Star in der Sternstunde: Torhüter Wolff ist der neue «Hexer»

Die Handball-Welt war verzückt. Wohin die Spanier in Krakau auch warfen, Wolff war schon da. „Das ist surreal, was er hier hält“, sagte der verletzte Kapitän Uwe Gensheimer.
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Torhüter Andreas Wolff hat sich bei der EM in Polen in den absoluten Fokus gespielt.Foto:  Jens Wolf/dpa
Epoch Times31. Januar 2016
Deutschlands neuer „Hexer“ heißt auch Andreas – aber diesmal Wolff statt Thiel. In der Sternstunde für die deutschen Handballer war der Torhüter der Star. Im Finale der Europameisterschaft lief der Schlussmann beim 24:17 gegen Spanien zu ganz großer Form auf – er hielt und hielt und hielt.

Die traumhafte Quote von 50 Prozent parierter Bälle brachte ihm sogar einen Heiratsantrag ein. „Es ist soweit: Andi Wolff, ich will Dich heiraten!“, schrieb TV-Kommentator Frank Buschmann via Kurznachrichtendienst Twitter. Da war es keine Überraschung, dass Wolf auch offiziell als Spieler des Finals ausgezeichnet wurde.

Die Handball-Welt war verzückt. Wohin die Spanier in Krakau auch warfen, Wolff war schon da. „Das ist surreal, was er hier hält“, sagte der verletzte Kapitän Uwe Gensheimer. Dabei hatte Andreas Wolff, der nach dieser Saison von der HSG Wetzlar zum deutschen Rekordmeister THW Kiel wechselt, schon im Verlaufe des Turniers seine Klasse unter Beweis gestellt. Bereits vor dem Finale war der 24-Jährige als bester Torhüter ins Allstar Team der EM gewählt worden.

Da passte es ins Bild, dass in der 39. Minute Spaniens Siebenmeterschütze vom Dienst, Valero Rivera, vom Punkt neben das Tor warf. „Andy hält überragend. Wir haben uns sehr gut auf die Spanier eingestellt. Und wenn mal einer durchkommt, hat er ihn“, meinte Carsten Lichtlein, den Wolff als Nummer 1 zwischen den Pfosten verdrängt hatte.

In der zweiten Hälfte steigert sich auf der unbezwingbar scheinende Schlussmann weiter und erhöhte seine Fangquote auf 56 Prozent. In dieser Form wird Wolff zur riesigen Herausforderung für Kiel jetzigen Top-Torhüter Niklas Landin aus Dänemark. „Wolffs’s Revier. Wahnsinn“, twitterte TV-Experte und Ex-Nationalspieler Stefan Kretzschmar.

Dass ausgerechnet ein Spanier Andreas Wolff erst so stark gemacht hat, entbehrte am Finalabend nicht einer gewissen Ironie. Ex-Weltmeister Jose Hombrados hat dem Youngster bei der HSG Wetzlar akribische Spiel- und Spieleranalyse beigebracht. „Das größte Geschenk, das Wetzlar mir gemacht hat, war die Verpflichtung von Jose Hombrados, der mir unglaublich viel beigebracht hat, vor allem mental. Er ist ein unglaublich kluger Torhüter und ein unglaublich kluger Mensch“, erklärte Wolff zuletzt.

Hombrados‘ Landsleute verzweifelten förmlich an dem deutschen Torhüter. Erst in der Schlussphase des Spiels überwanden die Spanier Wolff öfter. Aber da war die Partie dank seiner Ausnahmeleistung schon zugunsten der Deutschen gelaufen. Am Ende schoben ihn die jubelnden Mitspieler ins eigene Tor.

(dpa)


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