Von Glücks-Walnüssen und Goldkuchen: Bizarre Storys aus China

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Dieses 13-stöckige Gebäude ist in China umgefallen. Wolkenkratzer und massive Neubauten gelten als Metapher für das "neue China".
Epoch Times19. September 2013

Chinesen haben in ihrem Heimatland einen Haufen Probleme, von denen wir Westler keine Ahnung haben. Hier eine Lieblings-Auswahl bizarrer Geschichten aus China. Mit dabei: Sündteure Glücksnüsse, die bei Investments ein treffliches Händchen verleihen sollen. Sie schafften es sogar in Chinas Top-Ten der Wirtschafts-News.

Einstürzende Neubauten

Am 27. Juni 2009, kippte ein 13-stöckiges Wohnhaus in Shanghai der Länge nach um und erschlug einen Bauarbeiter. Das Haus blieb dabei heil und am Stück. Es war fast fertig und zum Glück noch nicht bezogen worden. Ein Experte erklärte, es sei unglaublich, dass ein 13-stöckiges Wohnhaus umkippe ohne dabei zu zerbrechen. Er sagte, solange er Architektur studiert habe – und das tat er seit 1956 – sei ihm nie etwas Ähnliches untergekommen.

Geisterstädte

Gigantische Investitionen in die Infrastruktur sind der Motor von Chinas Wachstumspolitik. Und trotzdem bescheren sie dem Land „Geisterstädte“ und „Geister-Malls“. Diesen Namen verdanken sie dem hohen Leerstand – weil durch die hohen Überkapazitäten kaum Menschen dort wohnen oder einkaufen …

Erdos in der Inneren Mongolei wird oft als Beispiel einer Geisterstadt zitiert: Erdos hat zwischen 240 und 400 Mrd. Yuan Schulden (US$39-65 billion), und nur 37,5 Mrd. Yuan (US$6.1 billion) jährliches Einkommen (Informationen von National Financial Weekly). Gleichzeitig steigen Immobilien- und Grundstückspreise in schwindelerregende Höhen. Die Lokalregierungen bereichern sich an ihnen und doch führen sie zu einer riesigen Immobilien-Blase.

Brücke ins Nirgendwo

Der Bau der Jiaozhou Bay Brücke in der Provinz Shandong begann im Mai 2007. Geschätzte Kosten: 14,79 Mrd. Yuan (US$2.42 billion). Mit einer Reichweite von 36,5 Kilometern über 5.127 Betonpfeiler ist es die weltgrößte Brücke über ein Gewässer.

Trotzdem sind Endpunkt und Zweck der Brücke unbekannt: Also wieder nur ein Infrastruktur-Projekt zur Steigerung des regionalen Bruttosozialprodukts?

Geschnitzte Walnüsse

Einige Chinesen, besonders Vertreter der Kommunistischen Partei, haben in den vergangenen Jahren viel Geld angehäuft, aber in Anbetracht der schrumpfenden Wirtschaft und einem wackeligen Immobilienmarkt, fragen sie sich, wohin damit?

Der chinesische Börsenhandel hat in den vergangenen drei Jahren 40 Prozent seines Volumens verloren. Möglichkeiten für Auslandsinvestitionen sind begrenzt. Die traditionellen Formen zu investieren – Immobilien und Aktien – bringen nur kleine Gewinne.

Also ist der Markt für “Edel-Nippes” stark gewachsen, wobei einige Leute tausende Euro für speziell geschnitzte Walnüsse ausgeben. Walnüsse waren früher ein beliebtes Spielzeug am chinesischen Kaiserhof und sind jetzt wieder angesagt: Als Statussymbol und Glücksbringer für die Gesundheit. Schließlich soll es die Blutzirkulation anregen, wenn man mit Walnüssen auf den Handflächen herumspielt …

Jade-Schnitzereien

Jadeschnitzereien sind ebenfalls eine beliebte Investition in China. Der Preis für Jadeit ist seit 2005 gestiegen und seitdem auf Höhenflug. Weil Jade aus der Finanzkrise gestärkt hervorging, begeistern sich mehr und mehr Investoren für ihre vermeintlich bleibenden Werte. Ähnlich begehrt sind derzeit Smaragde, die ständig im Preis zulegen. Einige Experten nennen das Phänomen bereits „Smaragd-Investment-Blase“.

Mondkuchen aus Gold

Wenn man schon alles bisher Erwähnte hat, kann man immer noch eine Sammlung mit Gold- und Silber-Mondkuchen eröffnen – unter Chinas Reichen ist das der letzte Schrei. Chinesische Beamte geben dafür angeblich tausende Dollars aus. Es gibt sogar schon eine auf 2.000 Sets limitierte Edition des „Nationalen Herbstschatzes“ : Goldene Mondkuchen die 47,620 Yuan (7,780 US-Dollar) pro Set kosten.

Die Xinhua News sagte am 28. September 2012, dass der Trend zu Investitionen in „Gold-Mondkuchen“ ein Hinweis auf die grassierende Korruption sei.

Zumindest befindet sich die größte Dichte an Gold-Mondkuchen-Läden dort, wo es Regierungsbeamte gibt. Ein Händler sagte es unverblümt: “Wir werden von Regierungsvertretern bestürmt. Viele Leute kommen aus dem ganzen Land zu uns, um Feiertags-Geschenke zu kaufen.”

Die Händler bieten ihren Kunden oft eine Aufsplitterung des Rechnungsbetrags in mehrere kleine Teile an. Dann bekommen sie das Geld leichter aus der öffentlichen Hand zurückerstatttet.



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