IWH-Studie: Arbeitslose Väter fachen den Ehrgeiz ihrer Töchter an

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Alter Mann und junge FrauFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Juli 2016

Mädchen aus bildungsfernen Familien profitieren laut einer Studie angeblich davon, wenn ihre Väter in ihrer Jugend arbeitslos waren. Sie strengen sich in der Schule stärker an, machen eher Abitur als Mädchen mit vergleichbarem familiärem Hintergrund, deren Väter nie arbeitslos waren und studieren häufiger, so das Ergebnis einer Untersuchung des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und der Universität Erlangen-Nürnberg. Die Untersuchung liegt der „Welt“ vor.

„Die Bildungschancen von Mädchen aus bildungsfernen Familien steigen, wenn der Vater arbeitslos ist“, fasst Untersuchungsleiter Steffen Müller die Ergebnisse zusammen. „Die Arbeitslosigkeit des Vaters scheint einen Weckeffekt auszulösen. Töchter werden aus ihrer gewohnten Bahn rausgerissen und bemühen sich stärker um die eigene Bildung.“ Beispielsweise machte unter Mädchen mit arbeitslosem Vater rund ein Fünftel mehr Abitur als unter weiblichen Jugendlichen aus vergleichbaren familiären Umfeldern. Töchter mit arbeitslosen Vätern studierten zudem weit häufiger: Der Anteil der Studentinnen war in dieser Gruppe 15 Prozentpunkte höher. Auf die Söhne hatte die Arbeitslosigkeit der Väter hingegen keinen Einfluss. Ökonomen gehen grundsätzlich davon aus, dass eine bessere Ausbildung die Chancen auf einen Arbeitsplatz erhöht. Zudem steigt mit der Qualität der Ausbildung in der Regel auch das Gehalt. Die Wissenschaftler nutzten für die Untersuchung Daten des renommierten und umfangreichen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Sie haben nur Biografien von Mädchen untersucht, die ältere Schwestern haben und deren Vater während der Jugend der älteren Schwester noch nicht arbeitslos war. Auf diese Weise sollte gewährleistet sein, dass sich das familiäre Umfeld der untersuchten Geschwister möglichst ähnlich ist – abgesehen von der Arbeitslosigkeit des Vaters. Im Gros der Fälle waren die Väter kürzer als ein Jahr arbeitslos und Langzeitarbeitslosigkeit kam nur selten vor.

(dts Nachrichtenagentur)



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