Warum verkaufte China heimlich US-Staatsanleihen für 143 Mrd. Dollar?

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China hat in Belgien heimlich US-Staatsanleihen für 143 Milliarden Dollar verkauft.Foto: STR / AFP / Getty Images
Epoch Times21. Juli 2015

China hat heimlich große Mengen US-Staatsanleihen verkauft. Innerhalb der vergangenen drei Monate verflüssigten sich über Belgien 143 Milliarden US-Dollar an US-Staatsanleihen. Ein historischer Rekord, den der US-Finanzblog Zerohedge berichtete.

Am 16. Juli veröffentlichte das US-Finanzministerium die Treasury International Capital-Daten. Oberflächlich sieht es so aus, als ob China 7 Milliarden Dollar US-Staatsanleihen mehr besaß, als in den vergangenen drei Monaten, aber in der Tat ist es umgekehrt. China hat sich von einem riesigen Haufen US-Anleihen getrennt.

Chinas Gesamtbestand lag bei 1,2703 Billionen US-Dollar und das war der höchste seit Mai 2014. Wenn man sich nur die China-Spalte in der US-Tabelle der „größten ausländischen Eigner“ anschaut, stimmt das auch.

Zerohedge wies darauf hin, dass China Ende 2013 über Europa und das in Belgien befindliche European Clearing House begann, anonym US-Staatsanleihen zu verkaufen und dass diese Verkäufe bis 2015 weitergingen.

Zwar ist nicht klar, warum China neben seinen Verkäufen im eigenen Land auch noch in Belgien verkauft, aber es ist Tatsache. In der Geschichte hatten die Chinesen auch über britische Banken in Steueroasen US-Anleihen verhökert.

Zerohedge wies auf drei Punkte hin:

* „Belgien" ist schon immer ein Spielfeld für China gewesen: Entweder agierte dort die SAFE („State Administration of Foreign Exchange“), der Staatsfond CIC, oder die Zentralbank selbst

* Die belgischen Bestände hatten vor einem Jahr ein Rekordhoch von 381 Milliarden US-Dollar erreicht und sind danach wieder geschrumpft, da China den Großteil seiner Euroclear-Anteile verkaufte. Wenn sie eines Tages bei ihrem vorherigen Stand von 170 bis 180 USD ankommen, wird Belgien wieder einfach nur Belgien sein …

* Chinas Devisenreserven fielen zeitgleich und dies wurde vom größten Quartalsrückgang der chinesischen Pro-forma-Treasury Holdings verursacht, die im März um die Rekordsumme von 72 Milliarden Dollar schmolzen (im gesamten Quartal waren es 113 Milliarden USD).

Um den Yuan zu stützen 

Zerohedge fragt sich, warum China so eine plumpe Geheimhaltungsaktion unternimmt, sieht darin aber einen vehementen Versuch, den Yuan stabil zu halten. Die chinesische Redaktion von EPOCH TIMES ergänzte:

Ein Experte der Investmentfirma Capital Economics, Julian Evans-Pritchard, sagte am 14. Juli: „Die neuen Daten zeigen, dass Chinas Zentralbank im Juni den Verkauf von Währungsreserven noch beschleunigt hat. Dies könnte dazu dienen, den Renminbi zu stützen um zu niedrige Wechselkurse zwischen Renminbi und USD zu vermeiden.“

Es wird berichtet, dass im vergangenen Monat die Regulierungsmaßnahmen der Zentralbank hauptsächlich so aussahen, dass Renminbi eingekauft und Dollar verkauft wurden. Ziel davon ist, die Kapitalmenge, die während der kontinuierlichen Abwertung des Yuan aus China herausfließt, möglichst klein zu halten. Ein weiterer Grund ist, dass China in den IWF-Korb der Reservewährungen aufgenommen werden will. Sollte der Yuan zu stark abwerten, wäre dieses Vorhaben in Gefahr, weil Amerika und andere Ländern über die Abwertung unzufrieden wären. Auch hätten ausländische Investoren dann auch weniger Gründe, ihr in Yuan notiertes Kapital zu behalten.

Zur Börsenrettung

Das Hongkonger Dongshang Magazin berichtete im Juli, dass China ausländische Währungsreserven und Staatsanleihen verkaufen will, um die Shanghaier Börse zu retten. (mz / rf)

Siehe auch: „Billionen-Rettung und Staatsanleihenverkäufe sollen Chinas totalen Börsencrash verhindern“



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