Schüler spielen NS-Zeit nach – Staatsanwaltschaft ermittelt

Wien (dpa) - Die Staatsanwaltschaft im österreichischen Burgenland ermittelt gegen fünf Schüler, die in der Pause den Film «Die Welle» nachgespielt haben sollen. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde in Eisenstadt rund 70 Kilometer sü…
Epoch Times9. August 2018
Die Staatsanwaltschaft im österreichischen Burgenland ermittelt gegen fünf Schüler, die in der Pause den Film «Die Welle» nachgespielt haben sollen. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde in Eisenstadt rund 70 Kilometer südlich von Wien am Donnerstag. Die Jugendlichen ab einem Alter von 13 Jahren sollen in die Rollen von SS-Männern und Juden geschlüpft sein, ein «Anführer» soll unter anderem einen besonderen Gruß – ähnlich dem Hitlergruß – verlangt haben. Einige Schüler sollen drangsaliert worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, weil das Verherrlichen von Bildern, Symbolen oder Texten aus der NS-Zeit verboten ist. Über den Vorfall hatte zuerst die österreichische Zeitung «Kurier» berichtet.Für die Schüler habe das Thema «Zweiter Weltkrieg und Nationalsozialismus» auf dem Unterrichtsplan gestanden, sagte Anwalt Andreas Schweitzer, der einen der beschuldigten Jugendlichen vertritt. Die Schüler hätten das Buch «Die Welle» gelesen und den gleichnamigen Film angeschaut, erklärte Schweitzer der Deutschen Presse-Agentur. In dem Schullektüre-Klassiker will ein amerikanischer Highschool-Lehrer mit einem Experiment zeigen, wie totalitäre Regime etabliert werden. Der Versuch gerät aber völlig aus dem Ruder. Dass die Lehrer an der Schule in Zurndorf das Thema Manipulation nicht vor dem Lesen des Buches aufgriffen, nennt Schweitzer einen «pädagogischen Supergau».

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion