Anhand von Bewegungen: Smartphones können erkennen, wenn Sie betrunken sind

Smartphones können erkennen, wenn Sie zu viel getrunken haben. Laut einer neuen Studie im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ braucht es dafür weder einen Alkoholtest noch die Gesichtserkennung. Der eingebaute Beschleunigungsmesser genügt.
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Es ist nicht immer leicht zu erkennen, wenn man ein Bier oder einen Drink zu viel hatte. Ihr Smartphone könnte helfen – und die Daten an andere schicken.Foto: iStock
Von 19. August 2020

„Wir haben leistungsstarke Sensoren, die wir überall mit uns herumtragen“, sagte Dr. Brian Suffoletto, Notfallmediziner der medizinischen Fakultät der Universität Stanford, im Hinblick auf allgegenwärtige technische Begleiter wie Smartphones und Wearables. Nun müssten wir lernen, „wie wir sie nutzen können, um der öffentlichen Gesundheit am besten zu dienen“.

Seit über zehn Jahren beschäftigt sich Suffoletto damit, wie digitale Interventionen – zum Beispiel Warnungen auf dem Smartphone – Todesfälle und Verletzungen im Zusammenhang mit übermäßigem Alkoholkonsum verhindern können.

Smartphones erkennen neun von zehn alkoholisierte Nutzer

Für die kürzlich im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ veröffentlichte Studie rekrutierten Suffoletto und Kollegen 22 Erwachsene im Alter von 21 bis 43 Jahren. Die Freiwilligen erhielten im Labor ein Mischgetränk mit genügend Wodka, um eine Atemalkoholkonzentration von zwei Promille zu erreichen. Sie hatten eine Stunde Zeit, den Alkohol zu trinken.

Anschließend analysierten die Forscher stündlich die Atemalkoholkonzentration und die Teilnehmer führten eine Gehaufgabe aus. Dabei sollten die Teilnehmer einer geraden Linie über zehn Schritte folgen, sich umdrehen und die zehn Schritte zurückgehen. Während die Teilnehmer versuchten, geradeaus zu laufen, maßen Smartphones im Bereich des unteren Rückens Beschleunigung und Richtung ihrer Bewegungen.

In etwa 90 Prozent der Zeit stellten die Forscher anhand Veränderungen des Gangs fest, wann die Atemalkoholkonzentration der Teilnehmer über 0,8 Promille lag. Das ist der Grenzwert für das Autofahren in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Trotz der geringen Zahl Studienteilnehmer und der idealisierten Position des Smartphones sprechen die Forscher von „einer Grundlage für künftige Forschungen über die Nutzung von Smartphones zur Ferndetektion alkoholbedingter Beeinträchtigungen“.

Für die Zukunft planen Suffoletto und seine Kollegen weitere Untersuchungen mit Menschen, die Handys in der Hand oder in der Tasche tragen. Außerdem möchten sie die besten Strategien identifizieren, um alkoholisierte Menschen zu warnen – und sicherzustellen, dass sie die Botschaft auch verstehen. Dafür wäre auch eine Weiterleitung der Daten an Dritte nicht undenkbar.

(Mit Material des Journals of Studies on Alcohol and Drugs)



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