Gebäude in Marseille eingestürzt: Vier Tote gefunden

Mitten in der Nacht stürzt in Marseille ein Haus ein. Stunden später versucht die Feuerwehr noch immer, Menschen aus dem Geröll zu retten. Das Problem: Unter den Trümmern brennt es.
Feuerwehrleute suchen in den Trümmern eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille nach Menschen.
Feuerwehrleute suchen in den Trümmern eines Gebäudes in der Innenstadt von Marseille nach Menschen.Foto: Clement Mahoudeau/AFP/dpa
Epoch Times10. April 2023

Beim Einsturz eines Wohngebäudes in der französischen Hafenstadt Marseille am Sonntag sind mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Es seien vier Leichen gefunden worden, erklärte der Minister für Stadt- und Wohnungsbau, Olivier Klein, am Montag bei einer Pressekonferenz.

Es gebe noch „Hoffnung, Überlebende zu finden“, sagte Bürgermeister Benoît Payan am Montag. „Solange es Hoffnung gibt, werden wir nicht aufhören.“ Rettungskräfte führten vor Ort einen „chirurgisch präzisen“ Einsatz durch, um mögliche Überlebende „um jeden Preis zu schützen“.

Auch der Chef der Feuerwehr von Marseille, Lionel Mathieu, bestätigte die Äußerungen des Bürgermeisters. „Es besteht Hoffnung, dass noch Menschen am Leben sind“, sagte er am Montag.

Angesichts der schwierigen Lage dürfte die Bergung der Leichen einige Zeit in Anspruch nehmen, berichteten französische Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. In der Nacht zum Montag wurden zwei Tote aus den Trümmern geborgen, am Morgen folgten zwei weitere, wie die Behörden mitteilten.

Mehrere Menschen vermisst

Ein Feuer mehrere Meter unter dem Geröll erschwerte die Rettungsarbeiten erheblich. Ob es sich bei den Toten um einige der acht Vermissten handelte, war zunächst unklar.

In dem Gebäude lebten den Angaben zufolge acht Menschen. Laut Marseilles Staatsanwältin Dominique Laurens hatte es von ihnen bislang keine Nachricht gegeben. Die Menschen hätten nicht auf Anrufe reagiert. Verwandte hätten sich besorgt an die Behörden gewandt.

Bei den vermutlich Verschütteten handele es sich überwiegend um ältere Menschen und ein Pärchen um die 30. Kinder seien wohl nicht in dem Gebäude gewesen, als es einstürzte. Auch aus einem benachbarten Haus könnte ein Mann unter den Trümmern sein. Seine Ex-Freundin habe angegeben, ihn nach dem Unglück nicht erreicht zu haben.

Bei dem Einsturz in der Nacht zum Sonntag gegen 0:40 Uhr wurden fünf Menschen aus benachbarten Gebäuden verletzt. Etwa 30 Häuser wurden sicherheitshalber evakuiert, fast 200 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.

Bei dem Kollaps des vierstöckigen Haus in der Rue Tivoli im fünften Marseiller Arrondissement wurden auch Teile der beiden benachbarten Häuser heruntergerissen. Einige Stunden später stürzt eines der danebenstehenden Häuser vollständig ein. Grund für den Einsturz war wohl eine Gasexplosion. Eine Bewohnerin des Viertels sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Wir haben schnell einen starken Gasgeruch wahrgenommen, (…) den wir heute Morgen noch gerochen haben.“

Im November 2018 waren beim Einsturz zweier Gebäude in Marseille acht Menschen ums Leben gekommen. Die beiden Häuser befanden sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Bei dem nun eingestürzten Gebäude gab es jedoch keinerlei Hinweise auf Baufälligkeit. „Wir haben es hier nicht mit einer Straße mit schlechten Wohnverhältnissen zu tun“, sagte Bürgermeister Payan. (dpa/red)

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion