Mit labilen Elementen Memory spielen

Petition für die volle Übernahme der Kosten der Atomenergie durch die Stromkonzerne
Titelbild
Atommüllfässer in Morsleben.Foto: Getty Images
Von 29. Oktober 2009

Die Sanierungen maroder Atommülllager kostet die deutschen Steuerzahler Milliarden: Geschätzte 2,2 Milliarden für Morsleben, etwa vier Milliarden für Asse II – für den Versuch der Sanierung. Die großen Energieunternehmen fahren Jahr für Jahr Milliarden an Gewinnen ein. Das stößt vielen Bürgern auf: Warum zahlen die Konzerne diese Milliarden sowie weitere Millionen anderer Kosten des Atomstroms nicht selbst? Am 15. September hat der deutsche Bürger Michael Thelemann eine Online-Petition ins Leben gerufen mit dem Titel „Nukleare Versorgung – Volle Übernahme der Produktionskosten, keine Subventionen bei Atomstrom“.

Diese Petition besagt: „Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass die vollständigen Kosten, die primär und sekundär durch die Produktion von Strom aus Atomkraftwerken anfallen, vollständig von den produzierenden Kraftwerksbetreibern bzw. ihren betreibenden Unternehmen zu zahlen sind und Subventionen für Atomstrom als Energieproduktionsform einhergehend mit dieser Regelung vollständig entfallen.“ Seiner Meinung nach vergünstigt der Staat „durch seine finanzielle Unterstützung weniger den Strompreis als vielmehr die Gewinne und Managergehälter der vier größten Stromhersteller.“  Doch will er mit dieser Petition die Atomkraft nicht benachteiligen, betont der Petent, sondern damit erreichen, dass die Alternativen gleichberechtigt behandelt werden.

Jeder, der Thelemann zustimmt, kann die Petition bis zum 12. November mit einer Mitzeichnung unterstützen. Bis dahin kann auch jeder – ob man nun dafür oder dagegen ist – in einem öffentlichen Forum über das Thema diskutieren.

Wissen und Halbwissen

Und das wird eifrig getan: Um welche Kosten geht es? Welche tragen die Energieversorger selbst? Wie teuer im Vergleich dazu kommt den Bürger das EEG (Erneuerbare Energien- Gesetz)? Wissen und Halbwissen wird vorgelegt – manches widerlegt. Hohe Zahlen beeindrucken – D-Mark, Euro, Halbwertzeiten -, bis eine andere hohe Zahl sie (scheinbar) wieder relativiert. Auch einen literarischen Einschub gibt es, bei dem „Wahrscheinlichkeitsrechnungen mit Plutonium plombiert, über Salzstöcke gestolpert und im Ärmel der Asse sitzend mit labilen Elementen Memory gespielt wird“.

Ein Teilnehmer aus Wuppertal kommentiert: „Sollte diese Petition weniger als 50.000 Mitzeichnungen erhalten, weiß ich, was ich von all den digitalen Bürgerrechtlern zu halten habe, die da sagen: Ihr werdet Euch noch wünschen, wir wären politikverdrossen!“

Wer auch immer die digitalen Bürgerrechtler sein mögen: um sich die gute Meinung dieses Teilnehmers zu sichern, müssen sie sich ranhalten. Zum Redaktionsschluss stand die Zahl der Mitzeichner bei 2.462.

 

Hier gehts zur Online-Petition beim Bundestag:

„Nukleare Versorgung – Volle Übernahme der Produktionskosten, keine Subventionen bei Atomstrom“

 


 



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