Tschechien debattiert nach Anschlag über Afghanistan-Einsatz

Prag (dpa) - Der Tod von drei tschechischen Nato-Soldaten bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan hat in Prag eine Debatte über den Auslandseinsatz ausgelöst. «Wir dürfen unsere Bündnisverpflichtungen nicht infrage stellen», sagte der…
Epoch Times7. August 2018
Der Tod von drei tschechischen Nato-Soldaten bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan hat in Prag eine Debatte über den Auslandseinsatz ausgelöst. «Wir dürfen unsere Bündnisverpflichtungen nicht infrage stellen», sagte der sozialdemokratische Außenminister Jan Hamacek der Zeitung «Hospodarske noviny» (Dienstag). Ein Rückzug würde die Glaubwürdigkeit Tschechiens als verlässlicher Bündnispartner untergraben, mahnte auch der Nato-Botschafter des Landes, Jiri Sedivy.Zuvor hatten die Kommunisten (KSCM) ein Ende der tschechischen Beteiligung an dem Militäreinsatz gefordert. Der bewaffnete Konflikt in Afghanistan dauere seit 17 Jahren an und habe keine Entscheidung gebracht, kritisierte ihr Parteivorsitzender Vojtech Filip. Die Kommunisten stützen die Minderheitsregierung aus der populistischen ANO-Partei und der sozialdemokratischen CSSD.Ministerpräsident und ANO-Gründer Andrej Babis kündigte an, seinen Sommerurlaub abzubrechen, um an der Trauerfeier für die am Sonntag gefallenen Soldaten teilzunehmen. Am Mittwoch sollen als Ehrerbietung im ganzen Land für 140 Sekunden die Zivilschutz-Sirenen ertönen. Insgesamt sind bereits 13 tschechische Militärangehörige am Hindukusch gefallen. Das Land ist derzeit mit knapp 250 Soldaten in Afghanistan vertreten.

(dpa)


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion