Pflanzen haben Gefühle – von Experimenten, die inspirieren

Nicht jedem ist ein grüner Daumen beschert, aber Freundlichkeit hilft auch weiter.
Schon von klein auf kann man einen achtsamen Umgang mit Pflanzen lernen.
Schon von klein auf kann man einen achtsamen Umgang mit Pflanzen lernen.Foto: iStock
Von 5. April 2023

König Charles III. tut es, Schauspielerin Emma Watson ebenso – und auch für DSDS-Urgestein Dieter Bohlen gehört es zum Alltag dazu: mit Pflanzen sprechen. Wie er im Rahmen eines Castings vor Kurzem erklärte, ist er davon überzeugt, dass Pflanzen mehr können, als man ihnen zutraut. Auch wenn seine Kinder über ihn lachen, streichelt er seine Buchsbäume. „Ich glaube schon, dass Pflanzen fühlen können.“

Dass unsere grünen Mitbewohner auf menschliche Worte und Gedanken reagieren, ist längst bekannt. Redet man den Pflanzen gut zu, werden sie größer und tragen mehr Blüten und Früchte. Während manche Forscher diesen Effekt mit Schallwellen und dem ausgeatmeten CO₂ erklären, das den Pflanzen zugutekommt, gibt es wissenschaftliche Untersuchungen, die weit über solche Ansätze hinausgehen.

Lügendetektor offenbart: Pflanzen haben Gefühle

In einer Reihe von Experimenten stellte der inzwischen verstorbene Cleve Backster, ein renommierter Spezialist für Lügendetektoren und Leiter einer eigenen Schule, bereits in den 1960er Jahren ungewöhnliche Aktivitäten bei Pflanzen fest.

In den früheren Morgenstunden des 2. Februar 1966 kam ihm die Idee, einen Lügendetektor an einen Drachenbaum anzuschließen. Er wollte wissen, wie lange es dauert, bis das Gießwasser die Blätter erreicht. Die Blätter waren robust genug, um nicht sofort durch die Elektroden verletzt zu werden. Backster rechnete mit einer Kurve, die einen kleineren elektrischen Widerstand aufzeichnet wegen der besseren Leitfähigkeit, wenn die Pflanze frisch mit Wasser versorgt ist. Zu seiner Überraschung reagierte die Pflanze völlig anders. Denn die Kurve ähnelte der eines Menschen, bei dem Begeisterung und Freude aufkommen. Konnte es sein, dass Pflanzen Gefühle haben?

Auf dieser Basis führte er noch in derselben Nacht mehrere Experimente durch. Er dachte: „Was ist das Gegenteil von Freude? Was wäre, wenn ich ein Blatt verbrenne?“ Noch bevor er handeln konnte, zeichnete die Nadel schon eine Kurve, so als wäre der Drachenbaum in Panik geraten. Weder hatte sich Backster bewegt noch hatte er überhaupt Streichhölzer in der Nähe, weil er Nichtraucher war – er hatte lediglich daran gedacht und schon schlug der Lügendetektor aus.

Damit war der Grundstein gelegt: Die Pflanze hatte nicht nur Gefühle, sondern konnte auch Gedanken lesen. „Am nächsten Morgen hatte sich mein Leben verändert“, erklärte Backster später in einem Interview.

„Mobbe eine Pflanze“ – ein Experiment für Schüler

Auch für die Kinder und Jugendlichen einer Schule in den Vereinigten Arabischen Emiraten änderte sich ihre Sichtweise auf die Dinge durch ein Pflanzenexperiment. Mobbing ist ein großes Thema an Schulen. Um Kindern die psychischen und physischen Auswirkungen vor Augen zu führen, initiierte der schwedische Möbelhersteller IKEA im Jahr 2018 ein Experiment an der GEMS Wellington Academy Silicon Oasis.

Im Rahmen des Projekts „Bully a plant“ (Mobbe eine Pflanze) wurden zwei Drachenbäume aus dem IKEA-Sortiment in einer Schule so platziert, dass alle Personen, die vorbeikamen, die eine Pflanze beschimpfen und die andere Pflanze mit wohlwollenden Worten motivieren konnten. Zudem wurden die Stimmen der Schülerinnen und Schüler mit positiven und negativen Äußerungen aufgenommen und als Dauerschleife auf die jeweilige Pflanze projiziert: „Keiner mag dich“, „Du bist hässlich“ oder Worte wie „Du bist wunderschön“ und „Du bist wichtig“.

Bis auf diese Tatsache wuchsen die beiden Pflanzen unter denselben Bedingungen auf. Nach 30 Tagen sprach das Bild für sich: Die „gemobbte“ Pflanze zeigte hängende Blätter mit gelben Spitzen, während die andere in vollem Saft stand und prächtig gedieh.

Für die Schüler und Lehrer war das Experiment ein voller Erfolg. Auch die Kinder haben keine Zweifel: Was Pflanzen beeinflusst, beeinflusst auch Menschen.

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Dankbarkeit sichtbar machen

Ein Experiment des berühmten japanischen Wissenschaftlers Dr. Masaru Emoto, der die Stimmung von Wasser in fotografierten Kristallen einfing, ging in eine ähnliche Richtung. Ihm war es ein wichtiges Anliegen, dass die Öffentlichkeit und die jüngere Generation erkennen, dass freundliche Gedanken wie Liebe und Dankbarkeit Veränderungen am Wasser und Änderungen in unserer gesamten Umgebung bewirken können.

Emoto füllte in drei Glasbehälter Reiskörner und Wasser. Zu dem ersten Behälter sagte er jeden Tag: „Vielen Dank.“ Der zweite Behälter wurde beschimpft: „Du bist ein Idiot.“ Um den dritten Behälter kümmerte er sich gar nicht. 30 Tage später begann der Reis, bei dem sich Emoto bedankt hatte, zu fermentieren. Der beschimpfte Reis hatte sich schwarz verfärbt, während der ignorierte Reis vor sich hin schimmelte.

Aus diesem Experiment zog Emoto vor allem eine Erkenntnis: „Wir sollten uns vor allem um unsere Kinder kümmern und ihnen Aufmerksamkeit schenken. Gleichgültigkeit richtet den allergrößten Schaden an.“



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