700 im Pazifik gefundene Objekte „nicht aus diesem Sonnensystem“

Über 700 mysteriöse Objekte schlummerten seit 2014 auf dem Meeresboden des Pazifischen Ozeans. Nun entdeckten Harvard-Forscher ihre außerirdische Existenz – nach ihrer langen Reise von außerhalb unseres Sonnensystems.
700 außerirdische Objekte im Pazifik entdeckt
Auf dem Meeresboden ruhen noch viele unerkannte Schätze.Foto: iStock
Von 15. September 2023

In den Tiefen des Pazifischen Ozeans ruhten auf dem Meeresboden nahe Papua-Neuguinea bis Juni dieses Jahres Hunderte kleine mysteriöse Objekte. Diese aus Metall bestehenden Kugeln weckten sofort das Interesse von Astrophysiker Avi Loeb von der Harvard University und seinem Expeditionsteam.

Eine erste Analyse ergab, dass einige dieser Metallkugeln wegen ihrer speziellen, noch nie da gewesenen Zusammensetzung mit keinem anderen Objekt in unserem Sonnensystem vergleichbar sind.

So enthalten sie extrem hohe Mengen an Beryllium, Lanthan und Uran, was künftig als „BeLaU“-Zusammensetzung bezeichnet wird. Außerdem weisen einige Kugeln Eisenisotopenverhältnisse auf, die weder mit denen auf der Erde noch jenen vom Mond oder dem Mars vergleichbar sind.

In einem der Eisenbrocken sind zwei Kugeln eingebettet. Foto: Loeb et al. (2023), CC BY-NC-ND 4.0

Deswegen kommen die Forscher zu dem Schluss, dass diese Objekte interstellaren Ursprungs sind. Das Material von außerhalb unseres Sonnensystems kam 2014 mit dem Meteor namens „CNEOS 2014-01-08“ auf die Erde.

Zu dieser Zeit verfolgten Satelliten der US-Regierung den Flugverlauf des Meteors, welcher schließlich über dem Pazifik in unzählige Teile zerfiel. Wegen seiner ungewöhnlichen Geschwindigkeit erregte das außerirdische Flugobjekt bereits damals das Interesse vieler Forscher.

Weit gereist

Während ihrer Expedition entdeckten die Forscher rund 700 dieser Metallkugeln. Eine Kartierung dieser ergab, dass die meisten Kugeln dort auf dem Meeresboden lagen, wo die Flugbahn des Meteors verlief. Ebenso interessant ist, dass Kugeln mit der BeLaU-Zusammensetzung nur in diesen Regionen mit hohen Konzentrationen vorkamen.

„Dieses Häufigkeitsmuster ist in der wissenschaftlichen Literatur beispiellos. Es könnte im Magmaozean eines Exoplaneten mit Eisenkern entstanden sein“, so Stein Jacobsen, Laborleiter an der Harvard University.

Verbreitungskarte der mysteriösen Objekte

Verbreitungskarte der Metallkugeln: Gelbe Bereiche bedeuten eine hohe Konzentration an Objekten, lila Bereiche eine niedrige Konzentration. Der orange Kasten stellt den vermuteten Verlauf des Meteors dar. Foto: Loeb et al. (2023), CC BY-NC-ND 4.0

Elektronenmikroskopische Aufnahmen zeigten zudem, dass einige Kugeln aus mehreren kleinen verschmolzen sind, was möglicherweise im Feuerball selbst passierte.

„Die BeLaU-Zusammensetzung unterscheidet sich auf verblüffende Weise von den Materialien unseres Sonnensystems, wobei die Berylliumproduktion vermutlich durch kosmische Strahlung bei der interstellaren Reise stattfand“, so Avi Loeb.

Einige Kugeln bestehen aus mehreren kleineren zusammen verschmolzenen. Foto: Loeb et al. (2023), CC BY-NC-ND 4.0

Die Kugeln werden derzeit weltweit von vier Laboratorien einschließlich der Technischen Universität in Papua-Neuguinea mit den modernsten Geräten analysiert.

„Ich freue mich sehr darauf, Teil des Teams bei der Analyse der Kugeln zu sein, von denen man annimmt, dass sie von außerhalb unseres Sonnensystems stammen, und die derart reich an wissenschaftlichen Informationen sind“, sagte Jim Lem, Abteilungsleiter für Bergbauingenieurwesen an der TU in Papua-Neuguinea.

Charles Hoskinson, der die Expedition finanziert hat, brachte ebenfalls seine Begeisterung für die Entdeckung zum Ausdruck: „Dies ist eine historische Entdeckung, denn es ist das erste Mal, dass Menschen Material von einem großen interstellaren Objekt in den Händen halten. Ich bin sehr erfreut über die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Analyse.“

Die Studie erschien am 29. August 2023 im Fachjournal „arXiv“.



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