Die Lager sind leer: Lieferprobleme bei Möbeln könnten sich verschärfen

Lieferanten im Möbelbereich haben leere Lager, der Nachschub von Holz stockt. Probleme gibt es auch bei Metallteilen, Beschlägen und bei Polstermaterialien wie Schäumen, Fließen, Stoffen und Leder, erklärt die Branche. Es kommt teilweise zu langen Lieferzeiten.
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Die Möbelindustrie hat Probleme mit Vorprodukten und Rohstoffen (Symbolbild).Foto: iStock
Epoch Times9. Mai 2021

Aktuell bestehende Lieferprobleme der deutschen Möbelhersteller könnten sich nach Einschätzung des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) noch verstärken.

„Wenn wieder alle Möbelläden öffnen, dürfte der Druck noch steigen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Jan Kurth dem „Tagesspiegel“. Schon jetzt kommt es zu längeren Lieferzeiten, weil der Materialschub etwa von Holz stockt.

„Das können zwei bis drei Wochen sein, in Einzelfällen aber auch längere Zeiträume“, so Kurth. Die Lieferanten hätten ihre Lager geräumt, um die steigende Nachfrage nach dem ersten Lockdown zu befriedigen. „Es gibt keine Puffer mehr, um eine steigende Nachfrage bedienen zu können.“

Engpässe bei Holz und anderen Vorprodukten

Mehr als zwei Drittel der Produktionsbetriebe berichteten von Engpässen bei der Versorgung mit Holzwerkstoffen, teilten die Verbände der Möbelbranche mit. Vereinbarte Mengen würden von den Lieferanten „kurzfristig gekürzt, verschoben oder ganz abgesagt“.

Probleme gebe es auch bei Metallteilen, Beschlägen und Funktionselementen sowie bei Polstermaterialien wie Schäumen, Fließen, Stoffen und Leder, erklärt die Branche. Auch Verpackungsmaterialien und Transportkapazitäten seien knapp. Zusätzlich mache der Branche der „kurzfristige Wechsel zwischen geöffneten und geschlossenen Handelsflächen“ zu schaffen.

Die Engpässe bei den Rohstoffen hätten deutliche Auswirkungen auf die Lieferzeiten, warnten die Verbände. Hinzu kämen seit Jahresbeginn nochmals höhere Preise bei vielen Zuliefererprodukten.

Kürzlich hatte bereits das deutsche Baugewerbe stark gestiegene Einkaufspreise für Rohstoffe beklagt. Das betrifft vor allem Stahl, Holz und Dämmstoffe.

Homeoffice beeinflusst Wohntrends

Die Möbel- und Einrichtungstrends in diesem Jahr sind nach Branchenangaben stark von der Corona-Pandemie beeinflusst. „Die Hersteller bieten neue Lösungen für das Homeoffice, viel Komfort und Smartes sowie Erholung in Bad, Wohnraum und Schlafzimmer“, erklärte der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM). Da angesichts geschlossener Restaurants „wieder viel gekocht“ werde, stehe in der Küche „die Funktionalität stark im Fokus“.

Der Trend zur Arbeit von Zuhause aus, „beflügelt die deutschen Möbelhersteller in allen Bereichen“, führte der VDM aus. Beispiele seien Homeoffice-Module für die Küche, Esstische mit Ladefunktionen und Schubladen für Tablets oder Arbeitsmöglichkeiten im Schlafzimmer.

Auch „Fitnessgeräte und Sportmöglichkeiten“ würden zunehmend zu Hause integriert, erklärte der VDM weiter. „Jedes persönliche Outdoor-Fleckchen erfährt eine liebenswerte Gestaltung.“

Für fast alle Wohnbereiche, von der Küche bis zum Schlafraum, würden in dieser Saison Produkte angeboten, „die auch für den Außenbereich gedacht sind, zur Not auf Rollen, um sie bei Regenwetter auch wieder schnell ins Trockene zu bringen“.

Wegen der allgemeinen Unsicherheit der Lage würden insgesamt „möglichst flexible Einrichtungssysteme“ bevorzugt, erklärte der Branchenverband. Außerdem „überdenken wir schnellen und gedankenlosen Konsum und sehnen uns nach nachhaltigen und nachhaltig schönen Möbeln“. Daher seien zeitlose Formen und ressourcenschonende Materialien angesagt. (dts/afp/ks)



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