Ex-IWF-Chef Rato wegen Unterschlagung zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt

Die Haftstrafe erhielt der ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds, weil er als Chef zweier spanischer Banken Kreditkarten nutzte, die Ausgaben in unbegrenzter Höhe und ohne jede Kontrolle erlaubten. Laut Anklage gab er mehr als 99.000 Euro aus.
Titelbild
Ex-IWF-Chef Rato in Begleitung von Polizisten.Foto: PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP/Getty Images
Epoch Times23. Februar 2017

Der ehemalige Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Rodrigo Rato, ist wegen Unterschlagung zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Haftstrafe erhielt der heute 67-Jährige, weil er als Chef zweier spanischer Banken Kreditkarten nutzte, die Ausgaben in unbegrenzter Höhe und ohne jede Kontrolle erlaubten. Laut Anklage gab er mehr als 99.000 Euro aus.

Der Prozess hatte im September begonnen. Angeklagt wurden weitere 64 ehemalige Bankmanager. Insgesamt sollen sie zwischen 2003 und 2012 zwölf Millionen Euro veruntreut haben. Das Gericht folgte mit seinem Urteil gegen Rato am Donnerstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Rato war zwischen 1996 bis 2004 Wirtschaftsminister der Regierung von José María Aznar und von 2004 bis 2007 Chef des IWF. Von 2010 bis 2012 leitete er erst die Caja Madrid und dann das Geldinstitut Bankia, das aus der Fusion der Caja Madrid mit sechs weiteren Banken hervorging. 2011 ging die Bankia an die Börse – weniger als ein Jahr später war sie derart in finanzielle Schieflage geraten, dass der Staat sie mit 20 Milliarden Euro vor der Pleite retten musste.

Der Skandal um die „schwarzen Kreditkarten“ kam im Januar 2015 heraus. Rato wurde aus der regierenden konservativen Volkspartei (PP) ausgeschlossen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion