Brand auf Maui: Möglicherweise Folge von Störungen im Stromnetz

Die Waldbrände auf Maui, Hawaii, könnten nach Ansicht eines Sensor- und Datentechnikunternehmens durch Fehlfunktionen im Stromnetz verursacht worden sein. US-Präsident Biden und First Lady Jill Biden besuchen die Insel heute.
Titelbild
Verbrannte Autos und Häuser in einem von einem Waldbrand zerstörten Viertel in Lahaina, Hawaii, am 17. August 2023.Foto: Justin Sullivan/Getty Images
Von 21. August 2023

Bob Marshall ist Gründer und CEO von Whisker Labs. Er sagte, die Daten von Sensoren des Unternehmens deuteten darauf hin, dass es Dutzende Fehlfunktionen im Stromnetz gegeben habe. Diese hätten wahrscheinlich mehrere Brände verursacht, schreibt das Multimedia-Nachrichtenportal „Hawaii News Now“. Die Sensoren werden von dem Unternehmen als Ting bezeichnet. Sie wurden von Versicherungsgesellschaften an Hausbesitzer verteilt, um elektrische Gefahren im Haushalt zu vermeiden, heißt es in dem Bericht.

Ein Instagram-Video des Maui Vogelschutzzentrums in der östlichen Region von Upcountry zeigt eines der Feuer auf der Insel. Eine Überwachungskamera hatte es gegen 23 Uhr Ortszeit am 7. August aufgezeichnet. Jennifer Pribble, leitende Forschungskoordinatorin des Zentrums, erklärt darin, wie das Feuer durch einen Baum verursacht worden sein könnte, der auf eine Stromleitung gefallen war.

Alle zehn Ting-Sensoren in diesem Gebiet „haben genau in diesem Moment einen starken Spannungsabfall gemessen. Das ist der eigentliche Fehler, der im Stromnetz auftrat“, sagte Marshall dem Unternehmen.

Ein elektrischer Fehler ist ein anormaler Zustand in einem Stromnetz oder einer Anlage. Zu den häufigsten Ursachen gehören Blitzeinschläge, Transformatorausfälle und -defekte sowie umgestürzte Strommasten.

„Jeder dieser Fehler, wie sie in dem Video aus dem Vogelschutzgebiet zu sehen sind, verursachte wahrscheinlich einen Lichtbogen oder einen Funken“, sagte Marshall. „Das bedeutet, dass geschmolzene, heiße Metallsplitter auf den Boden fallen.“

Außergewöhnlich viele Störungsmeldungen

Zwischen dem 7. und 8. August registrierten 78 Ting-Sensoren auf Maui 122 Störungen im Stromnetz der Insel, so Marshall: „Das ist überhaupt nicht normal. Normalerweise gibt es auf Maui nicht mehr als ein paar Störungen an einem Tag. Dies war also definitiv eine Folge der Winde.“

Die Brände auf Maui, die unter anderem in Kula, Olinda, Lahaina und Pulehu wüteten, haben mindestens 114 Menschen das Leben gekostet.

Marshall sagte, dass die Umstände das Stromnetz in Lahaina enorm belasteten. „Allein in Lahaina registrierten die Sensoren Montagnacht zwischen 23 und 5 Uhr, der Zeit des Netzausfalls, 34 Störungen. Dabei nahm die Häufigkeit und Schwere der Störungen ständig zu“, sagte er.

In Bezug auf den Brand in Kula sagte Marshall: „Wir haben direkte Videobeweise, dass es einen großen Bogenblitz gab, der mit einem Fehler im Stromnetz zusammenfällt.“ Er fügte hinzu, dass Probleme im Stromnetz auch beim Brand in Lahaina eine Rolle gespielt haben könnten.

„Jeder der anderen Fehler hätte einen Flächenbrand auslösen können“, sagte er. „Nach allem, was wir wissen, ist das wahrscheinlich auch der Fall.“

Der Energieversorger Hawaiian Electric lehnte eine Stellungnahme ab, als das Unternehmen nach Marshalls Äußerungen fragte. „Unser unmittelbarer Fokus liegt auf der Wiederherstellung der Stromversorgung für unsere Kunden“, teilte das Unternehmen mit. Zudem wolle es die Einwohner von Maui unterstützen. Auch solle ein langfristiger Wiederherstellungsplan entwickelt werden. „Angesichts des Umfangs der laufenden Arbeiten sind wir nicht in der Lage, zu jedem dieser Themen Stellung zu nehmen.“

Positiver Blick in die Zukunft

Der Gouverneur von Hawaii, Josh Green, hielt am Freitag eine emotionale Rede, in der er betonte, dass Lahaina wiederaufgebaut werde.

„Lahaina wird wiederauferstehen – es wird ein Symbol für unsere Widerstandsfähigkeit sein, ein Symbol für unsere Werte und ein Symbol für unsere heiligen Bande der Ohana (der Familie im weitesten Sinne des Wortes)“, sagte Green. „Wenn es wiederaufgebaut ist, wird es ein lebendiges Denkmal für die geliebten Menschen sein, die wir verloren haben, für die einheimische hawaiianische Kultur, die es vor Jahrhunderten gegründet hat, und für die Werte, die es uns ermöglichen werden, diese Tragödie zu überstehen und wieder aufzublühen, wie der große Banyanbaum, der das Feuer überlebt hat und heute noch inmitten der Ruinen steht.“

Er dankte den US-Bundesbehörden für die Unterstützung, die Maui erhalten hat, und richtete seinen Dank insbesondere an Präsident Joe Biden.

„Schon in den ersten Stunden nach der Katastrophe hat er alle Ressourcen mobilisiert, um uns zu helfen, indem er sofort die US-Küstenwache und die 3. Flotte der US-Marine zur Unterstützung unserer Rettungs- und Hilfsbemühungen anforderte und innerhalb weniger Stunden nach unserem Ersuchen den Notstand ausrief“, sagte Green.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Maui Fire May Have Been Caused by Power Grid Malfunctions: Report“. (deutsche Bearbeitung jw)



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