Noch weniger Briefe, noch mehr Pakete

Das heimische Geschäft spielt für den Logistikriesen DHL nur noch eine Nebenrolle – die Musik spielt im Ausland. Doch der Zusammenschluss der Brief- und Paketsparte macht sich bezahlt.
Titelbild
Ein DHL-Paketzusteller geht mit einer Sackkarre voller Pakete zu einem Haus.Foto: Jan Woitas/zb/dpa/dpa
Epoch Times7. Mai 2024

Während das Briefgeschäft des Post-Konzerns DHL weiter an Bedeutung verliert, wird das vom Online-Handel getriebene Paketvolumen größer. Im ersten Quartal 2024 sei die beförderte Briefmenge um 6,6 Prozent auf rund 3,3 Milliarden gesunken, teilte der Logistikkonzern in Bonn mit. Das Paketvolumen sei hingegen um 4,4 Prozent auf 424 Millionen gestiegen.

In dem Konzernbereich Post & Paket Deutschland, in dem DHL seine Brief- und Paketdienste gebündelt hat und die Sendungen in der sogenannten Verbundzustellung mancherorts gemeinsam ausliefert, legte der Umsatz um 1,6 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro zu. Das ist nur etwa ein Fünftel der gesamten Konzernerlöse.

Briefaufkommen schrumpft seit der Pandemie schneller

Grund für den fortschreitenden Bedeutungsverlust von Briefen ist das Digitalzeitalter, in dem die Kommunikation über das Internet den früher üblichen Schriftverkehr auf Papier schrittweise ersetzt. Vor Corona lag das Minus bei den Briefmengen noch bei zwei bis drei Prozent, inzwischen sind es etwa sechs Prozent Minus. Man müsse sich darauf einstellen, dass es auch künftig Rückgänge im mittleren einstelligen Prozentbereich geben werde, sagte Finanzvorständin Melanie Kreis.

In dem global tätigen Unternehmen, das sich im vergangenen Jahr von seinem Firmennamen Deutsche Post DHL verabschiedet hat und seither nur noch DHL heißt, ist das nationale Stammgeschäft eher ein Sorgenkind. Die anderen Geschäfte im Ausland – ob Express-Zustellungen, Frachtdienste oder andere Logistik-Dienstleistungen – sind lukrativer. DHL hat weltweit 594.000 Beschäftigte, davon 187.000 im nationalen Post & Paket-Bereich.

Das Jahresauftakt-Quartal kann als Lichtblick für das Stammgeschäft gewertet werden: Während der Konzernumsatz wegen der schwachen Weltkonjunktur um 3,2 Prozent auf 20,3 Milliarden Euro sinkt und das operative Ergebnis (Ebit) sogar um ein Fünftel auf 1,3 Milliarden Euro einbricht, geht es bei Post & Paket aufwärts. Das Ebit schnellte um fast die Hälfte auf 194 Millionen Euro in die Höhe. Der starke Zuwachs liegt aber auch an einem schwachen Vergleichsquartal: Anfang 2023 hatte ein Arbeitskampf der deutschen Briefträger, Paketboten und Sortierer zu hohen Extrakosten geführt. (dpa/dl)



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