Über die Hälfte der Asylbewerber in Deutschland klagen gegen Asyl-Bescheide

Asylbewerber gehen häufiger vor Gericht gegen Entscheidungen des BAMF. Gegen mehr als die Hälfte der Bescheide wurde im ersten Halbjahr geklagt.
Titelbild
Die Flüchtlings-Apps vom BAMF.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times24. August 2018

Asylbewerber gehen häufiger vor Gericht gegen Entscheidungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) vor.

Gegen mehr als die Hälfte (56,5 Prozent) der BAMF-Entscheidungen wurde im ersten Halbjahr 2018 Klage eingereicht, wie die Nürnberger Bundesbehörde am Freitag auf ihrer Internetseite bekanntgab. Im gesamten Vorjahr lag die Klagequote bei 49,8 Prozent.

Die Behörde erteilt inzwischen aber auch seltener Schutz: Die Anerkennungsquote fiel von rund 43 auf knapp 32 Prozent. In den Jahren 2015 und 2016 lagen die Klagequoten deutlich niedriger, weil in dieser Zeit besonders viele Flüchtlinge einen Schutzstatus bekamen.

Die absolute Zahl der Asylklagen lag im ersten Halbjahr 2018 bei knapp 70 700. Im Gesamtjahr 2017 wurde gegen mehr als 300 000 Entscheidungen des Bundesamtes geklagt.

Die Behörde betont, dass die hohen Zahlen keine Rückschlüsse auf die Qualität der Asylverfahren zulasse – denn die Gerichte gäben der Behörde in der Mehrheit der Fälle Recht. Im vergangenen Jahr seien 22 Prozent der BAMF-Entscheidungen von den Gerichten aufgehoben worden – dies entspricht rund 32 500 Fällen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres sei der Anteil der Verfahren, in denen die Flüchtlinge Recht bekamen, auf 17,4 Prozent gesunken (15 200 Fälle).

In 37,8 Prozent der rund 87 800 Gerichtsentscheidungen im ersten Halbjahr 2018 sei das Bundesamt bestätigt worden. Rund 45 Prozent der Verfahren erledigten sich auf andere Weise – etwa weil der Flüchtling ausgereist ist oder den Prozess aus anderen Gründen nicht weiterbetrieben hat. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion