Bekannte iranische Menschenrechtlerin nach Kanada geflohen

Atena Daemi setzt sich unter anderem gegen die Todesstrafe ein. 2015 war sie zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Aus dem Exil schreibt die Iranerin: Seit dem Tag ihrer Flucht quäle sie ihr Gewissen.
Der Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini im September 2022 hatte landesweit Proteste ausgelöst - in vorderster Reihe: Frauen. (Symbolbild)
Der Tod der jungen Iranerin Mahsa Amini im September 2022 hatte landesweit Proteste ausgelöst - in vorderster Reihe: Frauen. (Symbolbild)Foto: Uncredited/AP/dpa
Epoch Times25. Oktober 2023

Eine der bekanntesten iranischen Menschenrechtlerinnen ist eigenen Angaben zufolge nach Kanada geflohen. Auf der Plattform X (ehemals Twitter) schilderte Atena Daemi ihren Weg aus dem Iran. Die Aktivistin ist bekannt für ihre Kritik an der Todesstrafe in der Islamischen Republik. Bis Anfang 2022 war Daemi Jahre lang inhaftiert.

Mit Ausbruch der landesweiten Proteste im Herbst 2022 gegen die repressive Politik der Staatsführung überkam Daemi den Schilderungen nach die Sorge, erneut verhaftet zu werden. Sie sei deshalb zunächst untergetaucht. Auch ihr Gesundheitszustand habe sich verschlechtert, nachdem Multiple Sklerose bei ihr diagnostiziert worden war.

Daemi überquerte schließlich mit ihrer älteren Schwester die Grenze ins Nachbarland Irak in die Region Kurdistan. Dann habe sie Asyl in Kanada beantragt.

Zu 14 Jahren Haft verurteilt

„Seit dem Tag, an dem ich den Iran verlassen habe, haben mich die Traurigkeit und die Qualen meines Gewissens nicht einen Moment lang verlassen“, schrieb Daemi auf X. „Ich bin nicht müde oder still geworden und habe alles gegeben, weiterzukämpfen.“

Die 35 Jahre alte Aktivistin war Anfang 2022 aus der Haft entlassen worden. Ein Revolutionsgericht hatte sie im Jahr 2015 zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Strafmaß wurde später auf sieben Jahre reduziert. Zwischenzeitlich wurde Daemi auf Kaution freigelassen. Im berüchtigten Ewin-Gefängnis trat sie auch in den Hungerstreik. (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion