Kerry trifft Putin: USA weichen Isolationskurs gegenüber Russland auf

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US-Außenminister John Kerry will überraschend Russlands Präsident Wladimir Putin treffen.Foto: MLADEN ANTONOV/AFP/Getty Images
Epoch Times12. Mai 2015

Die USA reden wieder mit Russland: US-Außenminister John Kerry ist überraschend zu einer Reise nach Moskau aufgebrochen. Dies meldeten heute die Deutschen Wirtschaftsnachrichten. Kerry will Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich treffen. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf, sagte auf einer Pressekonferenz in Washington, dass Kerry mit Putin über die wichtigen weltpolitischen Brennpunkte sprechen werde: Syrien, Iran und die Ukraine.

Viel Gesprächsbedarf

Putins Pressesprecher Dmitri Peskow, sagte über das Meeting, das am Dienstag in Sotschi stattfindet: „Die Tagesordnung des Treffens ist äußerst umfassend.“ Auf eine Journalisten-Frage, ob auch das Thema Sanktionen behandelt werde, antwortete er, es sei „nicht unser Thema“, berichteten die russischen Sputnik-News. Ein anderer russischer Diplomat sagte gegenüber der Financial Times, dass Kerry nach Moskau komme, sei „eine weise Entscheidung“.

Ende der Isolations-Strategie?

Beobachter vermuten, dass die Isolations-Strategie der USA gegenüber Russland offenbar nicht länger tragbar ist und dass der Besuch mit Plänen der EU und der Nato zusammenhängt, gegen Libyen militärische Operationen zu starten. Russland hatte angekündigt, bei der geplanten UN-Resolution ein Veto einzulegen. Kerry dürfte Putin besuchen, um ihn umzustimmen. Ob dies angesichts der verfahrenen Situation in der Ukraine gelingt, ist fraglich. Interessanterweise versucht Washington nun so zu tun, als ob der Kalte Krieg der vergangenen Monate gar nicht stattgefunden hat.

Harf sagte, sie würde nicht von einer Normalisierung der Beziehung sprechen. Dieser Begriff sei eher im Zusammenhang mit Kuba zu verwenden, erklärte sie auf eine Journalistenfrage hin. Auch sagte sie, man wisse nicht, was von dem Gespräch mit Putin zu erwarten sei, Kerry werde jedoch versuchen, den diplomatischen Prozess zum Thema Syrien wieder in Gang zu setzen. Die USA und Russland hätten in den vergangenen Monaten immer gut zusammengearbeitet, sagte sie und verwies auf Gespräche zwischen Kerry und seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow.

Man sei im US-Außenministerium zu der Erkenntnis gelangt, dass es wichtig sei, mit Putin direkt zu sprechen, so Harf. Die Entscheidung zu dem Besuch sei gemeinsam mit den Russen getroffen worden. Man wolle mit dem Treffen auch signalisieren, dass es eine funktionierende Kommunikation zwischen Moskau und Washington gebe, wurde sie von den DWN zitiert.

(rf)


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