Dwayne „The Rock“ Johnson: Kein Wahlaufruf mehr für Joe Biden

Der bekannte Wrestler und Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson wird in diesem Jahr nicht mehr zur Wahl von Joe Biden aufrufen. Er habe den Eindruck, so zur Spaltung des Landes beigetragen zu haben – und er sei mit dem heutigen Zustand Amerikas auch nicht zufrieden.
Stolzer Papa: Dwayne «The Rock» Johnson.
Dwayne "The Rock" Johnson.Foto: Vianney Le Caer/Invision/AP/dpa
Von 6. April 2024

US-Präsident Joe Biden hat im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im kommenden November einen prominenten Unterstützer eingebüßt. Der bekannte Wrestler und Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson hat in einem Fernsehinterview mit „Fox News“ erklärt, es werde sich in diesem Jahr keinem Wahlaufruf anschließen.

Im Jahr 2020 hatte sich Johnson im Vorfeld der Wahl als Unterstützer von Joe Biden und dessen Running Mate, der heutigen Vizepräsidentin Kamala Harris, präsentiert.

Enttäuschung bei „The Rock“ über Effekt seiner Wahlempfehlung

In diesem Jahr wird Johnson die Amerikaner über seine Wahlentscheidung im Unklaren lassen. Dies hat der aus der „Fast & Furious“-Reihe und „The Scorpion King“ bekannte Hollywood-Star in einem Interview auf „Fox News“ erklärt.

Im Gespräch mit Will Cain bei „Fox & Friends Weekend“ gab „The Rock“ seiner Enttäuschung darüber Ausdruck, mit seinem Wahlaufruf 2020 „in erheblicher Weise zur Spaltung unseres Landes“ beigetragen zu haben.

Er habe, so äußerte er sich in dem Gespräch, seinen damaligen Unterstützungsaufruf für „meine beste Entscheidung zum damaligen Zeitpunkt“ gehalten.

„Ich bin mir jetzt im Vorfeld dieser Wahl darüber im Klaren, dass ich das nicht mehr machen werde. Mein Ziel ist es, das Land zusammenzubringen. Das liegt mir, glaube ich, auch in der DNA.“

„Vertraue nicht allen Politikern, aber dem amerikanischen Volk“

Seine politische Meinung werde er dieses Mal für sich behalten, so „The Rock“. Die sei „eine Sache zwischen mir und der Wahlurne“. Die Amerikaner würden die richtige Entscheidung treffen:

„Während viele von uns da draußen nicht allen Politikern vertrauen, vertraue ich auf jeden Fall dem amerikanischen Volk. Wen immer die Menschen wählen, der ist auch mein Präsident und ich werde ihn zu 100 Prozent unterstützen.“

Johnson deutete auch an, dass sich Hoffnungen, die Biden im Wahlkampf 2020 der Bevölkerung gemacht habe, nicht erfüllt hätten. Auf die Frage nach seiner Einschätzung der Lage im Land äußerte er:

„Bin ich zufrieden mit dem Zustand Amerikas, wie er sich derzeit bietet? Nun, das bin ich nicht. Glaube ich, dass es besser werden kann? Ich glaube daran, ich bin Optimist und glaube, wir werden es besser hinbekommen.“

„The Rock“ will mit Reichweite verantwortungsvoller umgehen

Im Vorfeld der Wahl 2020 war „The Rock“ der Social-Media-Account mit den meisten Followern in den USA. Er rief damals zur Wahl von Biden und Harris auf, indem er diese „die Besten, um unser Land zu führen“ nannte.

Bis dahin hatte Johnson nie eine politische Unterstützungserklärung abgegeben. Für seine etwa 200 Millionen Follower auf Instagram war dies ein erstaunlicher Sinneswandel. Die Biden-Kampagne griff die Erklärung dankbar auf, mehrere andere Prominente bedankten sich bei ihrem Kollegen.

Der amtierende Präsident Joe Biden sieht sich mit anhaltend rückläufigen Popularitätswerten konfrontiert. Sein designierter aussichtsreichster Gegenkandidat und Amtsvorgänger Donald Trump ist hingegen mit zahlreichen Gerichtsprozessen konfrontiert.

In dieser Situation sei er zu dem Entschluss gelangt, mit der Verantwortung, die seine Reichweite mit sich bringt, verantwortungsvoller umzugehen: „Mir ist auch klar geworden, was das damals mit sich gebracht hat. Und es ist etwas, was mich zutiefst erschüttert, denn es ist Spaltung. Auf diesem Level des Einflusses ist es besser, gewisse Dinge für sich zu behalten.“

Politische Statements von Prominenten – auch in den USA nicht immer begrüßt

Der tatsächliche Effekt von Wahlaufrufen Prominenter ist umstritten. In einigen Fällen bewirken politische Statements von Künstlern einen Effekt, der einen Karrierebruch zur Folge hat. So bekamen etwa die (Dixie) Chicks, Maren Morris oder Cassadee Pope im Countrygenre kein Bein mehr auf die Erde, nachdem sie das mehrheitlich konservative Publikum mit liberalen Statements vor den Kopf gestoßen hatten.

Einige wenige Künstler genießen so große Wertschätzung selbst im politisch anders gepolten Publikum, dass diese auch exponierte Statements überlebt – ein Beispiel ist Bruce Springsteen, mit dessen Songs und dem darin zum Ausdruck gelangenden Sentiments sich auch Republikaner vielfach identifizieren können. Andere wiederum werden politisch zu wenig ernst genommen, um mit ihren Statements etwas zu bewirken. Dies war offenbar 2018 bei Taylor Swift der Fall, deren erstmaliges politisches Endorsement des Gegners einer republikanischen Senatorin keinen Erfolg bescherte.



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