Trend zu Bio: Zahl der Ökobetriebe seit 2020 um zehn Prozent gestiegen

2023 gab es rund 28.700 Ökobetriebe in Deutschland. Ihre Zahl stieg zwischen 2020 und 2023 um zehn Prozent. Insgesamt gibt es rund 256.000 landwirtschaftliche Betriebe.
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Der Trend geht auch bei Öko zu Großbetrieben.Foto: iStock
Epoch Times3. April 2024

Die Zahl der Ökobetriebe stieg zwischen 2020 und 2023 um zehn Prozent – demnach wirtschafteten im vergangenen Jahr rund 28.700 Betriebe nach ökologischen Kriterien. Damit arbeitete mehr als jeder zehnte landwirtschaftliche Betrieb, genau elf Prozent, als Ökobetrieb. Das teilt das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Deutlich zeigte sich dieser Trend auch bei der ökologisch bewirtschafteten Fläche. Waren es 2020 noch 1,6 Millionen Hektar, betrug der Umfang im vergangenen Jahr 1,85 Millionen Hektar – das war ein Anstieg um 16 Prozent.

Fast ein Viertel der bundesweiten Ökofläche wurde in Bayern bewirtschaftet, gefolgt von den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Ökoindustrie

Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche in Deutschland beträgt ca. 16,6 Millionen Hektar (Stand 2018). Davon werden etwa 1,8 Millionen Hektar ökologisch und 13,8 Millionen Hektar konventionell bewirtschaftet. Es sind etwa 70 Prozent Ackerland, 28 Prozent Dauergrünland und 1,2 Prozent Dauerkulturen.

Ein weiterer Trend ist laut Statistikamt, dass immer mehr Betriebe mit Tierhaltung ökologisch wirtschaften. Die Zahl dieser Betriebe stieg zwischen 2020 und 2023 um elf Prozent auf zuletzt 19.200 Betriebe. Damit waren deutschlandweit im vergangenen Jahr zwölf Prozent der tierhaltenden Betriebe Ökobetriebe.

Im Jahr 2020 gab es 263.500 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, 2022 waren es noch 256.000. Laut dem Agrarbericht 2023 der Bundesregierung schließen im Durchschnitt pro Tag 10 Bauernhöfe. Zwischen 2010 und 2020 haben 36.400 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland aufgegeben.

Agrarindustrie statt Bauernhöfe

Die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland wird sich nach Einschätzung der DZ Bank bis 2040 mehr als halbieren. Kleine Bauernhöfe müssten unter Kostendruck immer mehr großen industriellen Betrieben weichen, heißt es in einer in Frankfurt veröffentlichten Studie.

„Zunehmende Anforderungen durch Umweltschutz, Tierwohl und Betriebswirtschaft belasten die Bauernhöfe immer stärker. Hinzu kommt der Fachkräftemangel sowie die oftmals nicht gelöste Nachfolgeregelung bei Familienbetrieben.“

Die Zahl von rund 256.000 Höfen im Jahr 2022 werde auf etwa 100.000 Betriebe 2040 sinken, schätzt DZ-Bank-Branchenexperte Claus Niegsch.

Bei etwa gleichbleibender landwirtschaftlicher Fläche dürfte sich die Durchschnittsgröße eines Betriebs so von 64,8 Hektar auf 160 Hektar im Jahr 2040 mehr als verdoppeln. Langfristig würden immer mehr große, kapitalintensive Betriebe mit moderner Technik die Branche prägen. „Der bäuerliche Familienbetrieb steht zunehmend vor dem Aus.“ (afp/red)



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