Die Weltwirtschaft wird nicht wackeln: Trump droht China mit weiteren Strafzöllen

Der Anteil des chinesisch-amerikanischen Handels am Welthandel beträgt nur 3,1 Prozent, mit diesem geringen Anteil kann die Weltwirtschaft nicht erschüttert werden. US-Präsident Trump über Xi Jinping: „Er will ein Abkommen, aber ganz ehrlich gesagt, er macht es nicht schnell genug“
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Donald TrumpFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times2. August 2019

Die für September angekündigten Strafzölle von 10 Prozent auf Güter im Wert von 300 Milliarden Dollar (270 Milliarden Euro) könnten auf 25 Prozent oder „deutlich darüber hinaus“ erhöht werden, warnte Trump am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus. Alles hänge vom Abschluss eines Handelsabkommens mit China ab. „Wenn sie nicht mehr mit uns handeln wollen, dann wäre das für mich auch in Ordnung“, sagte Trump.

Chinas Außenminister Wang Yi verurteilte den Schritt. „Eine Erhöhung der Zölle ist definitiv keine konstruktive Maßnahme zur Lösung der Wirtschafts- und Handelsspannungen, keine korrekte Maßnahme“, sagte er am Freitag im chinesischen Fernsehen am Rande des ASEAN- Außenministertreffens in Thailand.

Trump über Xi Jinping: „Er will ein Abkommen, aber ganz ehrlich gesagt, er macht es nicht schnell genug“

Trump sagte, die neu verhängten Strafzölle könnten weiter angehoben oder wieder gestrichen werden, alles hänge vom Verlauf der weiteren Verhandlungen ab. Die jüngsten Gespräche zwischen den USA und China um ein Handelsabkommen waren am Mittwoch in Shanghai offenbar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Es wurde eine weitere Gesprächsrunde für September in Washington vereinbart. Doch Trump macht Chinas Präsident Xi Jinping Druck: „Er will ein Abkommen, aber ganz ehrlich gesagt, er macht es nicht schnell genug.“

Die USA und China produzieren im Wesentlichen für ihre riesigen Binnenmärkte, die Exporte sind vergleichsweise niedrig. Innerhalb der Länder gibt es keine Zölle und damit auch keinen „Zollkrieg“, wie er in manchen Medien beschrieben wird.

Unmittelbar nach Trumps Ankündigung der neuen Strafzölle in Höhe von 10 Prozent rutschte die US-Börse ins Minus. Der Dow Jones Industrial verlor 1,05 Prozent und stand am Abend bei 26.583,42 Punkten. Auch die Börsen in Fernost rutschen am Freitag ins Minus. Der Shanghaier Composite Index verlor bis zum Mittag 1,7 Prozent auf 2859 Punkte. Die Leitbörsen in Japan und Hongkong gaben um jeweils mehr als 2 Prozent nach.

China, Agrarexporte und Droge Fentanyl

„Wir freuen uns darauf, den positiven Dialog mit China für ein umfassendes Handelsabkommen fortzusetzen“, schrieb Trump auf Twitter. Zur Begründung der neuen Strafzölle erklärte er, China sei dem Versprechen, mehr Agrarprodukte aus den USA zu kaufen, nicht nachgekommen. Zudem habe China es versäumt, den illegalen Export der synthetischen Droge Fentanyl in die USA zu stoppen. „Das ist nie passiert – und weiter sterben viele Amerikaner“, zürnte er auf Twitter.

Auf einer Wahlkampfveranstaltung legte er am Abend nach und betonte, dass er ohne Handelsabkommen seinen harten Kurs gegen China fortsetzen werde. „Bis es ein Abkommen gibt, werden wir China höllenmäßig besteuern“, sagte Trump unter Applaus seiner Anhänger.

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China hat ein Problem – ein weltweiter Handelskrieg ist unwahrscheinlich

Der Anteil des chinesisch-amerikanischen Handels am Welthandel beträgt nur 3,1 Prozent (Quelle: Gabor Steingart). Mit diesem geringen Anteil kann die Weltwirtschaft nicht erschüttert werden. Der gesamte Handel der Welt umfasst 22,8 Billionen US-Dollar. Zwischen China und den USA wurde im Jahr 2017 der Anteil von Waren und Dienstleistungen auf 0,7 Billionen US-Dollar geschätzt – zwischen der EU und den USA auf 1,16 Billionen Dollar und damit auf 5,1 Prozent.

Dass es zu weltweiten Erschütterungen durch die Handelsstreitigkeiten der USA und China kommt, ist nicht zu erwarten. Solle in einem asiatischen Land die Produktion ausfallen, werden die großen Konzerne sofort in einem anderen Land verstärkt agieren.

Für China gingen die Exporte in die USA im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum 1. Quartal 2018 um 15,8 Prozent zurück. Vor allem Taiwan, Südkorea und Vietnam konnten durch den Handelsstreit USA-China bislang zulegen, weitere Steigerungen gab es in Indien, Japan und Thailand.

USA und China sind nicht gleichermaßen vom Handelsstreit betroffen: Laut OECD entspricht der Handel mit den USA für China 3,9 Prozent des chinesischen BIP. In den USA liegt dieser Anteil umgekehrt nur bei 1,3 Prozent.

Seit dem vergangenen Jahr hat Trump stufenweise Zölle auf eine Reihe chinesischer Güter im Wert von inzwischen insgesamt 250 Milliarden Dollar verhängt. Die Zölle liegen mittlerweile für alle betroffenen Waren bei 25 Prozent. China hat mit Gegenzöllen auf US-Waren im Wert von 110 Milliarden Dollar reagiert – das sind fast die gesamten US-Exporte in die Volksrepublik.

Die am Mittwoch beendeten Gespräche in Shanghai waren das erste Treffen der Unterhändler seit dem Scheitern der Verhandlungen im Mai.

China will bis 2049 die Weltherrschaft übernehmen

Michael Pillsbury,  Chinese Strategy Director am renommierten konservativen Hudson Insitute in Washington D.C., erklärt, dass China eine Langzeit-Strategie zur Untergrabung der durch die USA geführten ökonomischen und politischen Ordnung hat. China will die derzeitige gesellschaftliche Ordnung bis 2049, dem 100-jährigen Geburtstag der Machtübernahme der kommunistischen Partei in China, durch den Kommunismus ersetzt haben.

Experten ist klar, dass die globale Strategie der KP China auf die Bekämpfung der Vereinigten Staaten ausgelegt ist. Arthur Waldron, Professor der Universität von Pennsylvania und China Experte, legte in einer US-Senatsanhörung bereits 2004 dar, dass die chinesische Volksbefreiungsarmee die einzige Armee auf der Welt sei, die auf Anti-USA-Operationen ausgerichtet ist.

Tatsächlich haben neben der chinesischen Volksbefreiungsarmee auch die meisten diplomatischen Beziehungen und internationalen Aktivitäten der KP China die Vereinigten Staaten als ihr direktes oder indirektes Angriffsziel. (dpa/ks)




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