Türkei blockiert wieder Incirlik-Besuch von MdBs – Jetzt soll die Basis verlegt werden

Die Türkei hat schon wieder einen Besuch von Bundestags-Abgeordneten auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik untersagt. Als Grund wurde deutsches Asyl für türkische Soldaten angegeben.
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Ein Tornado spiegelt sich in einer Pfütze in Incirlik.Foto: «Bundeswehr/Oliver Pieper/dpa/Archiv/dpa
Epoch Times15. Mai 2017

Nachdem die Türkei erneut einen Besuch von Bundestags-Abgeordneten auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik untersagt hat, überlegt die Bundesregierung, die deutschen Soldaten von der Basis abzuziehen. Diese Drohung war bereits im März geäußert worden, nun wird sie offenbar in die Tat umgesetzt:

„Die konkreten Vorbereitungen in Richtung einer Verlegung werden nun in Angriff genommen“, sagte der Vorsitzende des Verteidigungs-Ausschusses, Wolfgang Hellmich (SPD), am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Besuch schon vor Wochen angekündigt

Der Besuch der Obleute des Verteidigungsausschusses war für Dienstag geplant und bereits vor Wochen angekündigt worden. Die türkische Seite hatte lange Zeit nichts dazu gesagt. Am Samstag wurde die Absage dem Auswärtigen Amt auf Arbeitsebene mitgeteilt. Als ein Grund soll die Gewährung von Asyl für türkische Offiziere in Deutschland angegeben worden sein, berichtet der „Westen“ laut DPA.

260 deutsche Soldaten

In Incirlik befinden sich etwa 260 deutsche Soldaten. Die Bundeswehr beteiligt sich von dort aus mit „Tornado“-Aufklärungsjets und einem Tankflugzeug an den Luftangriffen gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) in Syrien und im Irak.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Türkei Bundestagsabgeordneten Besuche in Incirlik verweigert – über Monate hinweg. Im Oktober durften sie dann doch noch einreisen. Grund war damals die Armenien-Resolution des Bundestags gewesen, welche die vom Osmanischen Reich an den Armeniern begangenen Verbrechen als Völkermord anerkannte.

Standort demnächst Jordanien?

Als Alternativ-Standorte zu Incirlik kommen Jordanien, Kuwait und Zypern in Frage. Diese Möglichkeiten werden nun vom Verteidigungsministerium geprüft. Jordanien wird favorisiert. Die Entscheidung soll in den nächsten Wochen fallen, berichtete DPA.

(dpa/rf/afp)

 



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