„Greenflation“: Wie Klimaschutz und Inflation zusammenhängen

Titelbild
Windräder und Solaranlagen. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times11. Februar 2022

Strom- und Gaspreise liegen auf Rekordhöhen, die Rohstoffpreise steigen und auch die Kosten für CO2 ziehen weiter an. Zwar schaffen diese Marktfaktoren einen Anreiz, möglichst energieeffizient und ressourcenschonend zu wirtschaften – doch einige Wirtschaftsexperten befürchten auch einen zusätzlichen Anstieg der Teuerungsrate und warnen vor „grüner Inflation“ oder „Greenflation“. Ihre Sorge: Der Klimaschutz treibt die Verbraucherpreise und droht so die Unterstützung der Bevölkerung zu verlieren.

Was ist „Greenflation“?

Unter Greenflation verstehen Wirtschaftsexperten die Idee, dass Klima-Maßnahmen zu steigenden Rohstoffpreisen führen und so wiederum den Klimaschutz verteuern. Höhere Kosten für CO2-Emissionen tragen außerdem mittelfristig zu steigenden Produktions- und somit auch zu höheren Verbraucherpreisen bei. Maßnahmen gegen den Klimawandel könnten so zu einem zusätzlichen Inflationstreiber werden.

Welche Rolle spielen die Rohstoffpreise?

Rohstoffpreise spielen im Klimaschutz eine wichtige Rolle: Kobalt und Lithium werden beispielsweise für die Batterieproduktion benötigt, Platin und Iridium zur Herstellung von Wasserstoff – und all diese Rohstoffe werden immer teurer. Problematisch ist insbesondere, dass die Preise weiter steigen werden, je mehr Länder im Klimaschutz aktiv werden – denn dann steigt auch die Nachfrage.

Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft kam im Dezember in einer Studie zu dem Schluss, dass 22 von 45 untersuchten Metallen, Mineralien und Seltenen Erden zur „Hochrisikogruppe“ gehören: Sie hätten eine „hohe Bedeutung für Zukunftstechnologien“ und ihre Vorkommen seien zugleich auf wenige, zudem oftmals politisch instabile, Herkunftsländer konzentriert. Das heißt, ihre Förderung ist teuer, die Lieferketten anfällig.

Welche Rolle spielt der CO2-Preis?

Preistreibend wirkt sich, so die Wirtschaftsexperten, auch der Emissionshandel aus. Auf nationaler Ebene stieg der Preis pro Tonne CO2 zuletzt von 25 auf 30 Euro, bis 2025 soll er auf 55 Euro steigen. Auf europäischer Ebene verdreifachte sich der Preis nahezu auf 82 Euro. Experten rechnen mit einem weiteren Anstieg. Viele Unternehmen müssen diese Zertifikate kaufen, um produzieren zu können – es entstehen Kosten, die sich preistreibend auswirken können.

Greenpeace Volkswirt spricht von „Fossilflation“

Nicht alle teilen die Sorge um die grüne Inflation. Mauricio Vargas, Volkswirt bei Greenpeace, kritisiert den Begriff als „hochgradig irreführend“. Für die derzeit hohe Inflation nennt Vargas drei Gründe: Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, die zeitweise Herabsetzung der Mehrwertsteuer in Deutschland und die gestiegenen Energiepreise. Diese seien jedoch nicht auf die erneuerbaren Energiequellen zurückzuführen, sondern auf die gestiegenen Preise für Gas, Öl und Kohle. Vargas spricht von „Fossilflation“.

Auch der Einfluss der CO2-Bepreisung auf die Inflation wird Vargas zufolge überschätzt: Laut den Experten des Sachverständigenrats trägt sie rund 0,25 bis 0,5 Prozentpunkte zur Teuerungsrate bei. Die Hälfte der Inflationsrate von 4,9 Prozent im November dagegen war laut Europäischer Zentralbank auf den Preisanstieg an den weltweiten Energiemärkten zurückzuführen – und hier stiegen insbesondere die Öl- und Gaspreise. (afp/dl)



Unsere Buchempfehlung

Die Umweltbewegung benutzt mit sensationeller Rhetorik den aufrichtigen Wunsch der Menschen, die Umwelt zu schützen. Allerdings treiben verschiedene Akteure den Umweltschutz auf die Spitze und verabsolutieren das harmonische Zusammenwirken der menschlichen Gesellschaft mit der natürlichen Ökologie.

Was viele dabei nicht erkennen, ist, wie Kommunisten diesen neuen „Ökologismus“ benutzen, um sich als moralisch überlegen darzustellen und ihre eigene Agenda voranzutreiben. Auf diese Weise wird der Umweltschutz in hohem Maße politisiert, ins Extrem getrieben und sogar zu einer Pseudoreligion.

Irreführende Propaganda und verschiedene politische Zwangsmaßnahmen gewinnen die Oberhand, wobei sie das Umweltbewusstsein in eine Art „Kommunismus light“ verwandeln. „Öko und die Pseudoreligion Ökologismus“ wird im Kapitel 16 des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ analysiert.

Jetzt bestellen – Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

„Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Die Autoren analysieren, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion