Hinterbliebene verunglückter „Titan“-Insassen äußern „tiefe Trauer“

Nach dem Fund von Trümmern am Wrack der „Titanic“ haben Hinterbliebene von Insassen des zerborstenen Tauchboots „Titan“ ihre tiefe Trauer zum Ausdruck gebracht.
Koordinator Jamie Frederick spricht während einer Pressekonferenz auf dem Stützpunkt der US-Küstenwache in Boston.
Koordinator Jamie Frederick spricht während einer Pressekonferenz auf dem Stützpunkt der US-Küstenwache in Boston.Foto: Steven Senne/AP/dpa
Epoch Times23. Juni 2023

Die Eltern von Shahzada Dawood, der zusammen mit seinem Sohn Suleman an Bord der „Titan“ war, sprachen am Freitag auch den anderen Familien ihr „tief empfundenes Beileid“ aus. Unterdessen wird immer mehr Kritik an der Betreiberfirma laut.

„Mit tiefer Trauer geben wir den Tod von Shahzada und Suleman Dawood bekannt“, erklärte die Dawood-Stiftung in Pakistan. Der 48-jährge Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn Suleman waren an Bord des Tauchbootes, das nach Angaben der US-Küstenwache bei einer Tauchfahrt zum in rund 3800 Metern Tiefe im Nordatlantik liegenden Wrack der „Titanic“ bei einer „katastrophalen Implosion“ zerstört wurde. Nach einer tagelangen fieberhaften Suchaktion hatte die Küstenwache am Donnerstag den Fund eines „Trümmerfeldes“ bekanntgegeben.

„Wir sind allen an den Rettungsaktionen Beteiligten sehr dankbar“, schrieben Dawoods Eltern in einer Erklärung der Stiftung ihrer wohlhabenden und in Pakistan sehr prominenten Familie. „Ihr unermüdlicher Einsatz war für uns in dieser Zeit eine Quelle der Kraft.“

Shahzada Dawood lebte mit seiner Frau Christine, dem Sohn Suleman und der Tochter Alina in Großbritannien. An Bord der „Titan“ waren auch der Chef der Betreiberfirma OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der französische „Titanic“-Experte Paul-Henri Nargeolet und der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding.

Hardings Familie und seine Firma Action Aviation erklärten, sie fühlten sich in ihrer Trauer mit den anderen Familien verbunden, „die ebenfalls Angehörige in dem ‚Titan‘-Tauchboot verloren haben“.

Die „Titan“ war am Sonntag zum Wrack der „Titanic“ aufgebrochen. Nach knapp zwei Stunden brach der Kontakt zum Begleitschiff ab, von dem Tauchboot fehlte seitdem jede Spur. Am Donnerstag gab die US-Küstenwache dann den Fund von Trümmerteilen bekannt. Es handele sich um das Heck des Tauchboots sowie das vordere und das hintere Teil der Druckkammer. Die Trümmer lagen rund 500 Meter vom Wrack der „Titanic“ entfernt auf dem Meeresboden.

Mit der traurigen Botschaft endete eine tagelange, fieberhafte Such- und Rettungsaktion. Wann und warum die „Titan“ implodierte, sei bisher unklar, sagte Konteradmiral John Mauger von der US-Küstenwache. Er wollte sich nicht dazu äußern, ob sterbliche Überreste der Männer geborgen werden. Die Suchaktion wird auf jeden Fall stark zurückgefahren.

Unterdessen berichtete das „Wall Street Journal“, dass die US-Marine die mutmaßliche Implosion der „Titan“ bereits am Sonntag erfasst habe – kurz nachdem der Kontakt zu dem Tauchboot abgebrochen war. Die Aufzeichnung erfolgte demnach durch ein geheimes akustisches Überwachungssystem zum Aufspüren von U-Booten.

Nach Einschätzung des Meeresforschers David Mearns deutet der Trümmerfund auf ein schnelles Auseinanderbrechen der „Titan“ aufgrund des enormen Wasserdrucks in den Tiefen des Ozeans hin. Das einzig Tröstliche sei, dass der Tod der Männer „buchstäblich in Millisekunden“ eingetreten sei, sagte Mearns, der mit zwei der Insassen befreundet war, im Sender Sky News.

Einer der Mitgründer von OceanGate wies unterdessen Kritik von „Titanic“-Regisseur James Cameron an den Sicherheitsvorkehrungen des Unternehmens zurück. „Titan“-Kapitän Rush habe immer „großen Wert auf Sicherheit gelegt“, sagte sein Ex-Geschäftspartner Guillermo Söhnlein im Sender Times Radio.

Cameron, der selbst schon mehrere Tauchfahrten zum Wrack der „Titanic“ unternommen hat, hatte OceanGate im US-Sender ABC vorgeworfen, Warnungen hinsichtlich der Sicherheit der „Titan“ ignoriert zu haben. Das „Titan“-Unglück verglich er mit dem Untergang der „Titanic“ 1912. Es sei eine „schreckliche Ironie“, dass in beiden Fällen „Warnungen nicht beachtet wurden“.(afp)



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