Hennenhaltung: Aus für Hühnerkäfig noch nicht gesichert

Online-Postkarten-Aktion des Bundesverbandes der Tierversuchsgegner e.V.
Titelbild
Vergnügtes Scharren nach Regenwürmern auf der saftigen Frühlingswiese - hier kann kein Nährstoffmangel entstehen (Bild - Josef Jelkic)
Epoch Times29. April 2005

Angesichts der noch immer drohenden Fortsetzung der quälerischen Käfighaltung für Legehennen lobt der Bundesverband „Menschen für Tierrechte“ das derzeitige Verhalten der Verbraucher und appelliert, diese Macht weiterhin wirtschaftlich wie politisch zu demonstrieren.

Etwa 50 Prozent der deutschen Verbraucher greifen inzwischen zum Ei aus alternativen Haltungsformen – laut dem Marktjournal „Eier“ der ZMP (Organ der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle GmbH, Bonn) vom März.

Entscheidend dazu beigetragen hat nach Ansicht des Bundesverbandes „Menschen für Tierrechte“ auch, dass einige große Handelsketten wie Aldi Nord, Lidl und Plus, Eier aus Käfighaltung nach Gesprächen mit Tierschutzorganisationen aus dem Sortiment genommen haben. Aber auch die Kennzeichnungspflicht der Schalen-Eier habe sicher mitgewirkt. Neben dem Aufdruck der Haltungsform auf der Verpackung muss jedes Ei einen Stempel tragen, dessen erste Ziffer die Haltung kennzeichnet. „Kein Ei mit 3, denn 3 steht für Quälerei“ – sprich Käfighaltung, lautet die Regel für den Verbraucher, der eine artgerechtere Haltung bevorzugt. Keine Stempelpflicht gibt es allerdings bei losen, gefärbten Eiern und bei Eiern von Direktvermarktern auf Wochenmärkten. Hier müsste der Vermarkter eben direkt befragt werden, aus welcher Haltungsform seine Eier stammen.

„Wenn es beim Aus der Käfighaltung bleiben soll, sind die Verbraucher jetzt besonders gefordert“, betont Hannelore Jaresch, Sprecherin der AG landwirtschaftliche Tierhaltung des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. „Mehr als 85 % der Bevölkerung sprachen

sich in repräsentativen Umfragen als Gegner des Hennenkäfigs aus. Diese sollten jetzt deutlich zeigen, wohin die Zukunft geht – sowohl durch ihr Kaufverhalten als auch durch Meinungsäußerungen“, so Jaresch. Letzteres könne z. B. durch Unterstützung der online- Postkarten-Aktion des Bundesverbandes an die Regierung erfolgen.

Mit ein paar Klicks sei die virtuelle Karte unter diesem Link zu

versenden: (www.hennenaktion.tierrechte.de)

Hintergrund: Im Jahr 2001 wurde das ab 2007 geltende Verbot der Käfighaltung von Legehennen beschlossen – mit Zustimmung des Bundesrates. In der Bundesratssitzung am 17. Dezember 2004 beschloss die Mehrheit der Bundesländer jedoch die Fortführung des Hühnerkäfigs. Demnach sollen sogenannte Kleinvolieren mit etwas mehr als einem DIN-A-4-Blatt Bodenfläche pro Huhn und 50 – 60 cm Höhe für die Vögel genügen. Damit Bundesministerin Künast diesen Beschluss annimmt, versucht der Bundesrat die Ministerin bzw. die Regierung zu erpressen: Der Bundesrat würde einer aus EU- rechtlichen Gründen notwendigen Änderung der Schweinehaltung nur dann zustimmen, wenn der Hennen-Beschluss Umsetzung findet. Bislang weigert sich die Regierung nachzugeben und versucht die Schweinehaltung durch ein Gesetz zu regeln, das der Zustimmung des Bundesrates nicht bedarf.



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