Was uns süchtig sein lässt, ist nicht die Droge – Es ist Beziehungsmangel! (+Videos)

Drogen machen süchtig und wer einmal anfängt, sie zu nehmen, wird nach einer gewissen Zeit von den chemischen Inhaltsstoffen abhängig. Stimmt das? Nicht unbedingt, wie ein Blick in verschiedene Forschungsergebnisse zeigt.
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Wie wir die Sucht sehen und was sie tatsächlich ist, stellt sich vielleicht für euch nach den im Artikel dargestellten Forschungsergebnissen auf ganz andere Weise darFoto: youtube screenshot
Von 5. Januar 2016
Drogen machen süchtig und wer einmal anfängt, sie zu nehmen, wird nach einer gewissen Zeit von den chemischen Inhaltsstoffen abhängig. Stimmt das? Nicht unbedingt, wie ein Blick in verschiedene Forschungsergebnisse zeigt.
Laut diesem Video von „In a nutshell“ bekommst Du im Krankenhaus, wenn Du Dir die Hüfte brichst, Diamorphine, besser bekannt als Heroin. Dieses Krankenhaus-Heroin ist allerdings sehr viel stärker als das, was Abhängige auf den Straßen bekommen können. Nachdem diese Patienten das Krankenhaus also verlassen, müssten einige von ihnen heroinsüchtig sein. Oder? Genau dies wurde intensiv untersucht, mit dem Ergebnis: Keiner der Patienten wurde nach dem Verlassen des Krankenhauses süchtig nach Heroin.
Sieh dir dieses kurze Video von „In a nutshell“ an:

https://youtube.com/watch?v=ao8L-0nSYzg

Warum also wurden sie nicht süchtig? Der britische Journalist Johann Hari hatte nahe Bekannte, die Drogensüchtig waren, und wollte herausfinden, warum sie die Sucht nicht loswerden konnten. Was er da herausfand, widerspricht der herkömmlichen Theorie über Drogensucht gänzlich.
Dass wir daran glauben, wie Drogen den Süchtigen kontrollieren, findet seinen Ursprung in einem Experiment aus dem frühen 20. Jahrhundert. Was wurde gemacht: Eine einzelne Ratte kam in einen leeren Käfig, wo sie die Wahl hatte, Wasser mit Heroin oder klares Wasser zu trinken. In der Mehrzahl der Fälle trank die Ratte nur das heroinverseuchte Wasser, bis sie starb.
Doch in den 70 Jahren hatte Professor Bruce Alexander an der Simon Fraser University in British Columbia/Kanada eine andere Idee und erweiterte das alte Experiment: Ein „rat park“ wurde gebaut, eine Art Rattenparadies, mit allem, was das Rattenherz begehrte, Spielzeug, Tunnel, Fressen, andere Ratten und wieder zwei Typen Wasser, das mit Heroin verseuchte und das ohne Heroin. Doch überraschenderweise tranken die Ratten überwiegend das klare Wasser und rührten das mit Heroin kaum an.
Das neue Experiment eröffnete eine ganz neue Perspektive auf Abhängigkeit: Sind wirklich Drogen das Problem? Als nächstes wollten die Forscher die Theorie an Menschen testen, doch das war logischerweise nicht möglich. Doch es war die Zeit des Vietnamkrieges. Während des Krieges wurden 20 Prozent der Soldaten heroinsüchtig. Die Menschen in Amerika hatten Angst, dass nach Ende des Krieges viele ehemalige Soldaten als Heroinsüchtige auf den Straßen wären, doch dazu kam es nicht. 95 Prozent der Soldaten hörten mit der Heroineinnahme auf, sobald sie wieder zu Hause waren.
Professor Alexander kam ins Grübeln: Was, wenn es nicht die Drogen sind, sondern unser „Käfig“ (um auf die Ratten zurückzukommen) oder eine „Anpassung“ an unsere Umwelt? Ein anderer Professor, Peter Cohen, sagte, es sollte nicht „Sucht“ sondern „Bindungsmangel“ heißen.

"Menschen mit gesunden Beziehungen, guter Arbeit und einem fröhlichen Leben haben nicht das Gefühl, sich an Drogen binden zu müssen."

Sieh dir das „TED“ Gespräch mit Johann Hari an:

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„Ich selbst war drogensüchtig. Mit dreizehn waren es Alkohohl und Marijuana, mit achtzehn dann Ecstasy, Speed und LSD. Ich dachte, ich würde es gut finden, Drogen zu nehmen, weil sie mich zu der „fröhlichen“ Person machten, die ich sein wollte. Nach ein paar Jahren fühlte ich mich mit Drogen jedoch immer schlechter und stoppte den Drogenkonsum ohne Rückfall. Alkohol jedoch konnte ich nicht aufgeben, wann immer es ein Problem gab, griff ich dazu. Was mich veränderte: Statt Alkohol auf Probleme zu trinken, meditierte ich jetzt. Auch zu Familie und Freunden habe ich eine gute Beziehung. Als Menschen brauchen wir Bindungen und Beziehungen, doch bei Tiefen im Leben greifen manche von uns zu Drogen, anstatt zu versuchen, den Schmerz auf andere Weise zu lindern. Doch wenn sie eine starke Beziehung mit den Menschen um sie herum haben, würden Süchtige vielleicht nicht die Notwendigkeit sehen, zu Drogen zu greifen, wenn eine Krise im Anmarsch ist."

"Also, wenn jemand in Deiner Nähe süchtig ist: Weise ihn nicht von Dir, sondern zeig ihm, dass Du für ihn da bist.“



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