Kaffee trinken, aber richtig. Das Geheimrezept für eine gute Gesundheit.

Kaffee – für manche ist er ein belebender Wachmacher und Diäthelfer, für andere ein Schlafblocker und potenzieller Krankmacher. Der Arzt und Kaffeekenner Professor Dr. Chang erklärte der Epoch Times seine Sicht dazu und gibt Tipps, wie man von den gesundheitlichen Effekten des Kaffees auf den Körper profitieren kann.
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Schwarzer Kaffee. Symbolbild.Foto: iStock
Von 21. Juli 2023

Kaffeezeit: Für Dr. Chin-Chien Chang ist diese zwischen 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr. Drei Tassen pro Tag genießt der 78-jährige Honorarprofessor und Arzt für Chirurgie aus Taiwan. Das ist eines seiner Geheimrezepte für eine gute Gesundheit. Dies dürfte viele Deutsche freuen. Denn Kaffee ist hierzulande das beliebteste Getränk. Doch wie gesund ist der Muntermacher wirklich?

Um die wahren Vorzüge des Kaffees herauszufinden, folgte Dr. Chang dem „schwarzem Gold“ bis zu seinen Wurzeln: den Anbaugebieten. Er bereiste Länder wie Vietnam, Laos, Äthiopien und besuchte Kaffeefarmen in Mittel- und Südamerika, um zu verstehen, wie Kaffee angebaut und kultiviert wird.

Über die Jahre hat Dr. Chang sein gesammeltes Wissen in mehreren Büchern auf Chinesisch zusammengefasst. Er selbst sieht sich jedoch nicht als Kaffeekenner, sondern eher als „Kaffeesüchtigen“, sagte der 78-Jährige mit einem Schmunzeln.

Die Vorzüge des moderaten Kaffeegenusses

Im Gespräch mit der chinesischen Epoch Times erklärte Dr. Chang, dass Kaffee neben dem bekannten Koffein auch andere wertvolle Inhaltsstoffe enthält. Dazu gehören das Antioxidans Chlorogensäure, Cafestol und Kaffeesäure, die freie Radikale im Körper bekämpfen. Verschiedene Forschungen weisen darauf hin, dass moderater Kaffeekonsum bei einer Reihe von Gesundheitsproblemen positive Effekte haben kann – darunter Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht und bei bestimmten Arten von Krebs.

Es gibt jedoch Menschen, die nach dem Kaffeetrinken Herzrasen verspüren und daher befürchten, dass Kaffee schädlich für das Herz sei. Hierzu verwies Dr. Chang auf eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift „New England Journal of Medicine“. Diese zeigte, dass koffeinhaltiger Kaffee die Anzahl der Herzkontraktionen nicht wesentlich erhöht. Dagegen könne Kaffee bis zu einem bestimmten Grad die Bronchien erweitern, was für Asthmapatienten eine gute Nachricht wäre.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 stellte eine Verbindung zwischen dem täglichen Konsum von zwei bis vier Tassen Kaffee und einer geringeren Sterblichkeitsrate her, insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs.

Ein zusätzlicher potenzieller Vorteil des moderaten Kaffeekonsums kommt von der Chlorogensäure – ein natürliches Antioxidans im Kaffee. Dieser Inhaltsstoff unterstützt die Leber dabei, Fettsäuren abzubauen. Kaffee fördert die Verdauung und kann bei Verstopfung helfen, fuhr der Mediziner mit den Vorteilen seines Lieblingsgetränks fort. Bei Durchfall allerdings sei es ratsam, auf Kaffee zu verzichten.

Eine Studie aus dem Jahr 2010 untersuchte die Wirkung von Chlorogensäure und Kaffeesäure auf fettleibige Mäuse. Die Ergebnisse zeigten, dass beide Säuren das Körpergewicht und die Menge an Bauchfett reduzierten und den Insulinspiegel sowie sie Cholesterinwerte senkten.

Allerdings wird die Chlorogensäure oft auch mit Magenbeschwerden in Verbindung gebracht. Wer hierfür anfällig ist, sollte eine dunklere Röstung vorziehen.

Kaffee richtig zubereiten

Beim Rösten der Kaffeebohne gilt: je länger die Röstung, desto geringer der Anteil an Chlorogensäure. Laut Dr. Chang beträgt der Gehalt an Chlorogensäure bei extremer Röstung 4,8 Prozent, bei leichter Röstung sind es 9,6 Prozent.

Beim anschließenden Aufbrühen des Kaffees kann das Filtern mit Filterpapier oder einem Metallnetz dazu beitragen, Cholesterin, Fett und Verunreinigungen zu reduzieren. Zudem wird empfohlen, stets nur eine kleine Menge an Kaffeebohnen zu kaufen und diese zu Hause frisch zu mahlen, um den besten Kaffeegenuss zu garantieren.

Wie viel Kaffee gilt als unbedenklich?

Laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit sollte die maximale Koffeinaufnahme bei gesunden Erwachsenen 400 Milligramm (mg) pro Tag nicht überschreiten – das entspricht drei bis vier Tassen Kaffee. Für Schwangere und stillende Mütter gilt eine Menge von bis zu 200 mg pro Tag als unbedenklich.

Dr. Chang rät dazu, Kaffee am besten zwischen 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr zu trinken. Wenn man befürchtet, dass Kaffee den Schlaf stört, wäre es ratsam, ihn schon am Morgen zu genießen. Bei Sorge um erhöhten Blutdruck durch Kaffeekonsum empfiehlt der Arzt, mit einer kleinen Menge zu starten. Zunächst kann der Blutdruck laut seiner Einschätzung leicht ansteigen, langfristig könne Kaffee aber dabei helfen, den Blutdruck zu senken.

Kaffee mit Kokosöl und Butter

In den letzten Jahren zeichnete sich ein neuer Trend ab: Kaffee mit Kokosöl und Butter – sogenannter Bulletproof-Coffee. Ist dieser gesund? Dr. Chang bleibt dabei: Schwarzer Kaffee sei für ihn immer noch die beste Wahl. Zusätzliche Zutaten erschweren die Kontrolle der konsumierten Menge.

Es gibt auch Bedenken, dass der Konsum von Kaffee zu einem erhöhten Kalziumverlust führen könnte. Hierzu rät Dr. Chang Frauen in den Wechseljahren, Kaffee nur in Maßen zu konsumieren. Nach dem Kaffeetrinken sollten sie kalziumreiche Lebensmittel wie Joghurt, Milch und grünes Gemüse zu sich nehmen. Auch ausreichend Sonnenlicht und Bewegung seien wichtig. Da Kaffee harntreibend wirkt, sei außerdem zu beachten, nach dem Kaffeekonsum genügend Wasser zu trinken, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

Dieser Artikel erschien zuerst auf theepochtimes.com unter dem Titel „Get the Most out of Your Cup of Coffee: Best Ways to Drink It“ und ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. (Redaktionelle Bearbeitung dl)



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