Verdacht auf versuchten Totschlag: Ex Radprofi Jan Ullrich in Psychiatrie zwangseingewiesen

Es begann mit einem Vorfall auf Mallorca vor einer Woche - seitdem ist Ex-Radprofi Jan Ullrich fast täglich in den Schlagzeilen. Nach einer Festnahme in Frankfurt folgt die Zwangseinweisung in die Psychiatrie.
Titelbild
Wurde in die Psychiatrie eingewiesen: Der ehemalige deutsche Rennradfahrer Jan Ullrich.Foto: Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa
Epoch Times11. August 2018

Gegen Ex-Radprofi Jan Ullrich wird wegen des Verdachts des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung ermittelt. Der 44-Jährige wurde am Freitag vorläufig festgenommen, wie die Polizei mitteilte.

Der frühere Spitzensportler sei verdächtig, eine Escort-Dame nach einem Streit in einem Frankfurter Hotelzimmer angegriffen zu haben. Am Abend schließlich wurde Ullrich in die Psychiatrie zwangseingewiesen.

Ullrich habe bei seiner Festnahme gegen 06.00 Uhr Widerstand geleistet und mutmaßlich unter Alkohol- sowie Drogeneinfluss gestanden. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über die Festnahme berichtet. Polizei und Staatsanwaltschaft sagten ausdrücklich, dass es sich bei dem Festgenommenen um Jan Ullrich handelte. Ullrichs Anwaltskanzlei nahm trotz Anfragen keine Stellung zu dem Vorfall.

Der frühere Radprofi habe wegen seine Zustands zuerst nicht vernommen werden können, berichtete eine Polizeisprecherin. Nachdem sich dieser verbessert hatte, habe er von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Da die Voraussetzungen für eine Inhaftierung nicht vorlagen, sollte er noch am Freitag die Polizei eigentlich wieder verlassen. Doch beim Verlassen des Präsidiums kam es nach Angaben der Sprecherin zu einem nicht näher beschriebenen Zwischenfall, so dass den Beamten aufgrund des körperlichen Zustandes nichts Anderes übrig geblieben sei als der Schritt, Ullrich in eine Psychiatrie zwangseinzuweisen. Er sei mit einem Rettungswagen in die Klinik gebracht worden. Den Namen der Klinik verriet die Polizei nicht.

Die 31-jährige Escort-Dame habe in ihrer Vernehmung umfangreiche Angaben zu den Angriffen gemacht, erklärte die Polizei. Ullrich soll die Frau „körperlich attackiert und verletzt haben“. Das Opfer sei verletzt worden und habe medizinisch versorgt werden müssen. Laut Staatsanwaltschaft soll der frühere Radprofi die Frau so gewürgt haben, dass ihr schwarz vor Augen wurde. Das Personal des Luxus-Hotels soll auf Bitten der Frau die Polizei alarmiert haben.

Ob es Auflagen für den früheren Radprofi gibt, blieb zunächst unklar. Ullrich müsse sich für die Ermittler zur Verfügung halten, hieß es. Die Mordkommission hat nach Angaben der der Frankfurter Polizei die Ermittlungen übernommen.

Der 44-jährige Ullrich hatte erst vor wenigen Tagen öffentlich private Probleme eingeräumt: „Die Trennung von Sara und die Ferne zu meinen Kindern, die ich seit Ostern nicht gesehen und kaum gesprochen habe, haben mich sehr mitgenommen. Dadurch habe ich Sachen gemacht und genommen, die ich sehr bereue“, hatte der Tour-de-France-Sieger von 1997 der „Bild“-Zeitung vom Montag gesagt.

Ullrich hatte zudem angekündigt, aus Liebe zu seinen Kindern eine Therapie machen zu wollen. Um welche Art von Therapie es sich handelt, sagte der frühere Rennradfahrer nicht. Der Zeitung erzählte er wenige Tage später dann auch, inzwischen mit seinen Kindern telefoniert zu haben. Sein Anwalt hatte dem Blatt gesagt, er habe bereits vor einiger Zeit einen Platz in einer Klinik in Deutschland für den Ex-Radprofi reserviert.

In der vergangenen Woche war es auf dem Grundstück von Ullrichs Nachbar Til Schweiger (54) auf Mallorca zu einem Zwischenfall gekommen. Ullrich soll laut „Bild“ auf das Grundstück des Film- und Fernsehstars Schweiger („Honig im Kopf“, „Tatort“) gelangt sein – obwohl dieser das nach eigenen Angaben verhindern wollte. Über den Verlauf des Streits machten beide gegenüber „Bild“ und „Bild am Sonntag“ unterschiedliche Angaben. Ullrich kam auf Mallorca vorübergehend in Polizeigewahrsam und wurde nach rund 24 Stunden wieder auf freien Fuß gesetzt. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion