George Lucas – Rebell gegen das Hollywood-Imperium

Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätte George Lucas dessen Schreibwarenhandlung übernehmen sollen. Er selbst sah seine berufliche Zukunft zunächst als Dragster-Rennfahrer. Zum Glück für Millionen von Science-Fiction- und Kino-Fans in aller Welt wurde aus beiden Plänen nichts.
Titelbild
(L-R) Steven Spielberg und George Lucas im Fairmont Century Plaza am 19. März 2022 in Los Angeles, Kalifornien.Foto: Kevin Winter/Getty Images
Epoch Times7. Mai 2024

George Lucas ist einer der bekanntesten Regisseure von Hollywood-Blockbustern, ein Filmproduzent, Erfinder von Spezialeffekten und Revolutionär der Unterhaltungsindustrie. Am 14. Mai feiert der „Star Wars“-Erfinder seinen 80. Geburtstag, Ende Mai wird er zum Abschluss der Filmfestspiele in Cannes für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

In seiner Jugend ist der 1944 im kalifornischen Modesto geborene Lucas leidenschaftlicher Autofan und träumt von einem Job als Rennfahrer, als er wenige Tage vor seinem Highschool-Abschluss bei einem Unfall nur knapp mit dem Leben davonkommt. Statt Rennen zu fahren, geht Lucas an die University of Southern California in Los Angeles, wo er neben seinem Studium in Englisch, Astronomie und Geschichte Seminare zu Filmgeschichte und Animation belegt.

Die „Star Wars“-Serie

Es folgt ein Praktikum beim Hollywood-Studio Warner Brothers, wo er sich mit Regisseur Francis Ford Coppola anfreundet. Coppola überredet Warner, Lucas einen Vorschuss für seinen ersten Science-Fiction-Film „THX 1138“ zu zahlen. Der Film von 1970 floppt an den Kinokassen.

Doch Lucas gibt nicht auf, gründet seine eigene Firma LucasFilm – und landet 1973 mit dem teils autobiografischen Rock’n Roll-Film „American Graffity“ einen Riesenerfolg. Bei Produktionskosten von nur gut 750.000 Dollar spielt der Streifen 50 Millionen Dollar ein, wird mit zwei Golden Globes ausgezeichnet und erntet fünf Oscar-Nominierungen.

Ermutigt durch den Erfolg wagt sich Lucas erneut an ein Science-Fiction-Projekt. Realisieren kann er den Film nur, weil er auf ein Gehalt verzichtet und sich stattdessen als Bezahlung vertraglich die Vermarktungsrechte sowie einen Teil des Einspielergebnisses sichert.

Am 25. Mai 1977 kommt „Krieg der Sterne“ in die Kinos und wird quasi über Nacht zum bis dahin größten kommerziellen Erfolg der Filmgeschichte: Bei elf Millionen Dollar Produktionskosten hat er ein Einspielergebnis von 775 Millionen Dollar. 1980 und 1983 folgen zwei weitere „Star Wars“-Filme, nach einer jahrelangen Pause zwischen 1999 und 2005 drei zeitlich vor der ersten „Star Wars“-Trilogie spielende Prequels.

Die Erfindung des Merchandising

Die „Star Wars“-Saga um den intergalaktischen Kampf zwischen Gut und Böse zieht Millionen von Fans in ihren Bann. Zahllose große und kleine Kinogänger begeistern sich für die damals revolutionären Spezialeffekte und Figuren wie den jungen Weltraum-Rebellen Luke Skywalker, den Superschurken Darth Vader oder den piepsenden Roboter R2D2. Bis heute hat die „Star Wars“-Welt eine riesige Fangemeinde, bei Fan-Conventions rund um den Globus treffen sich regelmäßig Fans in aufwändigen Kostümen.

Nebenbei revolutioniert Lucas die Art, in der Filme gemacht und vermarktet werden. Seine Methode, eine Idee zu entwickeln, zu verfilmen und anschließend mit Merchandising-Artikeln vom Kissenbezug über Socken und Spielfiguren bis hin zum Freizeitpark auszuschlachten, wird heute von der gesamten Filmindustrie gern und erfolgreich genutzt.

Mit Steven Spielberg zusammen

Als Produzent wirkt Lucas an den erfolgreichen „Indiana Jones“-Abenteuerfilmen von Steven Spielberg mit. Neben seiner eigenen Produktionsfirma gründet er das Spezialeffekt-Unternehmen Industrial Light and Magic, das beispielsweise die Dinosaurier für Steven Spielbergs „Jurassic Park“ zum Leben erweckt.

2012 schließlich verkauft Lucas sein Unternehmen für rund vier Milliarden Dollar an den Disney-Konzern, der seither mit zahlreichen in der „Star Wars“-Welt spielenden Filmen und Serien Kasse macht.

Lucas ist zum zweiten Mal verheiratet. Er hat drei Adoptivkinder und eine 2013 von einer Leihmutter zur Welt gebrachte Tochter mit seiner zweiten Frau, der Unternehmerin Mellody Hobson. In Los Angeles soll im kommenden Jahr ein vom Ehepaar Lucas gegründetes Museum für die „Kunst des Geschichtenerzählens“ eröffnen – natürlich in Form eines Raumschiffs. (afp/red)



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