Zahlreiche Festnahmen bei Großrazzia gegen Schleuserbande

Bei einem Großeinsatz gehen Beamte gegen eine mutmaßliche Schleuserbande vor. Allein in Nordrhein-Westfalen sind etwa 700 Einsatzkräfte an den Razzien beteiligt. Darunter sind auch Spezialkräfte.
Einsatzkräfte der Polizei verlassen ein Gebäude in Düsseldorf.
Einsatzkräfte der Polizei verlassen ein Gebäude in Düsseldorf.Foto: Justin Brosch/dpa
Epoch Times21. Februar 2024

Es geht um ein mutmaßliches Schleusernetzwerk und um Boote zur Überquerung des Ärmelkanals nach Großbritannien. An einem von Europol koordinierten Großeinsatz in mehreren europäischen Ländern haben sich in Deutschland am Mittwoch Hunderte zum Teil schwer bewaffnete Beamte beteiligt. Bei der Großrazzia gegen mutmaßliche Mitglieder einer Schleuserbande in vier Bundesländern mit dem Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen hat die Bundespolizei zahlreiche Personen festgenommen.

Es seien Haftbefehle im zweistelligen Bereich vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in NRW der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa). Zu den etwa 700 Einsatzkräften, die allein im bevölkerungsreichsten Bundesland am Morgen und am Vormittag im Einsatz seien, gehörten auch schwer bewaffnete Spezialkräfte der Bundespolizei. Die mehr als 20 Einsatzorte in NRW befänden sich unter anderem in Düsseldorf, Köln und Detmold.

Wie zuvor ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage sagte, geht es bei der Aktion in NRW, Hessen, Bayern und Schleswig-Holstein um die Vollstreckung mehrerer europäischer Haftbefehle. Auch die Polizeibehörden in Frankreich und Belgien seien beteiligt. Die Verdächtigen sollen an Schleusungen über den Ärmelkanal beteiligt gewesen sein.

Beschaffung von Booten

Nach dpa-Informationen geht es bei diesem mutmaßlichen Schleusernetzwerk unter anderem um die Beschaffung von Booten zur Überquerung des Ärmelkanals. Im Norden Frankreichs muss man beim Kauf bestimmter Boote und Bootsmotoren seit einigen Jahren einen Ausweis vorlegen und eine Telefonnummer angeben. Diese Vorschrift war als Maßnahme gegen die Schleusungen nach Großbritannien erlassen worden. Der Sprecher der Bundespolizei NRW berichtete im Zusammenhang mit der Großrazzia am Mittwoch auch von Durchsuchungsbeschlüssen, mit denen Beweismittel sichergestellt werden sollen.

Europol – die Polizeibehörde der Europäischen Union – bestätigte zunächst nur, dass es um einen Einsatz in mehreren europäischen Ländern gehe. Einzelheiten zu der Operation würden aber erst am Mittwochnachmittag bekannt gegeben, sagte eine Sprecherin in Den Haag.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Polizei in Deutschland in Zusammenhang mit Schleusungen nach Großbritannien aktiv wird. Mit einem grenzüberschreitenden Großeinsatz hatten Ermittler in fünf Ländern nach Angaben von Europol 2022 eine der größten Schleuserbanden Europas ausgehoben. Die Bande, die damals im Fokus der Ermittlungen stand, soll Tausende Menschen in Schlauchbooten über den Ärmelkanal nach Großbritannien geschmuggelt haben. Damals waren bei Durchsuchungen in Deutschland neben zahlreichen Schlauchbooten und Motoren große Mengen Bargeld sowie Schusswaffen entdeckt worden. (dpa)



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