Damaskus: Hisbollah-Führer sprach mit Assad über Abzug von IS-Kämpfern

Der Anführer der Hisbollah hat nach eigenen Angaben mit dem syrischen Staatschef Baschar al-Assad über den Abzug von IS-Kämpfern aus dem libanesisch-syrischen Grenzgebiet beraten.
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Damaskus, SyrienFoto: LOUAI BESHARA/AFP/Getty Images
Epoch Times1. September 2017

Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hat nach eigenen Angaben in Damaskus mit dem syrischen Staatschef Baschar al-Assad über den Abzug von IS-Kämpfern aus dem libanesisch-syrischen Grenzgebiet beraten.

Er sei persönlich in der syrischen Hauptstadt gewesen, um Assad um seine Zustimmung für die Waffenruhe mit den Dschihadisten zu bitten, sagte Nasrallah, der seit Jahren im Versteck lebt, am Donnerstag in einer Ansprache.

Nasrallahs Rede wurde vor tausenden Anhängern in der Hisbollah-Hochburg Baalbek im Osten des Libanon auf einer Leinwand übertragen. Der 57-jährige Hisbollah-Führer tritt seit dem Krieg mit Israel 2006 nur selten in der Öffentlichkeit auf und wechselt wegen der Gefahr von Anschlägen oft den Aufenthaltsort. Seine schiitische Miliz kämpft seit Jahren an der Seite von Assads Truppen im syrischen Krieg.

Die Hisbollah hatte am Sonntag nach heftigen Kämpfen mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Grenzgebiet zwischen Syrien und dem Libanon mit der Extremistengruppe vereinbart, dass mehrere hundert IS-Kämpfer in Bussen in den Osten Syriens gebracht werden. Die Vereinbarung ist im Libanon umstritten und stieß bei der irakischen Regierung sowie in Washington auf scharfe Kritik.

Am Mittwoch bombardierte die US-geführte Anti-IS-Koalition eine Straße und eine Brücke im Osten Syriens und hinderte den Buskonvoi damit an der Weiterfahrt in die syrisch-irakische Grenzstadt Bukamal. Ein Koalitionssprecher sagte, sollte sich die Gelegenheit bieten, werde auch der Konvoi selbst angegriffen. Dies wird dadurch erschwert, dass auch Frauen und Kinder der IS-Kämpfer in den Bussen sind.

Nasrallah rechtfertigte die umstrittene Vereinbarung mit der IS-Miliz mit der Notwendigkeit, das Schicksal von sieben libanesischen Soldaten zu klären, die 2014 von den Dschihadisten entführt worden waren. Ihre mutmaßlichen Überreste wurden nach dem Abzug der Dschihadisten gefunden. Nasrallah sagte, er habe Assad in dieser humanitären Frage um Hilfe gebeten, und dieser habe zugestimmt. (afp)



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