Ehemaliger UN-Waffeninspektor: „Die Ukraine hat keine Soldaten und keine Munition mehr“

Laut dem ehemaligen US-Marinesoldaten Scott Ritter hat Russland seit Oktober eine Armee von 200.000 Soldaten mit modernster Ausrüstung ausgebildet. Die ukrainische Armee stehe dagegen kurz vor ihrem Kollaps.
Titelbild
Ein ukrainischer Soldat trägt am 20. Juli 2023 eine 152-mm-Granate für die Artillerie an die Frontlinie in der Nähe von Bakhmut in der Ostukraine.Foto: GENYA SAVILOV/AFP via Getty Images
Von 25. Juli 2023

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„Die Ukrainer stehen vor einem Problem: Es gibt fast keine Soldaten mehr. Sie begannen mit einer Armee von etwa 1,2 Millionen Mann. Sie sind alle tot.“ So beschreibt der ehemalige UN-Waffeninspektor und Marinesoldat Scott Ritter die derzeitige Situation der ukrainischen Kampftruppen im Ukraine-Krieg. Laut Ritter könne die Ukraine diesen Krieg nicht gewinnen, wie er kürzlich im Interview mit Clayton Morris, einem ehemaligen „Fox News“-Moderator, in dessen Medium „Redacted“ mitteilte.

Rund sechs Wochen sind vergangen, seit die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive gestartet hat. In seiner täglichen Videobotschaft informierte der ukrainische Präsident Selenskyj, dass es Regionen gebe, in denen es vorwärtsgehe. In anderen Regionen seien die ukrainischen Streitkräfte jedoch in der Defensive.

Die ukrainische Führung hatte zuletzt mehrfach eingeräumt, dass die Offensive langsamer als gewünscht vorangehe. Als Gründe werden die extrem gesicherten russischen Verteidigungslinien mit Minenfeldern und massiven Panzersperren genannt.

Der Präsident ging auch auf die russischen Raketen- und Drohnenangriffe, etwa am Schwarzen Meer, ein. Es müsse mehr für den Schutz der Menschen, Städte und Häfen getan werden. „Wir bereiten kräftige Antworten auf die russischen Terrorangriffe vor“, sagte er. Russland überzieht besonders die Hafenstadt Odessa seit Tagen mit Angriffen – und zerstört dort Getreidelager und auch Denkmäler in der unter Schutz des Unesco-Welterbes stehenden Altstadt.

200.000 russische Soldaten mit modernster Ausrüstung

Wie Scott Ritter in dem „Redacted“-Interview betont, würden der Ukraine die einsatzfähigen Kräfte ausgehen. „Die Zahl der Opfer ist erschreckend. Länder, die die Ukraine unterstützen, sind für den Tod Hunderttausender Männer verantwortlich“, sagte er.

Es gibt kein Szenario, in dem die Ukraine gewinnt. Sie haben keine ausgebildeten Truppen mehr.“

Laut Ritter hätten die Ukraine 60.000 Soldaten für die Gegenoffensive mobilisiert, von denen mittlerweile 20.000 getötet worden seien. „Die restlichen 40.000 werden sterben. Die Russen kommen mit 200.000 Soldaten“, so der ehemalige US-amerikanische Offizier. Gerüchten zufolge seien weitere 100.000 in der Region Cherson stationiert. Auf die Frage, warum das so sei, antwortete Ritter nur mit einem Wort: „Odessa.“

Darüber, dass Russland seit Oktober eine Armee von 200.000 Soldaten ausbildet habe, verliere niemand ein Wort. Diese ist laut Ritter mit modernster Ausrüstung ausgestattet. Und ihre Aufgabe bestehe nur darin, darauf zu warten, dass die Spannung der ukrainischen Angriffe nachlasse. Dann würden sie einen umfassenden Gegenangriff starten. 100.000 dieser Truppen seien in Charkiw stationiert, um die Ukrainer zurückzudrängen, weiß Ritter.

Die Anfang Juni gestartete Gegenoffensive der Ukraine zielt darauf ab, einen Teil des von Moskau besetzten Gebietes zurückzuerobern. Dazu stellte der Westen Dutzende Panzer und Schützenpanzer zur Verfügung und bildete Tausende ukrainischen Truppen für den Feldzug aus.

Doch es kam zu einem raschen Verlust mehrerer Panzer und Schützenpanzer. Viele wurden durch Minen oder von Kampfhubschraubern abgeschossenen Raketen lahmgelegt. Seither ist der Ukraine kein entscheidender Durchbruch gelungen, obwohl sie mehrere Dörfer eingenommen hat.

Ukrainischer Hauptmann: „Der Sieg ist die einzige Option“

In einem Artikel vom „Wall Street Journal“ beschreibt ein ukrainischer General namens Anatoliy Kharchenko, wie er und seine Männer nunmehr methodisch trainierten, zu Fuß vorzurücken, nachdem viele ihrer Fahrzeuge in Minenfeldern stecken geblieben seien. Von einer Baumreihe würden sie sich zur nächsten bewegen, um ihr Land ein Feld nach dem anderen zurückzuerobern.

Wir haben nichts zu verlieren. Der Sieg ist nicht nur wichtig, er ist die einzige Option, sonst sind wir alle tot“,

ist der Hauptmann überzeugt. Die politische und militärische Führung in Kiew beklagt, dass die langsamen und unzureichenden Lieferungen westlicher Waffen ihr keine andere Wahl ließen, als die russischen Linien ohne angemessene Luftabwehr anzugreifen, wodurch Truppen und Fahrzeuge verwundbar blieben.

Laut „Wall Street Journal“ blieben die meisten der vom Westen ausgebildeten und ausgerüsteten ukrainischen Brigaden in Reserve und würden auf ihren Einsatz warten. Dabei würden die Offiziere versuchen, die wertvolle westliche Ausrüstung – von Panzern bis hin zu schultergestützten Raketenwaffen – zu bewahren und dennoch voranzukommen.

Ukraine verbraucht im Monat US-Munitionsvorrat eines ganzen Jahres

Ritter führt in dem „Redacted“-Interview weiter aus, dass sowohl das Pentagon als auch der Präsident verschweigen, dass ein Kriegseinsatz in der gegenwärtigen Situation nicht zum Sieg führen kann. Die vorhandene Munition reiche nicht aus, obwohl die USA bereits alles an die Ukrainer geliefert hätten.

Laut dem ehemaligen UN-Waffeninspektor feuert die Ukraine täglich zwischen 5.000 und 7.000 Artilleriegeschosse ab. „Die Vereinigten Staaten produzieren 85.000 pro Jahr“, gibt der UN-Inspektor an.

Somit verbrauche die Ukraine in weniger als einem Monat den Vorrat eines ganzen Jahres, ergänzt Ritter, der für die Sonderkommission der Vereinten Nationen im Irak bekannt wurde.

Im Vergleich dazu feuere Russland täglich 60.000 Artilleriegeschosse ab. „Wir sind nicht bereit für diesen Konflikt“, erklärt Ritter weiter. „Die Russen produzieren 3,4 Millionen pro Jahr und werden die Produktion von nun an nur noch steigern“. Darüber hinaus würden jedes Jahr 200.000 Lancet-Drohnen vom Band rollen. Laut Ritter sollten es zwei Millionen pro Jahr sein. „Diese Drohnen sind günstig, wendig und können viel Schaden anrichten.“

Ritter geht davon aus, dass Charkow und Odessa im Sommer oder Herbst von den Russen eingenommen werden. Er rechnet auch damit, dass die ukrainische Armee völlig zusammenbrechen wird.



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