands Zukunft“ zu betrachten. Ihre Ausführung wurde eine ebenso freche wie scharfe Analyse des Zeitgeistes: Die Ratgeber-Abteilung sei voller Bücher über das „Loslassen – die Kunst, die vieles leichter macht“. Und auch im Internet gebe es ganze Websites zur Zauberformel schlecht hin.

Dabei sei das gar nicht so einfach. Loslassen bedeute erstmal Risiko. „Deshalb brauchen wir das Gefühl von Zugehörigkeit besonders intensiv, wenn wir etwas Neues beginnen.“ Auch jetzt stünde Deutschland vor einer neuen Situation.

„Wir stehen jetzt vor was Neuem und wir haben uns! Uns Patrioten, uns Widerständler, uns Freiheitsliebende!“

Menschen gingen nun auf die Straße und erfahren Zusammenhalt im „echten Leben“ anstatt vor dem Fernseher. Festerling zuersichtlich: „Dieses gemeinsame Aufbegehren wird eine Kraft entwickeln, einen Schub, eine Dynamik entfachen, die Deutschland und Europa die Wende bringen wird.“

Und dann kam der Clou:

Seid Ihr bereit loszulassen?“ fragte Festerling …

„Dann erkläre ich hier und heute, am 9. November 2015 – 70 Jahre nach Kriegsende – den deutschen Schuldkomplex der 12-jährigen Nazi-Herrschaft für offiziell beendet.“

Riesenapplaus der Demonstranten waren die Reaktion. „Schluss mit der künstlichen Nazi-Paranoia!“, so Festerling. Die Medien könnten sich ihre „Hitlereien an den Hut stecken“.

Es folgten noch weitere kreativ formulierte Beschimpfungen auf die „verbitterten Linken“, deren Utopien „grandios gescheitert“ seien.

Zukunftsvision „ohne Büßerhaltung“

Dann formuliert Festerling eine Vision, wie sie sich die Zukunft Deutschlands ohne „brandgefährliche Büßerhaltung“ vorstellt:

„Wir wollen voller Sensibilität zu unserer Geschichte stehen, aber selbst-bewusst und wachsam in die Zukunft schauen. Wir wollen, dass in Deutschland Atheisten, Christen, Juden, Moslems, Buddhisten, Hindus friedlich und in gegenseitigem Respekt miteinander leben können!“

Religion müsse deshalb Privatsache sein.

„Wir wollen auf keinen Fall, dass sich durch (…) aufheizende Propaganda hier Ausländerhass und Bürgerkrieg entwickeln!“

Dann sagt sie, „wir erwarten von jedem hier in unserem Land, dass er willens ist, unsere Werte von Freiheit zu verteidigen“. Sie forderte den Rücktritt der Merkel-Regierung und Volksentscheide „zu allen Schicksalsfragen Deutschlands“. (rf)



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