Studie: Ständige Booster schaden immungeschwächten Personen mehr als sie nützen

Ein wiederholter Booster gegen COVID-19 beeinträchtigt laut einer kürzlich erschienen Studie die Aktivierung von Immunzellen, die den Körper vor Infektionen und Krebs schützen.
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Obwohl nur wenige immungeschwächte Personen an den ersten COVID-19-Impfstoffstudien teilnahmen, erhielten sie als erste Personengruppe Booster-Impfungen.Foto: dusanpetkovic/iStock
Von 26. Februar 2024

Ständige Booster mit dem mRNA-COVID-19-Impfstoff beeinträchtigen die Immunantwort. Dies schade besonders immungeschwächten Personen. Das ist das Ergebnis einer Übersichtsarbeit, die am 27. Januar 2024 in der Fachzeitschrift „Clinical and Experimental Medicine“ erschien.

Demzufolge kann eine wiederholte COVID-19-Impfung die Wahrscheinlichkeit einer SARS-CoV-2-Infektion und anderer Erkrankungen erhöhen. Ferner kann sie wesentlich den Gehalt an Immunglobulin-G4-Antikörpern (IgG4) steigern und die Aktivierung der weißen Blutkörperchen beeinträchtigen, die den Körper vor Infektionen und Krebs schützen.

Immunglobuline oder Antikörper sind Proteine, die von spezialisierten weißen Blutkörperchen, den B-Zellen, gebildet werden. Obwohl IgG4-Antikörper bis zu einem gewissen Grad eine schützende Wirkung haben, gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass abnorm hohe Werte, die durch wiederholte Booster entstehen, zu IgG4-bedingten Erkrankungen führen können. Dazu gehören unter anderem Entzündungen mehrerer Organe, Autoimmunerkrankungen, Turbokrebs und autoimmune Myokarditis.

„Empfehlungen zum Booster basieren nicht auf nachgewiesener Wirksamkeit“

„Obwohl Auffrischungsimpfungen empfohlen wurden, um die Immunität zu verstärken und zu verlängern, insbesondere angesichts neu auftretender Varianten, basiert diese Empfehlung nicht auf nachgewiesener Wirksamkeit. Und die Nebenwirkungen wurden vernachlässigt“, schrieb Studienautor und Forscher Alberto Boretti vom Melbourne Institute of Technology.

Um festzustellen, ob die Booster die Immunantwort bei immungeschwächten Personen beeinträchtigen, führte Boretti eine Literaturrecherche in der Datenbank Google Scholar durch.

Dabei fand er nur sehr wenige Langzeitstudien, die die Sicherheit und Wirksamkeit regelmäßiger Auffrischungsimpfungen bei immungeschwächten Personen bewerten – besonders bei einem sich ständig weiterentwickelnden Virus. Stattdessen fand er Hinweise darauf, dass wiederholte Booster die Aktivierung von CD4+ und CD8+ T-Zellen beeinträchtigen. 

Regelmäßige Booster schwächen das Immunsystem

Diese Zellen bilden die Mehrheit der T-Zellen, die den Körper schützen. Sie zerstören schädliche Krankheitserreger und unterstützen die Immunantwort auf Infektionen, Allergene und Tumore. Besonders wichtig sind CD4+ T-Zellen. Sie aktivieren andere Immunzellen, koordinieren die Immunantwort gegen Infektionen und unterstützen B-Zellen bei der Bildung von Antikörpern.

Wenn CD4+ T-Zellen beeinträchtigt sind, entstehen weniger Antikörper. Dies hemmt auch die Fähigkeit des Körpers, eine wirksame humorale Immunantwort gegen Krankheitserreger zu entwickeln, was ihn anfälliger für opportunistische Infektionen macht. Diese werden durch Erreger verursacht, die bei Personen mit gesundem Immunsystem normalerweise zu keiner Erkrankung führen.

CD8+ T-Zellen sind hingegen für die zellvermittelte Immunität wichtig, da sie infizierte oder abnorme Zellen erkennen und eliminieren. Damit tragen sie dazu bei, übermäßige Entzündungen zu verhindern. Wenn die Aktivierung von CD8+ T-Zellen gestört ist, können Infektionen oder ein Tumorwachstum nicht verhindert werden.

Schaden vom ständigen Boostern überwiegt Nutzen

Zu den Ergebnissen der Übersichtsarbeit gab auch Dr. Craig M. Wax, Arzt und Experte für Gesundheitspolitik aus den USA eine Einschätzung ab. In einer E-Mail an Epoch Times schrieb er: „Der Autor stellte fest, dass mRNA-COVID-19-Impfstoffe zu viel höheren IgG4-Antikörperspiegeln oder einer beeinträchtigten Aktivierung von CD4+- und CD8+-T-Zellen führen können – und dass der Schaden vom ständigen Impfen den Nutzen überwiegen könnte. Allerdings sind immungeschwächte Menschen in den Vereinigten Staaten die erste Gruppe, die zusätzliche Impfdosen erhält.“

Nach drei Jahren Forschung sollten diese „genetischen Eingriffe in Form einer Impfung vom Markt genommen werden, da sie nicht beweisen konnten, dass sie sicher und wirksam sind“, so der Arzt weiter.

Booster trotz fehlender Studien empfohlen

Ferner nahmen an den ersten klinischen COVID-19-Impfstoffstudien nur gesunde Personen teil. Die einzigen immungeschwächten Untergruppen, die die Pharmaunternehmen in die Phase-3-Impfstoffstudien einbezogen, waren Personen mit chronischer, stabiler HIV-Infektion, Hepatitis B oder Hepatitis C. Dennoch waren immungeschwächte Personen die erste Gruppe, die einen COVID-19-Booster erhalten durfte.

Aktuell empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) für „immundefiziente Personen jeglichen Alters, für Personen mit bestimmten Grundkrankheiten“ einen jährlichen COVID-19-Booster, der im Herbst verabreicht werden sollte.

Allerdings existieren bisher keine klinischen Studien, die zeigen, ob mehrere Dosen des neuen COVID-19-Impfstoffs für immungeschwächte Personen sicher sind. Auch fehlen Studien zu den Nebenwirkungen, die eine Kombination aus dem aktuellen COVID-19-Booster und den früheren bivalenten und monovalenten Impfstoffen verursachen könnte.

Dr. Wax zufolge gebe es bei der Impfung von immungeschwächten Personen die Mentalität „je mehr, desto besser“. Diese sei seiner Meinung nach in erster Linie finanziell motiviert.

Immunität stärken und früh behandeln bei immungeschwächten Personen

„Immungeschwächte Personen brauchen keine Injektion, die ihre Immunität weiter unterdrückt, was Teil des modifizierten mRNA-Mechanismus ist“, meinte er. Eine Studie der Cleveland Clinic habe gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, mit jeder Impfung steige, fügte er hinzu.

Wenn man ihr Immunsystem unterstützt und COVID-19 bei ihnen früh behandelt, sei es weitaus besser als Impfungen, ist Dr. Wax überzeugt.

Auch Studienautor Boretti schrieb eine E-Mail an Epoch Times. In ihr stellte er die Frage: „Wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von Auffrischungsimpfungen gegen die SARS-CoV-2-Varianten von 2024 bei immungeschwächten Personen gründlich geprüft? Mir sind keine Daten aus Krebskliniken bekannt, die den Nutzen dieser Praxis belegen.“

Pfizer und Moderna reagierten nicht auf eine Bitte zur Stellungnahme.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Frequent COVID Boosters in Immunocompromised ‘May Be Causing More Harm Than Benefit,’ New Review Suggests“. (redaktionelle Bearbeitung as)



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