Ein Todesopfer und 21 Verletzte bei Schüssen bei Super-Bowl-Parade in Kansas

Die Kansas City Chiefs siegten beim wichtigsten Sportereignis der USA – dem Super Bowl. Dann wollten sie den Erfolg in ihrer Heimat feiern. Dabei fallen Schüsse. Ein Mensch stirbt.
Die Polizei räumt das Gelände nach einem Zwischenfall bei der Siegesparade der Kansas City Chiefs.
Die Polizei räumt das Gelände nach einem Zwischenfall bei der Siegesparade der Kansas City Chiefs.Foto: Reed Hoffmann/AP/dpa
Epoch Times15. Februar 2024

Bei einem Schusswaffenangriff während der großen Parade zum Super-Bowl-Sieg der Kansas City Chiefs sind ein Mensch getötet und 21 weitere verletzt worden, darunter viele Kinder. Einige der Verletzten schwebten in Lebensgefahr, erklärte die Feuerwehr.

Die Polizei nahm drei Verdächtige fest, die Motive für die Tat während der Feier mit zehntausenden Fans waren zunächst unklar. US-Präsident Joe Biden forderte als Konsequenz schärfere Waffengesetze.

Stand die Tat mit der Siegesparade in Verbindung?

Alle Spieler, Trainer und Mitarbeiter der Kansas City Chiefs seien in Sicherheit, sagte der Bürgermeister von Kansas City, Quinton Lucas. Den offiziellen Angaben nach fielen die Schüsse in der Nähe des Bahnhofs nahe einem Parkhaus.

Ob die Tat mit der Siegesparade in Verbindung stand, war unklar. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie das Gelände der Veranstaltung evakuiert wurde. Bei der großen Parade feierten die Kansas City Chiefs ihren vierten Super-Bowl-Titel.

„Die Ermittlungen haben gerade erst begonnen. Und wir arbeiten daran, alle umliegenden Gebiete und Geschäfte zu räumen“, sagte Polizeichefin Stacey Graves bei einer Pressekonferenz in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri. Details zu den festgenommenen Verdächtigen nannte sie nicht.

Eine Tote, 21 Verletzte

Der örtliche Radiosender KKFI teilte im Online-Netzwerk Facebook mit, seine DJane Lisa Lopez sei bei dem Schusswaffenangriff getötet worden.  Zu den 21 Verletzten zählten acht Menschen mit „unmittelbar lebensbedrohlichen“ Verletzungen und sieben mit „lebensbedrohlichen Verletzungen“, wie der Feuerwehrchef von Kansas City, Ross Grundyson, bei einer Pressekonferenz sagte. Sechs Menschen hätten leichtere Verletzungen erlitten.

Zunächst hatte die Feuerwehr von neun Verletzten gesprochen. Vor Bekanntgabe der neuen Verletztenzahl hatte das Children’s-Mercy-Krankenhaus der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, dass es mindestens zwölf Opfer des Schusswaffenangriffs behandele.

Darunter seien elf Kinder im Alter zwischen sechs und 15 Jahren, von denen neun Schusswunden erlitten hätten. Später sagte ein Sprecher der Klinik, alle dort aufgenommenen Opfer des Schusswaffenangriffs würden voraussichtlich wieder gesund.

Schüsse lösten Panik aus

Hunderttausende Menschen hatten am Mittwoch in einem Meer aus rotem und goldenem Konfetti die Chiefs gefeiert, die auf einer drei Kilometer langen Strecke mit einem Bus-Korso durch die Straßen von Kansas City fuhren. Die Mannschaft hatte am Sonntag (Ortszeit) in Las Vegas den Super Bowl, das Finalspiel der American-Football-Profiliga NFL, gegen die San Francisco 49ers gewonnen.

Die Schüsse lösten Panik unter den vielen Fans aus. „Ich dachte, es wären Feuerwerke“, sagte der Zeuge John O’Connor der Zeitung „The Kansas City Star“. Er habe „zwischen 15 und 20 Schüsse in kurzer Zeit“ gehört. Opfer wurden auf dem Boden liegend behandelt, bevor sie von Rettungskräften auf Tragen weggebracht wurden.

Paul Contreras, der mit seinen drei Töchtern an der Parade teilgenommen hatte, sagte auf CNN, er habe einen der Schützen überwältigt und entwaffnet, bevor die Polizei eingetroffen sei. „Ich stand im richtigen Winkel zu ihm und schlug ihn von hinten nieder“, sagte er. „Ich strecke ihn nieder und drücke ihn mit all meinem Gewicht runter. Und dann kommt ein anderer guter Samariter und hilft mir.“

Was sagen die Kansas City Chiefs?

Die Kansas City Chiefs erklärten, sie seien „zutiefst traurig über diesen sinnlosen Akt der Gewalt“. Die gesamte Mannschaft, ihr Stab und ihre Angehörigen waren demnach in Sicherheit. Spieler Travis Kelce erklärte im Onlinedienst X, er sei „untröstlich über die Tragödie“. Seine weltbekannte Freundin, US-Sängerin Taylor Swift, hatte nicht an der Siegesparade teilgenommen.

„Ich bin wütend über das, was heute passiert ist“, sagte die Polizeichefin von Kansas City, Stacey Graves. „Die Menschen, die zu dieser Feier kamen, sollten ein sicheres Umfeld erwarten können.“

Der Bürgermeister von Kansas City, Quinton Lucas, sagte, die Siegesfeier der Kansas City Chiefs sei „ein Tag, auf den sich viele Menschen gefreut haben. Etwas, an das sie sich ihr Leben lang erinnern. Und sie sollten sich nicht an die Bedrohung durch Waffengewalt erinnern müssen“. Es dürfe nicht sein, dass in den USA bei jedem großen Ereignis Angst herrsche, „erschossen zu werden“.

US-Präsident Biden erklärte, die Tat in Kansas City „sollte uns rühren, uns schockieren, uns beschämen, um zu handeln“. Er rief die US-Bürger auf, ihrer Stimme „im Kongress Gehör zu verschaffen“, damit die US-Waffengesetze endlich verschärft würden. (afp)

 



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